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Domenico

Ohne sich einmal umzudrehen, verlässt sie das Zimmer und macht die Türe zu. Erst jetzt kann ich wieder ausatmen. Dieser gottverdammter Ramiro! Was hat er nur mit Ivana gemacht? Er hat sie so dreckig behandelt und sie- merda, ich will daran nicht einmal denken.

Minuten sind vergangen und ich sitze immernoch auf Daria's Bett. Nachdem ich mich beruhigt habe, stehe ich auf und gehe dann wieder runter.

„Geht ihr schon?" frage ich, als Sergej und Denis aufstehen. „Ja, wir haben noch zutun." antwortet Denis. Ich nicke und blicke zu Ivana. Sie verabschiedet sich von Madre und Daria.

„Wann sehen wir uns dann wieder? Wir müssen die Mission ja nochmal genauer besprechen." erläutere ich. „Morgen, laut Giuseppe, werden wir dann alle in eurer Zentrale sein." schildert er. „Stimmt." sage ich und begleite sie dann bis zur Haustüre.

Ivana geht an mir vorbei und folgt dann ihren Brüder. Bevor sie ins Auto steigt, schaut sie nach hinten und unsere Augen treffen sich.

Mio dio, ich will in ihren Augen verschwinden.

„Fratello." kommt es von Ale. „Hm?" frage ich und mache die Haustüre zu. „Gehts dir gut?" hackt er und überprüft mich. „Ich weiß alles." sage ich. „Ich habe alles gehört, als sie Daria davon erzählt hat." gebe ich zu. „Und?" fragt er. „Er hat sie vergewaltigt." fange ich an. „Sie dreckig behandelt und wollte sie nur für sich haben." „Was sagst du da?!" fragt er und versucht dann wieder runterzukommen, weil unsere Eltern im Wohnzimmer sind. „Er hat sie ja dazu nur gezwungen." meine ich. „Also sie wollte sich eigentlich nie von mir trennen." füge ich hinzu. „Das war so klar aber." „Ich kann leider nichts mehr ändern. Das war vor 3 Jahren." entgegne ich.

„Mach dir keinen Kopf über Ivana, denk lieber Mal an Belinda. Was ist mit ihr?" fragt er. „Stimmt, Belinda." wiederhole ich und stöhne genervt aus.

„Hast du das mit ihr ernst gemeint?" fragt er. „Ja schon, aber ich-" „Sí, ist mir klar. Dein Herz gehört Ivana." unterbricht er mich. „Genau." versichere ich. „Wie willst du das mit Belinda beenden?" „Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte ich erst mit Daria darüber reden." antworte ich.

„Mhm, das solltest du. Danach musst du Ivana's Herz gewinnen." schildert er. Ich nicke und gemeinsam gehen wir dann die Treppen hoch.

In meinem Schlafzimmer, sehe ich Daria auf dem Bett sitzen. Augen verdrehend, mache ich die Türe zu und gehe auf sie zu. „Du.. was hast du angestellt?" fragt sie und steht auf. „Was?" hacke ich. „Du hast sie zerstört." schildert sie. „Ich habe sie zerstört? Eine Frage, Sorella. Sag mir was ich machen sollte? Woher sollte ich wissen, dass es nicht stimmt?"

„Du kennst Ivana! Du solltest das spüren. Sie stand vor dir und sah kaputt aus. Sogar ich habe es bemerkt!" brüllt sie. „Schrei mich nicht an." warne ich sie. „Sie hat das einfach nicht verdient. Domenico, sie- sie hätte einen Sohn." kommt es von ihr. „Was?!" frage ich unglaubwürdig. Sie nickt. „Überleg dir Mal, Domenico Jr." sagt sie lächelnd, doch ihr lächeln vergeht. „Hast du es nicht gehört?" hackt sie. „No.. erzähl." bitte ich sie. „Sie meinte zu mir auch, dass sie unbedingt einen Sohn wollte, damit sie eine Erinnerung von dir hat." schildert sie.

Jetzt bin ich weg.

„Und das Kind wollte sie behalten, weil sie wusste, dass es das einzige ist, was ihr von dir übrig geblieben war." erläutert sie und schaut auf den Boden. „Während sie die schwierige Zeit durchmachen musst, warst du hier und.. ich will nichts sagen, Domenico."

„Was ist mit Belinda?" wechselt sie das Thema. „Keine Ahnung." antworte ich und setze mich auf das Bett. „Du liebst sie nicht, stimmts?" hackt sie. „Ich liebe nur Ivana. Bei Belinda dachte ich, dass ich sie lieben kann." antworte ich ehrlich. „Du wirst sie zerbrechen." meint sie. „Lieber breche ich sie, statt Ivana." entgegne ich. „Es ist zwar deine Freundin, tut mir auch Leid.. aber ich kann so nicht mehr weitermachen." „Denkst du wirklich, dass Ivana direkt wieder zu dir kommt?" fragt sie. „Ich denke nicht." fügt sie hinzu und verschränkt ihre Arme.

„Wieso sagst du jetzt so?" „Weil es so ist. Sie ist eine gebrochene Seele." „Ich ja auch!" fauche ich und stehe wieder auf. „Denkst du, mir geht es perfekt? Denkst du, ich bin glücklich?" hacke ich und fahre mit meinen Händen durch meine Haare. „Dich kann ich auch verstehen, aber indem Fall ist es schwer." entgegnet sie. „Ich habe Angst, sie zu verlieren." gebe ich zu. „Oh no.. wieso solltest du sie verlieren?"

„Wieso? Wir sind getrennt und schon stehen neue Männer an der Schlange. Dann lässt sie es auch noch zu." Ich werde gegen Ende immer leiser.

„Nimm es ihr nicht übel. Sie versucht ihren Schmerz zu verarbeiten." „So verarbeitet man keinen Schmerz." entgegne ich. „Du hast das selbe getan." meint sie. „Daria, nicht jetzt." „Ist halt so, Fratello. Du musst damit jetzt klarkommen." schildert sie. Ich verdrehe meine Augen und balle meine Händen zu Fäusten. „Wenn du sie wirklich liebst, dann solltest du, um sie kämpfen." sagt sie und geht Richtung Türe. „Buona notte, schlaf gut." fügt sie hinzu und verlässt mein Schlafzimmer.

——

„Sind die Franzosen da?" frage ich Padre, während wir in den Konferenzraum laufen. Er nickt und öffnet die Türe. Wir begrüßen jeden und setzen uns hin.

Wir besprechen das ganze schon seit 30 Minuten ungefähr und jetzt kommt sie Einteilung dran. Wir stehen uns hin und hören Padre aufmerksam zu. „Ich würde gerne mit Gabriel zusammenarbeiten." kommt es von Ivana. Ich schaue sie unglaubwürdig an, doch sie beachtet mich nicht einmal. Stattdessen lächelt sie Gabriel an und blickt dann zu Padre.

„Das könnte gut klappen." meint Padre. Ich schaue ihn mit einem nicht dein ernst Blick an. Nachdem auch die anderen Gruppen zugeteilt wurden, nähere ich mich an Ivana's Ohr und flüstere:

„Ich bin ein Arschloch, wenn ich sowas zulasse."

Sie blickt hoch zu mir und schüttelt ihr Kopf. „Du bist so oder so ein Arschloch." entgegnet sie und ruft Gabriel. „Lass uns gehen." sagt sie ihm. „Geh du schonmal vor, bin gleich da." entgegnet er. Sie nickt und verlässt den Raum.

Ich umfasse mit meiner Hand seinen Oberarm und drehe ihn zu mir um. „Du." fange ich an. „Wirst deine Finger von ihr lassen." „Sonst was?" fragt er lachend. Ah er lacht sogar. „Suchst du Probleme?" „Nein, natürlich nicht, aber du anscheinend schon." behauptet er. „Du wirst dich von ihr fern halten, was ist daran so schwer?!" fauche ich. „Viel. Du hast aber keine Ahnung, da du ja ein gefühlloses Arschloch bist." brummt er und löst sich aus meinem Griff.

„Bald werde ich an Ivana's Seite sein, nicht du." Nachdem er das gesagt hat, verlässt er ebenfalls den Raum und lässt mich wütend stehen.

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt