36

5.3K 152 2
                                    

Domenico

„Fernando ist ausgetreten." berichtet Padre. „Und wer ist jetzt an der Macht?" fragt Alessandro. „Vermutlich sein Sohn." antwortet er. „Ramiro González." fügt er hinzu. „Ist das jetzt gut oder schlecht?" hackt Ale.

„Naja, super ist es nicht." entgegnet Padre. „Was ist los, Domenico?"

„Domenico?" wiederholt er und holt mich aus meinen Gedanken heraus. „Hm, Sí?" „Kannst du dich konzentrieren?" „Ich bin konzentriert." erwidere ich.

„Du schläfst gleich ein." sagt Ale. Ich schließe kurz meine Augen und für eine kurze Zeit, tut das echt gut.

„Ich bin nur müde." murmele ich und setze mich auf. „Also wo waren wir?" frage ich. „Ramiro ist viel schlimmer als sein Padre, das vermute ich." meint Ale. „Spinnst du? Fernando wollte Ivana kaufen." entgegne ich. Egal wie ungern ich über sie rede, musste ich das jetzt sagen.

„Warte was?" hackt Padre. „Er wollte Ivana kaufen?" wiederholt er das, was ich gesagt habe. „Mhm." versichere ich. „Was wenn sie jetzt Ivana haben?" behauptet Padre. „Stimmt!" sagt Ale und steht auf. „Das kann gut sein, immerhin wollte er sie schon damals." fügt er hinzu.

„Was wenn er Ivana nicht für sich, sondern für jemand anderen wollte?" meint Alfonso.

Alfonso ist mein Cousin aus väterlicherseits. Er ist ein guter Hacker und hat uns schon oft geholfen. „Was war das dann für ein Zettel?" frage ich.

Der Zettel..

„Vielleicht hat sie das nichtmal geschrieben. Kannst du ja nicht wissen." meint Ale. „Ich vermute, dass sie entführt wurde. Die Kamerasysteme haben auch nicht funktioniert. Das haben die Spanier bestimmt irgendwie gehackt." erläutert Alfonso. „Wie sind sie aber reingekommen? Das ganze Anwesen wird überwacht." „Die selbe Frage ist auch, wie ist sie geflüchtet?" entgegnet er.

Wieso hat Alfonso so recht? Ich will aber nicht das er recht hat. Was wenn ich mir unnötige Hoffnungen mache?

„Wenn es so ist, dann sollte sie in Spanien sein." stelle ich fest. „Und wir merken das erst jetzt oder wie?" hackt Ale. „Sie ist seit einem Monat weg." ergänzt er.

„Wir sollten sie suchen." kommt es von Alfonso. „Ich gebe Denis und Sergej bescheid." schildert Padre.


Ivana

„Hör auf zu weinen." sagt Ramiro und tippt auf seinem Handy. „Bitte tu ihm nichts an." wispere ich und wische meine Tränen weg. Er schmeißt sein Handy auf das Bett und kommt auf mich zu.

„Ich würde dir raten, Domenico zu vergessen. Sonst wird das nicht nur sein Ende, sondern auch deins." warnt er mich. „Wieso? Lass mich doch einfa-" „Wie oft noch? Ich werde dich nie wieder lassen. Nach Jahren habe ich dich endlich." schildert er. „Nach Jahren?" „Mhm, nach Jahren. Wenn du dich benimmst und mir eine Chance gibst, dann wirst du glücklich."

Ich bin so schwach, dass ich nicht einmal etwas erwidern kann.

„Jetzt ruh dich aus. Ich habe noch etwas zu erledigen." schildert er und steht auf. Ramiro verlässt das Zimmer und schließt die Türe ab. Da es mir so langweilig ist, schalte ich den Fernseher.

Was zum? Ich lasse den Nachrichtensender an und höre zu.

„Super-Model Borisov ist seit einem Monat verschwunden." sagt die Reporterin und zeigt die letzten Fotos, die sie von mir haben.

——

Die Türe geht auf und Ramiro kommt rein. „Was machst du hier?" frage ich. Lächelnd kommt er auf mich zu und gibt mir ein Obstteller. „Für dic-"

Ich werfe die Früchte gegen ihn und lege den Teller auf den Tisch. „Ich will weg von hier!" brumme ich und fahre mit meinen Händen über mein Gesicht. Plötzlich werde ich gepackt und gegen die Wand gedrückt. „Mantén la calma!" zischt er. Ich spucke auf sein Gesicht und trete in seine Mitte. „Maldita sea." brummt er und lässt mich los.

Ich schaffe dann abzuhauen und verlasse das Zimmer. Ich renne so schnell wie ich kann. Die Villa ist riesig und ich habe keine Ahnung was wo ist.

Plötzlich stellen sich drei Männer vor mich hin. Ich bleibe abrupt stehen und versuche nach Luft zu schnappen. Ich werde am Arm gepackt und nach hinten gezogen. „Was sollte das?!" zischt Ramiro in mein Ohr und packt fest zu. Ich lege mein Kopf in den Nacken und schließe meine Augen. „Behindertes Arschloch!" fauche ich. „Halt die Klappe. Ein Ton und er ist tot." warnt er. Ich schlucke hart und komme wieder zur Ruhe.

Er bringt mich ins Wohnbereich und schuckt mich auf die Couch. Ich setze mich aufrichtig hin und schaue mich um. Ein ganz normales Wohnzimmer. Riesig und modern. „Du kannst von hier nicht abhauen." erinnert er mich. „Du bist hier gefangen."

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt