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Domenico

„Was machst du hier?" frage ich. Sie dreht sich um und steht dann auf. „Deine Mutter hat mich hierher gebracht." antwortet sie. „Das ist mein Zimmer." entgegne ich. „Ist mir bewusst, Domenico. Aber was soll ich machen?"

Ich massiere kurz meine Schläfe und fluche innerlich. „Wir haben keine andere Möglichkeit, bleib einfach hier." erläutere ich. „Ich kann auf der Couch schlafen." füge ich hinzu. „Wie du willst. Du kannst aber auch auf dem Bett schlafen." meint sie. „No, schlaf du dort." „Wir können beide auf dem Bett schlafen." sagt sie. „Beide? Wir?" hacke ich. „Mhm, wieso bist du so schockiert? Natürlich werden wir nicht kuscheln. Ich rede hier von schlafen mit Abstand." erklärt sie.

„Ich hasse sowieso kuscheln, also keine Sorge." entgegne ich. Sie geht an mir vorbei und packt ihre Koffer aus. „Hoffentlich habe ich einen Kleiderschrank." sagt sie. „Ich habe einen riesen Umkleideraum, da wirst du schon reinpassen."

——

Ich sitze auf der Couch und bin am Handy. Vielleicht schlafe ich auch einfach auf der Couch. Sicher ist sicher. Irgendwann betretet sie wieder das Schlafzimmer, doch diesmal mit kurzen Shorts und einem Tshirt. Ich hätte gedacht Models sind eher dünner, doch Ivana ist jetzt nicht so dünn. Sie ist normal. Sie hat volle Brüste, das habe ich schon vorher bemerkt und einen großen Hintern, sowie schmale Taille. „Fertig mit anstarren?" fragt sie. Ich schüttele leicht mein Kopf und nicke unabsichtlich.

Bin ich ein Idiot?

„Du bist also ein Model." stelle ich fest und stehe auf. Sie setzt sich auf das Bett und nickt. „Ich verbessere dich; Super-Model."

Leicht lächele ich und verschränke meine Arme. „Hör zu, Super-Model. Ich sage dir dann jetzt schon, die Ehe ist nur für die Verbündung, nichts anderes. Wir werden uns nie lieben und nie miteinander etwas zutun haben." „Wird schwer, wenn man verheiratet ist und sich jeden Tag sieht." meint sie. „Ich werde ja nicht immer hier sein." schildere ich. „Mach keine unnötigen Pläne, Domenico. In meiner Welt ist es ganz anders." „Schön, wir sind aber in meiner Welt und hier gelten meine Regeln."

„Du und deine Regeln, interessieren mich nicht. Denkst du ich bin freiwillig hier? Wenn du das wirklich denkst, dann bist du echt armselig."

Ich will etwas erwidern, doch sie redet weiter.

„Ich hatte in Moskau ein tolles Leben, doch wegen der beschissenen Mafia, muss ich jetzt dich heiraten. Einen Italiener, wow wie toll. War nie mein Traum."

„Eine Russin zu heiraten, war jetzt auch nicht mein Traum. Aber wie du schon sagtest, wir müssen heiraten und das wegen der Mafia." stimme ich ihr zu. „Ich diskutiere mit dir jetzt nicht." sagt sie und legt sich hin.

Ivana zieht die Decke hoch und schließt ihre Augen. Ich stehe immernoch da und schaue sie an. Doch dann drehe ich mich um und lege mich auf die Couch. Niemals werde ich neben diese Frau liegen.

——

Am nächsten Morgen wache ich mit Rückenschmerzen auf und sehe direkt Ivana, die ein paar Meter entfernt von mir ist und ihre Kleider sortiert. Welcher Mensch ist morgens so motiviert? Ich stehe auf und gehe an ihr vorbei, ins Bad. Danach ziehe ich mich aus und schlüpfe unter die Dusche.

Fertig mit dem Duschen, wickele ich das Handtuch um meine Taille und verlasse dann das Bad. Ich setze mich auf das Bett und lese die Nachrichten auf meinem Handy. „Habt ihr keine Gästezimmer?" fragt plötzlich Ivana. „Für was?" hacke ich. „Damit du ohne Rückenschmerzen aufstehst." antwortet sie. „Ich komme schon klar." entgegne ich. „Ich rede mit deiner Mutter." meint sie.

Als sie ins Bad läuft, schaue ich ihren Körper an und muss hart schlucken. Schau nicht hin.

Sie knallt die Türe zu und lässt mich alleine im Schlafzimmer.

——

„Und wie ist Ivana im Bett?" kommt es von Alessandro. „Ist das dein ernst?" frage ich. „Ich habe sie nicht einmal angesehen." füge ich hinzu und tippe weiter auf meinem Handy rum. „Größte Lüge. Domenico und nicht ansehen. Das kaufe ich dir jetzt bestimmt ab, Fratello."

„Geh mir nicht auf die Eier." knurre ich und verdrehe meine Augen. „Ich habe eine gute Nachricht, wird definitiv deine Laune verbessern." meint er. „Und dir wäre?" „Heute gibt es eine Hausparty. Lass uns hingehen, sowie in den alten Zeiten."

„Hört sich gut an." stimme ich zu. „Super, du kannst auch gerne Ivana einladen." „No, was sucht sie da?" hacke ich. „Sie liebt bestimmt Partys." behauptet er. „No, das muss echt nicht se-"

Ivana kommt rein und setzt sich auf die Couch hin. „Ivana." sagt Alessandro, weshalb sie jetzt zu ihm schaut. „Heute Abend findet eine Party statt, hast du Lust?" fragt er und wartet ungeduldig auf eine Antwort. „Sag nein, das ist unnötig und außerdem, was suchst du da-"

„Gerne." unterbricht mich Ivana und grinst zu Alessandro. „Ich liebe Partys." fügt sie hinzu und lehnt sich zurück.

„1:0 für mich, Fratello." murmelt er und lacht.

Tu sei la mia rovinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt