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Harry

Im Fernsehen lief irgendeine Dokumentation über das Leben der Pinguine, als das leise und regelmäßige Atmen von Maddie an mein Ohr drang. „Maddie?", flüsterte ich leise und streichelte ihr sanfte über die Wange. Keine Regung. Auch Hazza lag zusammengerollt vor ihren Bauch. Sie sah erschöpft aus und dennoch friedlich. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie es sich anfühlte sie wieder so nah bei mir zu haben. Endlich verschwand diese Leere, die ich in den vergangenen Monaten in mir verspürte. Ruhe trat ein. Es war wie nach Hause kommen. „Honey, I'm home.", flüsterte ich leise und strich ihr eine Strähne hinter ihr Ohr.

Trotzdem kam in mir die Frage auf, ob sie wieder mit mir nach Hause kommen würde. Zurück nach L.A.? Oder streckte ich meine Hand jetzt weit raus? Was dachte ich da. Es ist nicht ein Ort, sondern eine Person die es zu einem zu Hause macht. Ich war da zu Hause wo auch immer sie sein wollte. Ob hier, L.A. oder in Alaska. Das ist völlig egal. Sie ist alles für mich. Sie lag hier und strahlte für mich wie ein helles Licht. Golden und Warm. Ich war außer mir, während sie Angst hatte. Der Tag, als sie ging, brachen unsere Herzen. Und diese Zeit hat mir gezeigt, dass ich nicht alleine sein wollte. Ich wollte nicht alleine sein, wenn ich alt und grau bin. Sie sollte an meiner Seite sein. Wenn ich bei ihr bin, ordneten sich meine Gefühle wieder. Sie brachte mich zu dem zurück der ich war. Zurück zu allen, was ich kannte. Ich spürte, wie das Lächeln auf meinen Lippen immer breiter wurde. Ich hoffte das sie zu mir und zu sich selbst zurückfinden würde.

Während ich sie noch eine Weile betrachte und ihr über den Kopf streichelte, vibrierte mein Handy in der Hosentasche. So sachte wie möglich fischte ich es raus, ohne dabei Maddie zu wecken. Ein Nachrichtenfenster ploppte auf.

„Hast du sie gefunden?"

Eine Nachricht von Mitch. Ich hatte in all der Aufregung vergessen ihm Bescheid zu geben. Ich sollte auch noch Mum und Gem Bescheid geben. Ich machte ein Bild der schlafenden Prinzessin und ihrem treuen Begleiter und schrieb einen kleinen Text.

„Der Prinz hat sein Dornröschen gefunden! Melde mich die Tage."

Schrieb ich und setzte das Bild in den Verteiler. Für nichts auf dieser Welt würde ich sie je wieder hergeben. Nach dem Jeff und Mitch noch beantworten hatten, stellte ich das Handy auf Stumm und legte es auf den Tisch. Es ist fast Mitternacht. Also entschloss ich Maddie ins Bett zu bringen. „Komm Hazza, wir bringen Frauchen ins Bett.", flüsterte ich leise und hielt Maddies Kopf hoch, damit ich aufstehen konnte. Hazza streckte sich kurz und sprang vorsichtig vom Sofa. „Wo ist euer Bettchen?", fragte ich die kleine Fellnase. Er verstand, was ich wollte und lief voran. Ich nahm Maddie auf den Arm und folgte dem Kleinen. Ein kleines einfaches eingerichtete Schlafzimmer mit einem großen Bett. Neben Maddies Bett stand das Hundebett von Hazza, der sich langsam drauf einkringelte.

Behutsam legte ich sie ab und deckte sie zu. Ich blieb noch einen Moment neben ihr, um sicher zu gehen das sie weiterschlief. „Ich liebe dich Honey!", kam es hauchzart über meine Lippen und stand auf. Ich wollte gerade raus, als sich ihre kühlen Finger um mein Handgelenk legten. „Wo gehst du hin?", kam es verschlafen von ihr. Ich drehte mich wieder zu ihr und ging in die Hocke. „Keine Sorge ich bleibe. Ich werde auf dem Sofa schlafen. Wenn etwas ist, dann ruf nach mir!", forderte ich sie auf und küsste ihre Fingerknöchel. „Schlaf weiter Honey!", flüsterte ich ihr zu und strich ihr über den Kopf. Doch ihre Augen weiteten sich und selbst im spärlichen Licht, was aus dem Wohnzimmer kam, konnte ich das Leuchten in ihren Augen sehen. „Har-ry... bitte bleib.", bat sie leise. „Ich bleibe, keine Sorgen. Ich bin nur auf dem Sof..", versuchte ich ihr erneut zu erklären, doch sie schüttelte nur ihren Kopf. „Nein... hier bei mir... Schlaf hier bei mir im Bett." Ihr Wunsch war klar geäußerte und nicht den geringsten Zweifel in ihrer Stimme. „Bist du dir sicher?", fragte ich verunsichert und sie nickte und rutschte weiter auf die andere Bettseite. Etwas zögerlich legte ich mich zu ihr. Kaum lag ich auf dem Rücken rutschte sie dich an mich heran und legte ihren Kopf an meine Schulter und ihre Hand auf meinen Brustkorb. Sofort schlug mein Herz schneller. Es war, als wäre kein Tag vergangen, als wären wir nie getrennt gewesen. Sie schmiegte sich an mich, wie vorhin beim Klavier. Ich atmete ihren wundervollen Duft ein und spürte diesen unfassbare kribbeln in meinen Bauch. Wie ein verliebter der seinen Schwarm das erste Mal richtig nahe sein konnte. „Ich kann dein Herz hören!", hauchte sie und sah zu mir auf. „Es schlägt, weil du bei mir bist.", erwiderte ich und strich mit meinen Daumen über ihre Unterlippe. „Ich liebe dich Honey!", rutschte es mir raus. „Sag es noch mal." Erwartungsvoll sah sie mich an und stützte sich auf ihren Ellenbogen. „Ich... liebe... dich... Honey!" Tief und rau hauchte ich ihr diese Worte an ihren Mund. Sie beugte sich zu mir hinunter und berührte erst hauchzart meine Lippen, als wollte sie meine Reaktion testen.

Always Better Together (h.s.) [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt