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Kapitel 1 - Amia

Part 1 - Amia

Der Abend hüllt sich in ein zauberhaftes Gefühl von Freude und Aufregung. Samus erstes Solo-Konzert entfaltete eine atemberaubende Melodie, und natürlich konnte ich mir dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Zwar etwas abseits des Trubels, ganz hinten in der letzten Reihe, aber ich war da. Seine Nervosität spiegelte sich in seinen Augen wieder, und es fühlte sich an, als würde seine Aufregung durch meine Adern fließen. Als jedoch seine Augen auf die meinen trafen, schien eine tonnenschwere Last von ihm abzufallen, und er konnte sich endlich voll und ganz der Magie auf der Bühne hingeben. Manchmal genügt ein kurzer Blickkontakt und ein sanftes Lächeln meinerseits, um die Nervosität zu vertreiben und ihn zu beflügeln.
Nach seinem Auftritt wäre ich am liebsten zu ihm hinter die Bühne geeilt, doch er sollte diesen Moment und das Adrenalin mit seinen Jungs noch ein wenig genießen. Deshalb bin ich direkt danach nach Hause gegangen - auch, weil ich unsere Lulu nicht allzu lange alleine lassen wollte. Lulu, unsere ganz besondere Gefährtin, hatte fünf Jahre als Sprengstoffspürhund für das Finnische Militär gedient. Ihr letzter Einsatz endete beinahe tödlich, als die Truppe um Lulu schwer beschossen wurde. Danach war sie für das Militär nicht mehr tauglich, und aufgrund ihres aggressiven Verhaltens sollte sie eingeschläfert werden. Nachdem ich von ihrem grausamen Schicksal in der Zeitung las, wollte ich sie unbedingt bei uns haben, und Samu machte es möglich. Wie er es geschafft hatte, dass Lulu zu uns darf, weiß ich bis heute nicht. Eines Tages stand er einfach mit Lulu an der Leine mitten im Wohnzimmer, als ich das Mittagessen vorbereitete. Diesen besonderen Tag werde ich nie vergessen, und noch immer schleicht sich ein verliebtes Lächeln in mein Gesicht, wenn ich daran denke. Samu erfüllt mir wirklich jeden Wunsch, und ich kann oft nicht fassen, wie viel Glück ich mit diesem Mann habe. "Was hältst du davon, wenn wir für Samu etwas Köstliches zubereiten? Sicher hat er Hunger, wenn er nach Hause kommt", sage ich, während ich meiner treuen Wegbegleiterin, Lulu, über den Kopf streiche. Sie legt neugierig den Kopf schief und beginnt zu bellen. "Gut. Dann schauen wir mal, was der Kühlschrank so hergibt", erwidere ich voller Elan, springe von der Couch auf und eile zur Küche. Ich würde ihm gerne sein Lieblingsessen zubereiten, aber das lässt sich schwer über mehrere Stunden warmhalten. Also entscheide ich mich für eine köstliche Lasagne - eine Spezialität, die er mindestens genauso gerne mag, besonders wenn ich sie mache. Nachdem alles vorbereitet ist, schiebe ich die Lasagne in den Backofen und decke den Esstisch vor der großen offenen Küche. Ein paar Kerzen, elegante Weingläser - alles ist perfekt. Zufrieden lächelnd stehe ich vor dem gedeckten Tisch und nicke mir selbst einmal zu, bevor Lulu mich mit ihrer Nase kräftig anstupst. "Ja, jetzt können wir es uns wieder auf der Couch gemütlich machen und auf Samu warten", sage ich lächelnd, streiche Lulu über den Kopf und gehe mit ihr zur Couch, um anschließend den Fernseher anzuschalten und durch die verschiedenen Programme zu schalten.