Kapitel 18 - Amia

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Amia - Part 18

Während Samu die Straße entlang fährt und ich ihm vom Küchenfenster aus nachwinke, lasse ich verträumt seufzend den gestrigen Abend mit unserem Duett und den romantischen Momenten auf dem Balkon noch einmal Revue passieren. Die Musik, die Liebe, die uns verbindet, ist wie Balsam für meine Seele und lässt mich mit erfrischender Motivation und mächtig vielen Schmetterlingen in meinem Bauch in den Tag starten. Ich beschließe, den Tag zu nutzen, um erst einmal einiges im Haushalt zu erledigen und mich auf mein Studium vorzubereiten, beiße ich mir soeben grinsend auf meine Unterlippe. Die Wohnung fühlt sich sehr still an, jetzt nachdem Samu gegangen ist. Ich mache mich erst einmal daran, die Küche aufzuräumen, während Lulu, unsere treue Hündin, mir interessiert zusieht und nicht von meiner Seite weicht. "Na, Lulu, was meinst du? Sollen wir heute einen produktiven Tag haben?", lache ich, als wäre sie meine Mitbewohnerin, und streiche ihr über den Kopf. Nach dem Haushalt setze ich mich an den Schreibtisch in Samus Büro und beginne, meine Unterlagen für das Studium durchzugehen. Im Brief stand einiges drin, was ich alles brauche und so weiter. Die Anspannung wegen des Briefs von der Uni ist immer noch präsent, aber ich versuche, mich auf die kommenden Prüfungen, die vor mir stehen, zu konzentrieren, sonst würde ich mich wahrscheinlich noch verrückter machen, als ich sowieso schon bin. Muss ich kurz über meinen eigenen gedanklichen Satz lachen. Lulu legt sich zu meinen Füßen und starrt mich mit großen Augen an, als würde sie meine Gedanken ganz genau lesen können. "Ja, ja, ich weiß. Ich sollte mich nicht so stressen", sage ich lächelnd zu ihr. "Ich verspreche dir, eine kurze Pause einzulegen, wenn ich das Gröbste durchgearbeitet habe, okay? Dann können wir ja draußen eine Runde spazieren gehen.", was sie bellend bestätigt, und ich zu lachen beginne. Ich weiß, es klingt verrückt, sich so ausgiebig mit einem Hund zu unterhalten - aber Lulu ist eben ein besonderer Hund, und oft gibt sie mir beinahe das Gefühl, als könnte sie jedes Wort, das ich sage, verstehen. Die Mittagsstunden sind nun herangebrochen, und es ist ein sonniger Tag, perfekt also für Lulus versprochenen Spaziergang. "Na komm, Süße. Wir gehen draußen die Nachbarschaft etwas unsicher machen", springe ich voller Elan hinter dem Schreibtisch auf und eile mit meinem treuen Vierbeiner Richtung Flur. Und das meine ich genau so, wie ich es sage. Die Nachbarn und sämtliche Leute, die uns so bei unseren Spaziergängen entgegenkommen, wechseln immer prompt die Straßenseite, wenn sie uns kommen sehen. Lulu war anfangs, wie sagten sie gleich, ach ja, aggressiv - verdrehe ich meine Augen. Dabei finde ich, ist sie gegenüber Fremden einfach nur misstrauisch. Kein Wunder, wenn man bedenkt, was meine Süße schon alles erlebt hat, lege ich soeben meine Arme um ihren Hals und knuddle sie richtig durch. Auf jeden Fall ist einer der Auflagen, die wir einhalten müssen, damit sie zu uns durfte, dass sie draußen immer einen Maulkorb trägt. "Komm her, Süße. Ja, ich weiß, du magst den nicht. Ich auch nicht, aber wir müssen uns leider an die Auflagen halten, hm?", blicke ich sie traurig an und halte ihr anschließend den Maulkorb vor die Schnauze. Bellend schüttelt sie heftig ihren Kopf und stellt sich dann spielerisch knurrend auf zwei Beinen, sodass ich sie amüsiert angrinse. "Wirst du wohl nicht so zickig sein wie dein Frauchen...", fange ich lauter an zu lachen, ehe sie nun bereitwillig ihre Schnauze in den Maulkorb steckt. "Braves Mädchen", streiche ich ihr sanft über die Ohren und befestige anschließend die Gurte in ihrem Nacken. Noch schnell das Halsband umgelegt und die Leine befestigt, und schon können wir, nachdem auch ich mich angezogen habe, raus in die Natur.

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