Kapitel 52 - Amia

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Amia - Part 52

Ich schmiege mich wieder an meine große Liebe und schließe die Augen, während seine Worte in mir nachhallen. Sein Herzschlag beruhigt mich ein wenig, doch der Schmerz sitzt tief. Es ist, als ob ein Teil von mir für immer verloren gegangen ist, und ich weiß nicht, ob ich jemals wieder ganz sein werde. Samu hält mich fest, und ich weiß, dass er mir Halt gibt, aber ein Teil von mir fühlt sich so einsam in diesem Schmerz. Als ich meine Augen öffne, sehe ich, wie sehr er sich um mich sorgt. Sein Gesicht ist ernst, seine Augen suchen meinen Blick, als ob er genau das Richtige sagen will, um mich zu trösten. Doch ich weiß, dass es keine Worte gibt, die das ändern können, was geschehen ist. Trotzdem gibt es mir Trost, dass er bei mir ist. "Samu, ich...", beginne ich, doch meine Stimme versagt kläglich. Wie kann ich ihm erklären, wie ich mich fühle, wenn ich es selbst nicht einmal verstehe? Wie kann ich den Schmerz in Worte fassen, der mich so tief in meinem Inneren zerreißt? "Du musst nicht alles jetzt sagen, Süße", flüstert er, als hätte er meine Gedanken gelesen. "Nimm dir die Zeit, die du brauchst." Zitternd atme ich ein und beginne zu nicken, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Zeit wirklich das ist, was ich brauche. Ich spüre seine Hand, die beruhigend über meinen Rücken streicht, und lehne mich noch enger an ihn. Er gibt mir das Gefühl, dass ich nicht alleine bin, auch wenn die Leere in mir so erdrückend ist. Die Erinnerungen an gestern überfallen mich erneut, und ich sehe das Blut vor mir, fühle die Hilflosigkeit, die Panik, die mich ergriff. "Es war so viel Blut, Samu", sage ich leise und schüttle verzweifelt meinen Kopf. "Ich... ich wusste nicht, was ich tun sollte. Alles ging so schnell, und dann... dann war es vorbei, bevor ich wirklich begreifen konnte, was passiert ist.", spüre ich, wie mir erneut Tränen über die Wangen laufen. Er drückt mich sofort noch fester an sich, und ich kann seine Besorgnis förmlich spüren, als er weiter sanft über meinen Rücken streicht. "Baby, hast du denn noch... noch Schmerzen?" fragt er schließlich leise besorgt.

"Ich meine, körperlich... wie geht es dir jetzt?", nehme ich einen zitternden Atemzug und überlege kurz, bevor ich antworte. Die Wahrheit ist, dass ich mich immer noch schwach und erschöpft fühle, als hätte mein Körper noch nicht wirklich verstanden, was geschehen ist. "Es... es tut noch weh, ja", murmle ich ehrlich, obwohl ich den Schmerz am liebsten verbergen würde. "Es ist nicht nur... da unten", füge ich hinzu und senke meinen Blick, "sondern irgendwie überall. Mein Bauch fühlt sich leer und schwer zugleich an, und es zieht manchmal noch. Ich bin auch so müde, Samu, als hätte mein Körper all seine Energie verloren.", drückt er nun leise seufzend einen Kuss auf mein Haar, als ob er hofft, dass dies den Schmerz ein wenig lindern könnte. "Das... das tut mir so leid, Süße", murmelt er. "Ich... ich wünschte, ich könnte dir irgendwie mehr helfen... dir das abnehmen." - "Es ist nicht deine Schuld", erwidere ich sofort leise schniefend, auch wenn ein Teil von mir einfach nur weinen will. "Ich weiß, dass du für mich da bist. Das ist das Wichtigste. Und... ich werde damit klarkommen. Irgendwie.", blitzen meine Augen traurig auf. "Aber du solltest nicht allein damit kämpfen müssen", beharrt er, und ich spüre, wie seine Hand unter mein Kinn gleitet und es sanft anhebt, damit ich ihm in die Augen sehe. "Versprich mir, dass du mir sagst, wenn es schlimmer wird, okay? Wenn die Schmerzen zu viel werden oder du dich nicht gut fühlst... Ich will dir beistehen.", sieht er mit geröteten Augen zwischen meinen hin und her. "Ich... ich verspreche es", flüstere ich mit brüchiger Stimme. "Aber ich... ich habe einfach Angst. Angst, dass dieser Schmerz nie wirklich weggeht. Nicht nur der körperliche, sondern auch...", lasse ich den Satz seufzend unvollendet, aber ich weiß, dass Samu versteht. Der emotionale Schmerz, der Verlust, wird uns beide noch lange begleiten. "Das verstehe ich", haucht er leise, während er mich liebevoll ansieht. "Aber wir werden es irgendwie gemeinsam schaffen. Schritt für Schritt. Und wenn du bereit bist, darüber zu reden, bin ich hier. Immer.", schließe ich nach seinen Worten die Augen und lehne mich wieder an ihn.

In seinen Armen fühle ich mich für einen Moment sicher, fast so, als könnte nichts Schlimmes mehr passieren. Doch die Realität holt mich schnell wieder ein. Der Schmerz in meinem Herzen ist zu tief, die Wunden noch zu frisch. Aber seine Nähe gibt mir zumindest ein wenig Kraft, weiterzumachen, auch wenn der Weg so dunkel und ungewiss erscheint.
Ich schmiege meine Wange dichter an seine Brust - höre seinen Herzschlag, ruhig und konstant, und versuche, mich daran festzuhalten, wie an einem Anker, der mich vor dem völligen Versinken bewahrt. Die Dunkelheit in meinem Inneren droht mich zu überwältigen, aber ich weiß, dass ich stark sein muss - für mich, für uns. Auch wenn es so schwer ist, auch wenn ich nicht weiß, woher ich diese Stärke nehmen soll.
"Vielleicht... vielleicht sollten wir uns etwas Ruhe gönnen", flüstert er, als er spürt, wie meine Gedanken immer weiter abdriften. "Nur ein bisschen. Es ist alles so viel gewesen, hm?", legt er eine Hand in mein Nacken und blickt zu mir herunter. Ich nicke schwach. Der Gedanke an Ruhe, an einen Moment, in dem der Schmerz vielleicht weniger spürbar ist, klingt verlockend. Doch gleichzeitig habe ich Angst davor, die Augen zu schließen. Angst, dass die Albträume wiederkommen, dass ich wieder die Bilder sehe, die ich so verzweifelt zu vergessen versuche.
"Bleibst.. Bleibst du bei mir?", frage ich leise, fast schon flehend. Die Vorstellung, allein zu sein, selbst für einen Augenblick, ist unerträglich. "Ich werde keinen Moment von deiner Seite weichen", versichert er mir sanft und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wir schaffen das zusammen, Baby. Egal, was noch kommt." Seine Worte geben mir ein kleines bisschen Hoffnung. Vielleicht ist es nicht die Art von Hoffnung, die alles besser macht, aber es ist genug, um mich für einen weiteren Tag zu wappnen. Ich schließe die Augen, lasse mich in seine Umarmung sinken und versuche, an nichts anderes zu denken als an das Gefühl, dass er hier bei mir ist. Als meine große Liebe, wie meine Atmung sich langsam beruhigt, und er versteht, dass der Schlaf mich allmählich überrennt - hebt er mich Vorsichtig, als wäre ich zerbrechlich, von seinem Schoß.

Seine Hände stützen meinen Rücken und meine Beine, während er mich sanft in den Armen hält. Für einen Moment habe ich das Gefühl, zu schweben, ehe er mich behutsam auf die Matratze sinken lässt. Seine Hände verweilen kurz an meinen Schultern, als ob er sich vergewissern möchte, dass es mir gut geht. Liebvoll streicht er mir noch einmal eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sieht mich dabei an, als wollte er jede Träne, jeden Schmerz von mir nehmen. Dann legt er sich neben mich und zieht mich Liebvoll in seine Arme, so nah, dass ich seine Wärme sofort spüren kann. Seine Arme umschließen mich, und ich schmiege mich an seine Brust, während er mir einen sanften Kuss auf die Stirn drückt. "Ich bin hier, Süße," flüstert er leise. "Ich lasse dich nicht los.", ist das letzte was ich höre ehe ich in seiner Umarmung vor Erschöpfung wieder einschlafe.

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