Kapitel 41 - Samu

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Samu - Part 41

Mit aufheulendem Motor drücke ich das Gaspedal noch weiter durch und fahre mit rasender Geschwindigkeit durch die Straßen. Jeder Halt an einer roten Ampel, jede noch so kleine Verzögerung durch andere Autofahrer lässt mich beinahe durchdrehen. Die Minuten dehnen sich endlos, und mein Herz schlägt wild in meiner Brust. Die Vorstellung, dass Amia im Krankenhaus liegt und ich noch nicht bei ihr bin, quält mich unerträglich. Ich klammere mich ans Lenkrad und atme schnell ein und aus, während ich mich durch den Verkehr kämpfe, als ob mein Leben davon abhinge. Endlich, nach gefühlt viel zu langer Zeit, erreiche ich das Krankenhaus und lasse den Wagen ruckartig vor dem Eingang stehen. Mit einem Sprung aus dem Auto renne ich zur Eingangstür und durch die Empfangshalle. Meine Nerven liegen blank, und mein Herz pocht mir bis zum Hals, als ich zur Empfangsdame auf der anderen Seite des Schalters stürme. "Ich brauche sofort Informationen über meine Freundin, Amia Haber!", brülle ich, während die Dame telefoniert und mich nicht sofort bemerkt. "Ich muss wissen, wie es ihr geht, und zwar jetzt!", trommele ich ungeduldig mit den Händen auf dem Tresen. Überrascht hebt die Dame am Empfang den Kopf und blickt mich an. "Bitte haben Sie einen Moment Geduld, ich bin gerade am Telefon", sagt sie mit ruhiger, aber bestimmter Stimme und hebt die Hand, um mir zu signalisieren, dass ich warten soll, bevor sie allen Ernstes versucht, ihr Gespräch fortzusetzen. Die hat Nerven. "Ich habe keine Zeit zu warten, verdammt!", schreie ich und spüre, wie sich die Panik in mir anstaut. Mit einem hastigen Griff über den Empfangstresen schnappe ich mir den Telefonhörer und beende das Gespräch abrupt, bevor die Dame überhaupt reagieren kann. "Ich muss sofort zu meiner Freundin!", blicke ich sie aus zusammengekniffenen Augen drohend an. "Entschuldigen Sie, das war völlig unangemessen!", starrt die Rothaarige mich entsetzt an, versucht aber schnell wieder zu ihrer professionellen Haltung zurückzukehren.

"Sie sind unangemessen, verdammt noch mal! Jetzt rücken Sie endlich mit der Sprache raus, bevor ich hier noch völlig durchdrehe!", platzt es ungehalten aus mir heraus, während meine Hände vor Wut und Verzweiflung zu zittern beginnen. Ich atme schwer und kann fühlen, wie mir die Tränen in die Augen steigen. "Wenn Sie mir nicht sofort sagen, was mit Amia ist, dann werde ich hier einen riesigen Aufstand proben, das schwöre ich Ihnen!", knurre ich durch zusammengebissene Zähne und funkle sie drohend an. Die Empfangsdame, sichtlich erschrocken, aber bemüht, ihre Fassung zu wahren, schaut mich mit großen Augen an. "Bitte beruhigen Sie sich", versucht sie mit fester Stimme zu sagen, aber ich kann sehen, dass auch sie nervös wird. Meine Hände verkrampfen sich auf dem Tresen, sodass die Knöchel weiß hervortreten, während ich sie anstarre. Schnell und schwer atmend spüre ich, wie mir der Schweiß den Rücken hinunterläuft und ich nicht stillstehen kann. "Sie verstehen nicht!", versagt meine Stimme beinahe. "Ich muss wissen, ob sie in Ordnung ist! Bitte!", blicke ich sie flehend an, während meine Fingernägel sich in meine Handflächen graben. Die Spannung in meinem Körper ist unerträglich - ich möchte schreien, rennen, etwas zerschlagen. "Wie... wie war der Name nochmal?", fragt die Empfangsdame schließlich schwer schluckend, bevor sie sich dem Computer zuwendet. "Amia Haber", wiederhole ich, dieses Mal etwas leiser, aber noch immer ungeduldig. Meine Stimme zittert vor Anspannung, bevor ich mich unbewusst vorbeuge, als könnte ich so die Antwort schneller aus ihr herauspressen. Sie tippt etwas in ihren Computer, und ich fange an, meine Hände durch meine Haare zu fahren, reiße daran, als könnte ich so den Druck in meinem Kopf lösen. Die Sekunden, in denen sie sucht, fühlen sich an wie eine Ewigkeit. Schließlich, nach einer scheinbar endlosen Stille, hebt sie den Blick und sagt: "Frau Haber ist im Zimmer 3.04. Sie können sie dort besuchen.", kann ich kaum atmen, als diese Worte endlich bei mir ankommen. Ohne ein weiteres Wort renne ich los und stolpere fast über meine eigenen Füße in Richtung der Aufzüge.

Die Türen scheinen sich in Zeitlupe zu öffnen, und als ich endlich drinnen bin, schlage ich mehrfach mit der Faust auf den Knopf für den dritten Stock, als könnte ich so den Lift schneller machen. Mein Herz rast, meine Hände zittern immer noch, und in meinem Kopf dreht sich alles um die Frage: Was ist bloß passiert?

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