Kapitel 51 - Samu

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Samu - Part 51

Die Nacht vergeht, und ich wache früh am Morgen auf, da mich irgendwann wohl doch die Müdigkeit übermannt haben muss. Das Licht des neuen Tages schleicht sich durch die Vorhänge und wirft sanfte Schatten auf die Wand. Amia schläft noch immer an meiner Seite, genauso wie sie gestern eingeschlafen ist. Ich kann spüren, dass sie noch tief und fest schläft, als ich meine Fingerspitzen wieder sanft über ihren Rücken gleiten lasse. Ihre Gesichtszüge sind entspannt, und es scheint, als hätte der Schlaf ihr ein wenig Frieden gebracht. Vorsichtig gebe ich ihr einen sanften Kuss ins Haar und versuche anschließend, mich leise aus dem Bett zu schälen, um sie nicht zu wecken, doch sie regt sich und öffnet langsam ihre bezaubernden, aber geröteten Augen. "Samu?", murmelt sie leise und verschlafen. "Ich bin hier", antworte ich sanft und streiche über ihre Wange. "Ich wollte dir nur etwas Frühstück machen.", blicke ich ihr tief in die Augen und küsse dann ihre Stirn. Sie nickt schwach und versucht, sich aufzusetzen. "Ich komme mit dir", sagt sie leise, doch ich sehe die Erschöpfung in ihren Augen. "Bleib liegen und ruhe dich noch ein wenig aus. Ich bringe dir das Frühstück ans Bett", erkläre ich und gebe ihr einen weiteren sanften Kuss auf die Stirn. "Wirklich?", fragt sie, während sie eine Hand auf meine Brust legt und ein schwaches Lächeln ihr hübsches Gesicht verziert. "Ja, wirklich", antworte ich mit einem Zwinkern. "Bin gleich zurück", versichere ich ihr und klettere anschließend aus dem Bett, um leise in die Küche zu gehen. Ich bereite ein einfaches Frühstück vor: ein paar Toastscheiben, etwas Butter und Marmelade und ein Glas Orangensaft. Ich mache auch einen starken Kaffee für mich und noch einen milden Tee für meine Süße. Während ich alles zusammensuche, was wir benötigen, denke ich darüber nach, wie wir die kommenden Tage angehen werden. Wir müssen einen Weg finden, mit dem Schmerz umzugehen, um auch irgendwie wieder einen Alltag finden zu können. Nach dem Frühstück werde ich erst einmal Mikko anrufen und ihn darum bitten, mir die gesamte kommende Woche freizuschaufeln.

Als ich mit dem Tablett zurück ins Schlafzimmer komme, sehe ich, dass Amia wieder eingedöst ist. Ich stelle das Tablett leise auf den Nachttisch und setze mich neben sie aufs Bett, um liebevoll über ihre Stirn zu streichen. Langsam öffnet sie ihre Augen wieder und lächelt schwach, als sie mich sieht. "Du hast ja wirklich Frühstück gemacht", murmelt meine Kleine und setzt sich vorsichtig auf. "Natürlich habe ich das", antworte ich stolz und reiche ihr die Tasse Tee. "Hier, trink das. Der wird dir guttun." - "Danke", murmelt sie leise, legt ihre Hände um die warme Tasse und nimmt einen kleinen Schluck zu sich. Als sie den Tee genießt, beobachte ich sie liebevoll. Es ist beruhigend zu sehen, dass sie wieder etwas mehr Farbe als gestern im Gesicht hat. Vorsichtig greife ich nach dem Tablett, das auf dem Nachttisch steht, und serviere ihr die Toastscheiben. "Danke", haucht sie leise, verteilt etwas Butter auf dem Toast und streicht anschließend mehr als großzügig Marmelade darauf, bis der Toast fast unter der süßen Schicht verschwindet. Ich beobachte sie dabei mit einem schmunzelnden Kopfschütteln, während ich meine Tasse Kaffee an die Lippen führe. "Du und deine Marmelade", murmle ich liebevoll, ehe sie errötend zu mir aufblickt. "Und du mit deinem starken Kaffee", kontert sie, und ein kurzes Lächeln umspielt ihre Lippen. Es sind diese kleinen Eigenheiten, die unsere morgendlichen Rituale so vertraut und einzigartig machen. Ich kann nicht anders, als sie verträumt zu beobachten, wie sie sich den Toast schmecken lässt. Ihre Augen schließen sich kurz, und ich sehe die Marmelade an ihren Lippen glitzern. Als sie gerade erneut in den Toast beißt, kann ich nicht widerstehen. Sanft streiche ich mit meinem Daumen über ihre Lippen, um die süße Marmelade zu entfernen. Verwirrt öffnet sie ihre Augen wieder und sieht mich mit einem fragenden Blick an, ehe ich mir die Marmelade von meinem Daumen ablecke. Es ist ein kleiner Moment, aber ich genieße die Intimität und die Nähe zwischen uns - vor allem jetzt gerade, nach dem, was uns passiert ist. "Du bist einfach zu süß", flüstere ich und lasse meinen Blick für einen Moment auf ihr verweilen.

Sie lächelt noch einmal kurz, und ich merke, wie diese einfachen, vertrauten Augenblicke unser Band noch stärker machen. Nachdem meine Süße einige Bissen gegessen hat, lehnt sie sich nun zurück und sieht mich an. "Wie hast du eigentlich geschlafen?" fragt sie leise besorgt und nippt erneut an ihrem Tee. "Nicht so gut", gestehe ich leise, während ich meine Tasse Kaffee langsam in meinen Händen drehe. "Ich habe..." seufze ich und senke meinen Kopf, "die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie wir das alles durchstehen können. Es war so schwer, dich gestern so zu sehen", meine ich leise, als Amia mit etwas zitternden Händen das Tablett zur Seite stellt und anschließend langsam auf meinen Schoß klettert. Ihre Bewegungen sind vorsichtig, und ich spüre noch immer die Erschöpfung in ihrem Körper. Als sie es sich bequem gemacht hat, legt sie ihre Arme um mich und kuschelt sich eng an mich. Ich umfasse sie sanft, ziehe sie näher an mich heran und lege mein Kinn auf ihr Haar. Wir sitzen einen Moment lang einfach nur so da, die Stille zwischen uns ist sowohl beruhigend als auch schmerzlich. Ich schließe meine Augen, lasse den schweren Kloß in meinem Hals nicht los und schlucke mühsam. Die Gedanken an das, was gestern passiert ist, drücken mir auf die Brust. Schließlich öffne ich meine Augen wieder und sehe auf ihren Kopf, der an meiner Brust liegt. "Süße?", beginne ich zögerlich und versuche, meine Stimme ruhig zu halten. "M... Möchtest du darüber reden, was gestern in der Uni passiert ist? Wie es zu... zu der Fehlgeburt gekommen ist?", löst meine Süße sich jetzt langsam von mir, lässt ihren Kopf aber gesenkt. Ihre Schultern zittern leicht, als ich sie schniefen höre. Vorsichtig lege ich meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hebe es sanft an, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Ihre Augen sind voller Tränen, und ich sehe, wie schwer es ihr fällt, darüber zu sprechen. "Es... Es tut mir leid, dass ich dich so frage", murmle ich leise, während ich sie anschaue und versuche, den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken.

"Aber ich möchte verstehen, was passiert ist, damit wir es gemeinsam durchstehen können", erkläre ich schweren Herzens weiter, ehe Amia tief einatmet und versucht, sich zu beruhigen. "Ich hatte plötzlich starke Schmerzen...", erkenne ich, wie sie langsam ihre Augen schließt, ihren Kopf wieder senkt und ihr mehrere Tränen über die Wangen laufen. "Ich... ich dachte zuerst, es wäre nur ein kleiner Krampf, aber es... es wurde schlimmer. Ich habe es nicht sofort ernst genommen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es so schlimm werden würde...", presst sie für einen Moment zitternd einatmend ihre Lippen aufeinander, ehe sie ihre Augen wieder öffnet, mich aber noch immer nicht ansieht, als hätte sie Angst, ich würde ihr die Schuld für alles geben. "Ich bin auf die Toilette gegangen, weil ich dachte, ich könnte mich vielleicht nur ausruhen, und es würde vorbeigehen.", hält sie einen Moment inne, und ihre Tränen werden immer mehr. "Aber als ich dort war, habe ich gemerkt, dass es mehr als nur Schmerzen waren. Es war einfach alles zu viel, und ich konnte nicht mehr... als ich begriffen habe, was passiert, war es schon zu spät. Es war so schnell vorbei, und.. und ich fühlte mich so allein." - "Oh, Baby", flüstere ich, umfasse ihr Gesicht sachte mit meinen Händen und streiche mit meinen Daumen ihre Tränen fort, während ich ihren Kopf wieder zu mir hochdrücke. "Es... Es tut mir so leid, dass du das durchstehen musstest. Ich wünschte, ich wäre bei dir gewesen." - "Ich... Ich weiß", murmelt sie leise und legt ihre Hand auf meine, die immer noch ihr Gesicht hält.

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