Kapitel 33 - Carinja

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Carinja - Part 33

Stinksauer stehe ich dem Stück Dreck gegenüber, balle meine Hände zu Fäusten und würde ihm am liebsten kräftig eine in seine bekloppte Visage schlagen. "Was guckst du denn so bescheuert? Hat es dem heiligen Samu Haber die scheiß Sprache verschlagen? Du bist doch sonst immer so groß im Sprücheklopfen... Gott, du widerst mich an, weißt du das?!" Mein gesamter Körper beginnt vor Wut zu zittern, und das Schlimmste an all dem ist, dass er nur blöd herumsteht und mich angafft. "Verdammt noch mal, Samu! Du hast wirklich keine Ahnung, was du angerichtet hast, oder?!", brülle ich ihn an, während mein Zorn sich weiter aufstaut. "Ich... Doch, Carinja, es tut mir leid... Es tut mir leid, was damals passiert ist. Lass... lass es mich wieder gutmachen," wagt er es tatsächlich, mir ins Wort zu fallen. "Du kannst gar nichts wieder gutmachen, du verdammter Bastard! Du hast mich wie ein Stück Dreck behandelt, mich gedemütigt, und jetzt erwartest du, dass ich dir eine verdammte zweite Chance gebe?! Du hast mein verdammtes Leben ruiniert," schreie ich aus tiefster Seele, aber Samu steht weiterhin nur ruhig vor mir, und das macht mich rasend vor Wut. "Carinja, ich..." versucht er es tatsächlich erneut, sich zu Wort zu melden, doch ich lasse ihn nicht ausreden. "Halt einfach die verdammte Klappe! Du bist nichts als ein erbärmlicher Versager, der es nicht verdient hat, auch nur einen Moment meiner Zeit zu bekommen!", kann ich nicht mehr an mich halten und stürme auf ihn los. "Carinja, bitte..." schluckt er schwer und versucht allen Ernstes, meine Hände abzuwehren. "Bitte? Bitte?! Du wagst es zu sprechen?!", wird meine Stimme von Wort zu Wort lauter und kreischender. "Du dreckiger Mistkerl! Du verdammter Egoist! Weißt du überhaupt, was du mir angetan hast?" Meine Schläge prasseln auf ihn nieder, aber er steht wie versteinert da und lässt es über sich ergehen. Wieso? Wieso lässt es es über sich ergehen?

"Du warst immer so selbstgefällig, so arrogant! Hast du überhaupt einmal an jemand anderen gedacht als an dich selbst?", donnern meine Fäuste immer und immer wieder gnadenlos gegen seinen Brustkorb. Ich kann spüren, wie er seinen Körper anspannt und seine verdammten Scheiß Augen ruhig, aber traurig auf mir ruhen. Ich sehe den Schmerz in seinem Blick, aber es treibt mich nur noch mehr an. Es macht mich nur noch wütender. "Was ist los? WAS? Keine schlagfertigen Antworten mehr parat? Kein großkotziges Grinsen? Du bist wirklich so ein erbärmlicher W*chser von einem Mann!", explodiert meine Wut förmlich, während ich weiter auf ihn einschlage. "Du bist ein verf*ckter Albtraum von einem Menschen!" schreie ich voller Verachtung für diesen Mann. Meine Schläge prasseln auf ihn nieder, aber er steht wie versteinert da und lässt es zu. "Jahrelang habe ich darauf gewartet, dass du zurückkommst und es wiedergutmachen würdest! Aber nein, du hast mich einfach sitzen lassen! Du bist ein Feigling, ein erbärmlicher Feigling!" Die Tränen steigen in meinen Augen auf, aber ich blinzele sie wütend weg. Samu sagt nichts. Er weicht auch nicht zurück. Er lässt mich einfach machen, nimmt jeden Schlag, jedes verletzende Wort hin. "Warum wehrst du dich nicht? Warum stehst du einfach nur da?" schreie ich, als ich meine Hände immer wieder gegen seine Brust schlage. Laut schreiend und mit einem rasendem Herzen schubse ich ihn kraftvoll von mir weg. Mit einem lauten Knall stößt er gegen die Motorhaube seiner Proletenkarre und sieht mich mit Tränen in den Augen an. "Weinst du etwa? Das ist lächerlich! Du hast mein Herz zerfetzt und meinen Glauben an die Menschheit zerstört! Du bist nichts als ein eiskalter, emotionsloser Bastard!" knurre ich voller Zorn und lache ironisch auf. "Ich... Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Große Fehler. Aber ich bin hier, um es wieder gutzumachen, wenn... wenn du mich lässt," bricht seine Stimme kläglich. Ich starre ihn an, mein Zorn noch immer wie ein brennendes Feuer in mir. "Glaubst du wirklich, dass du das kannst? Dass du einfach wieder auftauchen und alles in Ordnung bringen kannst?" frage ich scharf und beiße meine Zähne wütend aufeinander.
Ein Seufzen entweicht seinen Lippen, während er sich mit einer Hand durch die Haare fährt. "Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Aber ich habe dich nie vergessen können, all die Jahre lang..", ertönt seine Stimme voller Reue, woraufhin ich sofort den Kopf schüttle und ihn mit jähzornigen Augen anblicke.
"Das ändert nichts, Samu. Du hast dein Leben weitergelebt, während ich versucht habe, die Scherben meines Herzens zusammenzukitten." Er senkt den Blick, unfähig, mir in die Augen zu sehen. "Es tut mir leid, Carinja," flüstert er schließlich. "Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe." - "Es ist zu spät für Entschuldigungen, Samu. Du hast deine Chance verpasst," blicke ich ihn voller Bitterkeit an.

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