Samu - Part 67
Seufzend werfe ich einen kurzen Blick auf die Uhr an der Wand und spüre, wie sich mein Magen leicht zusammenzieht. "Wir sollten langsam los," murmle ich mehr zu mir selbst, aber Amia hört es natürlich. Ihre Schultern straffen sich leicht, und sie hebt den Kopf, als hätte ich sie aus einem Traum gerissen. "M...müssen wir wirklich?", sieht sie mich fast panisch an und schluckt schwer. Ich nicke sanft, während ich mich zu ihr hinüberlehne. "Ja, Süße. Wir müssen heute wirklich. Es ist wichtig, dass der Arzt nach dir schaut, okay?", versuche ich, so beruhigend wie möglich zu klingen, doch ich sehe, wie sie nervös an ihrer Unterlippe kaut und Lulu noch fester an sich drückt. "Ich fühl mich... so schwach," murmelt sie leise und fügt hinzu: "Ich weiß nicht, ob ich es schaffe." Langsam stehe ich auf, gehe um den Tisch herum und knie mich vor sie, sodass ich direkt in ihre Augen sehen kann. "Ich weiß, Baby. Ich weiß, dass du dich schwach fühlst, aber genau deswegen müssen wir hin. Du musst das nicht alleine schaffen, okay? Wir sind hier, Mikko und ich. Wir gehen mit dir. Aber wir müssen kontrollieren lassen, ob alles soweit okay ist.", atmet sie nun tief durch, ehe ihre Finger nervös mit den Falten ihres Shirts spielen. Für einen Moment sagt sie nichts, nur das leise Ticken der Uhr ist zu hören. Dann nickt sie langsam, auch wenn es widerwillig aussieht. "Okay... aber ich weiß nicht, ob ich's durchhalte." - "Das musst du auch nicht alleine tun," versichere ich ihr. "Wir machen das zusammen. Und sobald es vorbei ist, kannst du dich wieder ausruhen. Aber heute... heute müssen wir das durchziehen.", blicke ich ihr tief in die müden Augen. "Ich geh das Auto schon mal vorfahren, okay? Dann musst du nicht so weit laufen," mischt Mikko sich nun wieder ein, sodass unsere beider Aufmerksamkeit auf den Brünette fällt. "In Ordnung, danke," nicke ich ihm leicht lächelnd zu, ehe er schon mal die Wohnung verlässt und ich mich jetzt wieder um meine Süße kümmern kann. "Na komm, Süße," stehe ich langsam auf und helfe Amia, sich ebenfalls von ihrem Stuhl zu erheben.
Sie wirkt so zerbrechlich, als könnte ein Windstoß alleine sie schon umhauen. Während ich sie behutsam in den Flur führe, spüre ich, wie ihre Finger sich fest in meine Hand klammern. Lulu folgt uns leise, als wüsste sie, dass Amia gerade jede Unterstützung braucht. "Ganz ruhig, Süße. Wir haben alle Zeit der Welt," murmle ich beruhigend, als wir im Flur ankommen. Ich nehme ihre Jacke vom Haken und halte sie vor ihr auf, aber ihre Bewegungen sind so träge, dass sie kaum die Energie aufzubringen scheint, die Arme in die Ärmel zu stecken. "Lass mich dir helfen," sage ich sanft und lege die Jacke um ihre Schultern, ehe ich ihre Arme vorsichtig durch die Ärmel schiebe. "So ist es gut," hauche ich verständnisvoll, ehe meine Süße sich ein wenig gegen die Wand lehnt - ihre Atmung ist flach, und sie sieht mich mit einem Ausdruck an, der eine Mischung aus Dankbarkeit und Erschöpfung ist. Als nächstes knie ich mich hin und greife nach ihren Schuhen. "Schaffst du's, deine Füße ein wenig zu heben?", frage ich liebevoll, als ich die Stiefel vor sie stelle. Sie nickt schwach seufzend, aber ich merke, wie schwer ihr jede Bewegung fällt. Ich nehme vorsichtig ihren Fuß und schiebe den ersten Stiefel darüber, ehe ich den Reißverschluss zuziehe. Dann wiederhole ich den Vorgang mit dem zweiten Schuh. "Fast fertig, Süße," sage ich leise, während ich aufstehe und ihre Jacke schließe, um sicherzugehen, dass sie warm genug ist. Sie sieht mich mit müden Augen an, ihre Finger immer noch leicht zitternd. "Danke," flüstert sie, und ich streiche ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Immer, Baby," antworte ich, während ich ihre Hand wieder nehme. "Jetzt gehen wir ganz langsam zum Auto, okay? Mikko wartet schon," meine ich weiter und öffne schon einmal die Tür. Sie nickt kaum merklich und sieht noch einmal zu Lulu. "K... Kann Lulu nicht mitkommen?", blitzen ihre Augen einmal hell auf, woraufhin ich sie sanft anlächle. "Das geht leider nicht, Süße. Aber sie wartet hier auf dich, okay?" - "Okay...," murmelt sie leise und streicht ihrer treuen Vierbeinerin noch einmal sanft über den Kopf.
Nachdem ich die Tür hinter uns zugezogen habe, gehen wir langsam den Flur entlang; jeder Schritt von Amia fühlt sich zögerlich und schwer an. Ihre Hand hält meine fest, und ich spüre, wie ihre Finger leicht zittern. Als wir die Treppe erreichen, bleibt Amia stehen. Sie atmet tief ein, und ich sehe, wie sie sich gegen das Treppengeländer lehnt - ihre Augen wirken glasig und unsicher. "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, Samu...", seufzt sie atemlos, und ich kann die Angst in ihrer Stimme hören. "Ich... ich fühle mich so schwach. Müssen wir wirklich...?" - "Ich weiß, dass es schwer ist," sage ich leise, schaue sie an und lege einen Arm sanft um ihre Taille, um ihr zusätzlichen Halt zu geben. "Aber die Nachkontrolle ist wichtig. Wir müssen sicherstellen, dass es dir körperlich gut geht.", senkt sie nun den Blick, und Tränen schimmern in ihren Augen. Mein Herz zieht sich bei ihrem Anblick schmerzhaft zusammen, und ich drücke ihre Hand etwas fester. "Es wird alles gut," versuche ich, sie weiter zu beruhigen. "Ich bin so müde... so erschöpft. Ich will einfach nicht noch mehr durchmachen," zögert sie einen Moment und starrt auf die Treppe vor uns, als wäre es ein endloser Abgrund. Ihre Schultern sacken leicht herab, und sie lehnt sich schwerer an mich. "Ich weiß," sage ich leise, während ich sie festhalte. "Aber wir müssen sicher sein, dass du gesund bist. Danach kannst du dich ausruhen, so lange du willst. Ich werde bei dir sein, egal was passiert.", sehe ich, wie ihre Augen flackern - zwischen Angst und dem Wunsch, einfach aufzugeben. Aber tief in ihr sehe ich auch, dass sie weiß, dass es wichtig ist. Sie nickt leicht, aber der Weg nach unten scheint ihr unüberwindbar. "Ich weiß nicht, ob ich stark genug bin..." murmelt sie leise. Ihre Worte treffen mich tief, und ich wünsche mir nichts mehr, als ihr die Last abnehmen zu können, aber das kann ich leider nicht. "Du bist stärker, als du glaubst," sage ich und ziehe sie sanft an mich. "Du hast schon so viel durchgestanden, und ich bin bei dir, okay? Immer.", küsse ich sanft ihre Schläfe, ehe wir jetzt gemeinsam den ersten Schritt machen. Ich halte sie fest und führe sie langsam die Stufen hinunter.
Jeder Schritt ist eine Herausforderung, aber sie gibt nicht auf. "Du machst das großartig," flüstere ich, um sie weiter zu ermutigen. "Nur noch ein Stück, und dann kannst du dich im Auto ausruhen.", atmet Amia tief ein und aus, kämpft sich Schritt für Schritt voran. "Ich hab solche Angst...", murmelt sie noch einmal leise, aber wir bewegen uns weiter. Auch wenn die Müdigkeit und der Schmerz sie fast überwältigen, macht sie weiter. Und ich weiß, egal wie schwer dieser Tag für sie wird, sie wird es schaffen. Nicht allein, sondern mit mir an ihrer Seite.
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home ist here - home is you
Fanfictionʜᴏᴍᴇ ɪs ʜᴇʀᴇ - ʜᴏᴍᴇ ɪs ʏᴏᴜ ♥︎ In den schimmernden Gewässern Finnlands, zwischen den tiefen Wäldern und den belebten Straßen Helsinkis, entfaltet sich eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Wandel des Lebens geprägt ist. Im Mittelpunkt...