Kapitel 16 - Amia

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Amia - Part 16

Der Morgen bricht an, oder besser gesagt, es ist schon kurz nach halb 10 Uhr. Verdammt, Samu hat mal wieder verschlafen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denke ich verträumt, während ich meine große Liebe für einen Moment betrachte. Ein leichtes Lächeln spielt auf meinen Lippen, und nach einer Weile rolle ich seufzend mit den Augen. Mit einem sanften Kuss auf die Stirn wecke ich meine Schnarchnase neben mir. "Aufstehen, Schlafmütze! Es ist kurz nach halb 10", schmunzle ich leicht. Verschlafen öffnet er langsam sein linkes Auge. "Nee, mach das Licht aus. Wir sind doch gerade erst zu Bett gegangen", brummt er und will sich schon wieder auf die andere Seite drehen. "Samu, du solltest in einer halben Stunde im Studio sein, wenn du noch rechtzeitig zu deinem Auftritt willst", spreche ich sanft, aber mit einem etwas lauterem Ton. Vorsichtig dreht sich der Wuschelkopf mit den Haaren im Gesicht zu mir um. "Paska, die Tour", reißt er die Augen auf, setzt sich plötzlich aufrecht ins Bett und gibt mir einen flüchtigen guten Morgen Kuss. Dann springt er wie von einer Tarantel gestochen aus dem Bett, schnurstracks ins Badezimmer. Kopfschüttelnd und mit einem breiten Grinsen gucke ich ihm hinterher. "Irgendwann brauchen wir eine neue Badezimmertür", murmle ich, als die Tür mit einem lauten Knall zuschlägt, und ich leicht zusammenzucke. Lulu, die natürlich neben mir im Bett liegt, bellt leise und stupst mich mit ihrer Nase an. "Ja, du siehst das ganz genauso, nicht wahr, Süße?", sehe ich sie verliebt an und drücke mich in ihr sanftes Fell, um noch ein wenig mit ihr zu kuscheln. Lulu weicht mir wirklich nie von der Seite. Sie ist mein Seelenhund, und manchmal denke ich, es war Bestimmung, dass wir zueinander gefunden haben. "Hast du Hunger?", streiche ich ihr liebevoll über die Ohren, was sie nur bei mir toleriert, bei anderen reagiert sie mit Zähnefletschen und Knurren. Das hat sie von ihrer Zeit beim Militär. "Na dann komm, komm, Süße...", springe ich aus dem Bett und eile mit Lulu gemeinsam in die Küche, um ihren Futternapf zu füllen. Sie isst kein normales Nass- oder Trockenfutter. Jeden Abend koche ich für sie selbst für den folgenden Tag ihre Mahlzeiten. Aufgrund ihrer Verletzungen aus ihrem letzten Einsatz hat sie einen empfindlichen Magen. Eilig läuft sie mir hinterher, da sie genau weiß, wohin ich gehe. "Sitz! Pfote! Platz!" - unser tägliches Morgenritual, ehe Lulu ihr Futter bekommt. Folgsam wie immer gehorcht sie aufs Wort und genießt schließlich ihr Futter, das ich ihr hinstelle, nachdem sie vor mir liegt und mich erwartungsvoll mit ihren Kulleraugen ansieht. "Also, weißt du, Lulu, wenn ich nicht schon mit Samu zusammen wäre, würde ich dich...", werde ich plötzlich unterbrochen - "Du würdest was?", spüre ich nun Samus festeren Griff auf meinen Hüften und einen heißen Biss in meinen Hals. "Gehst du mir etwa fremd?", knurrt er in den Kuss. Ich grinse und drehe mich hektisch zu meinem Blonden um. "Na wer weiß? Wenn du mich zu lange alleine lässt, sollte ich mich vielleicht nach Ersatz umsehen, findest du nicht?" lache ich ihn frech an. "Na warte", sieht er mich gespielt böse an, hebt mich mit einem Ruck auf den Arm und drückt mich fester gegen die Wand. "Mhmm, so stürmisch?", verschränke ich lasziv lächelnd meine Hände in seinem Nacken und kraule liebevoll durch sein Haar. "Na, wenn du so mit mir sprichst, sollte ich...", wird er nun von mir unterbrochen - "Dich sputen! Denn du hast nur noch 10 Minuten", lache ich ihn jetzt an. Samus Blick fällt auf seine Armbanduhr. "Verdammt", beginnt er zu fluchen, "Aber warte ab! Wenn ich wieder zu Hause bin, reden wir nochmal darüber", knurrt er in einen heftigen Kuss, ehe er mich wieder auf dem Boden absetzt, sich seinen Kaffee to go schnappt und schließlich zur Tür hinausstürmt. Ich hingegen kann nur noch amüsiert lachend mit dem Kopf schütteln... Hach, ein typischer Morgen bei uns - mit Samu, der verschläft, Lulu, die treu an meiner Seite ist, und mir, die versucht, alles in Ordnung zu halten.

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