Kapitel 45 - Samu

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Samu - Part 45

Amia klammert sich noch immer weinend und schluchzend an mich. Ich halte sie fest, spüre, wie ihre Tränen immer mehr werden und meinen Hals durchnässen. Meine eigenen Tränen fließen ungehindert über mein Gesicht und vermischen sich mit ihren - Doch
In meinem Kopf drehen sich die Gedanken unaufhörlich weiter. Warum mussten wir das durchmachen? Warum jetzt, warum wir? Der Schmerz in meiner Brust wird unerträglich, während ich meine Süße weiter festhalte. "Samu..", schluchzt sie plötzlich Tränenerstickt. "Ja, Süße?" - "Ich.. will nach Hause. Bitte.. bring mich nach Hause.", verstärkt sich ihr weinen und ihr Wunsch durchbohrt mein Herz wie ein Messer. Natürlich will sie nach Hause. Weg von diesem kalten, sterilen Ort, der uns nichts als Schmerz gebracht hat. Ich ziehe sie ein wenig zurück, schaue in ihre verweinten Augen und streiche sanft über ihre Wange. "Natürlich, mein Engel. Ich bringe dich nach Hause.", verspreche ich ihr, als sie sich wieder an mich schmiegt und sich verzweifelt an mein Shirt klammert, als hätte sie Angst, ich könnte verschwinden. "Ich kann es hier nicht mehr ertragen. Bitte, lass uns einfach nach Hause gehen.", murmelt sie leise und wimmert erneut herzzerreißend gegen meine Brust. Ich nicke und kämpfe gleichzeitig gegen die Tränen an, die meine Sicht verschwimmen lassen. "Ich werde mit dem Arzt sprechen. Ich lasse dich nicht mehr alleine, okay?", antworte ich leise, ehe sie schwach zu nicken beginnt und ich erneut das leichte Zittern ihres Körpers spüren kann. "D.. Danke", flüstert sie kaum hörbar, "danke, dass du hier bist." Ich drücke sie noch einmal fest an mich und gebe ihr einen sanften Kuss in ihr Haar, bevor ich mich langsam von ihr löse. "Ich bin gleich wieder da", verspreche ich und küsse ihre Stirn. "Ich lasse dich keine Sekunde länger als nötig hier.", gehe ich langsam zur Tür und trete hinaus in den Flur, wo Mikko mich direkt besorgt ansieht. "Samu, was ist los?", fragt er sofort besorgt und kommt auf mich zu. Ich atme tief durch, kämpfe gegen die Tränen an und erwidere seinen Blick.

"Amia will nach Hause", antworte ich mit bebender Stimme . "Ich muss mit dem Arzt sprechen, damit wir gehen können.", erkläre ich, ehe der Manager verständnisvoll zu nicken beginnt. "Ich kümmere mich darum. Geh zurück zu ihr, sie braucht dich jetzt.", legt er kurz mitfühlend eine Hand auf meine Schulter und macht sich dann auf den Weg, um alles zu regeln. Ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen und versuche mich zu sammeln, ehe ich schnell zurück zu Amia gehe. Als ich das Zimmer wieder betrete, sehe ich, wie sie sich in ein Kissen krallt es fest an sich drückt, und ihre Schultern unter den schweren Schluchzern am beben sind. Eilig laufe ich zu ihr zurück, setze mich neben sie und ziehe sie wieder in meine Arme. "Mikko kümmert sich um alles", sage ich sanft und streiche ihr beruhigend über den Rücken. "Wir können bald nach Hause." - "O.. Okay", flüstert sie brüchig "Ich will einfach nur nach Hause. Weg von hier." - "Und das werden wir, mein Schatz. So schnell wie möglich", antworte ich ihr liebevoll und schlinge meine Arme stärker um ihren zierlichen zitternden Körper, während wir gemeinsam auf die Entlassung warten. Die Minuten fühlen sich wie Stunden an und jede Sekunde ist erfüllt von Amias traurigen Schluchzen und meinen leisen Beruhigungen. Schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit, öffnet sich die Tür und Mikko kommt mit dem Arzt zurück. "Ihr könnt nach Hause", sagt der Doc mitfühlend. "Ich werde die Papiere fertig machen und dann könnt ihr gehen." Ich nicke dankbar und drücke meine Süße sanft. "Hast du gehört, Baby. Wir gehen nach Hause. Bald sind wir weg von hier.", greife ich mit meinen Fingerspitzen liebevoll seitlich in ihr Haar und kann erkennen wie sie mich mit geröteten Augen ansieht. Schniefend beginnt sie zu nicken und vegräbt dann, ihr Gesicht wieder an meiner Halsbeuge. Während wir auf die Entlassungspapiere warten, bleibt Mikko bei uns im Raum. Meine Süße hat sich wieder an mich geklammert - ihre Tränen haben etwas nachgelassen, aber ihr Schmerz ist noch immer deutlich spürbar. "Und wie geht es dir?", fragt Mikko leise, als er sich neben uns auf einen Stuhl setzt und mich ansieht.

"Es ist schwer, Mikko", antworte ich ehrlich und streiche Amia beruhigend über den Rücken. "Ich.. Ich kann es kaum ertragen, sie so leiden zu sehen. Ich fühle mich so hilflos.", lege ich meine Hand wieder an ihren Hinterkopf und küsse ihre Schläfe. "Ich verstehe", murmelt der Manager mitfühlend. "Aber du bist für sie da, und das ist im Moment das Wichtigste. Wir werden das durchstehen, gemeinsam.", klopft er mir leicht auf die Schulter, ehe ich nicke und zitternd einatmend, mein Kinn auf Amias Kopf abstütze. "Ja, gemeinsam..", wiederhole ich leise, schließe kurz meine Augen und spüre wieder diesen enormen Schmerz in mir aufsteigen. In diesem Moment öffnet sich die Tür erneut und der Arzt kommt mit den Entlassungspapieren zurück. "Alles ist fertig. Ihr könnt gehen, sobald ihr bereit seid", sieht er uns warm an und überreicht mir dann die Papiere. "Danke", hauche ich und nehme anschließend die Unterlagen entgegen. "Komm, mein Engel, wir gehen nach Hause", löse ich mich langsam von meiner Freundin und helfe ihr, sich aufzurichten. "Mhm..", murmelt sie schwach und hält sich an mir fest, während ich ihr dabei helfe, in ihre Schuhe, welche vor dem Bett stehen, zu schlüpfen. Ich Bücke mich kurz, um die Schnürsenkel zu binden und spüre dabei wie ihre Hände, die nach meinen Schultern greifen, noch immer zittern und es ihr schwer fällt, sich zu bewegen. "Ich hab dich, Süße," sage ich sanft, während ich mich aufrichte und sie ein wenig ins Schwanken gerät. Ich nehme ihre Jacke vom Stuhl und lege sie ihr über die Schultern, ehe sie sich wieder an mich schmiegt, und ich sie behutsam zur Tür führe. Mikko öffnet diese und tritt anschließend einen Schritt zur Seite, damit wir hindurchgehen können. "Soll ich euch fahren?", fragt er leise und folgt uns durch den Flur zu den Fahrstühlen. Behutsam schiebe ich meine Fingerspitzen zwischen Amias und drücke ihre Hand beruhigend, ehe ich mich dem Brünetten zuwende. "Danke, aber das ist nicht nötig. Ich kann selbst fahren", sage ich, als wir vor dem Lift stehen bleiben und ich auf den Rufknopf drücke. "Bist du sicher?", fragt er, ein wenig besorgt.

"Es ist sicher nicht einfach, jetzt schon wieder am Steuer zu sitzen.", mustert er mich ganz genau. "Ja ich bin sicher. Mach dir keinen Kopf. Ich bekomme das schon hin.", entgegne ich und lenke Amia ins Innere des Fahrstuhls als die Tür sich öffnet. "Okay", murmelt Mikko und nickt verstehend. "Aber denkt daran, wenn ihr Hilfe braucht. Ihr müsst das nicht alleine durchstehen." - "Danke..", sage ich und schätze seine Unterstützung sehr. "Es tut gut zu wissen, dass wir nicht allein sind.", murmle ich, während ich den Knopf für das Erdgeschoss drücke und Amia sanft an meiner Seite ziehe. "Wie fühlt sich Amia?", fragt er nun weiter und wirft einen besorgten Blick auf sie. "Ich hoffe, sie kann sich ein wenig entspannen." - "Es ist schwer zu sagen", antworte ich ehrlich, als ich sie behutsam in den Arm nehme und anblicke. Sie scheint mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein, und ihre Augen sind noch immer von Schmerz und Erschöpfung geprägt. "Sie ist traurig und erschöpft. Der Ort hier tut ihr nicht gut, aber ich glaube, es wird ihr ein wenig besser gehen, sobald wir zu Hause sind." - "Das verstehe ich", murmelt mein Kumpel und schaut uns mitfühlend an. "Es wird alles wieder gut, Samu. Ihr schafft das zusammen." - "Ich hoffe es", sage ich und versuche, meine Süße zu beruhigen, die sich nun auch wieder eng an mich schmiegt und wimmernd ihre Augen schließt...

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