Kapitel 6

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Die Gedanken an den Park und den Polizisten lassen mich nicht los. Eine seltsame Mischung aus Wut und Verwirrung steigt in mir auf. Wie konnte ich so auf seine Hilfe angewiesen sein, den ich verachte?

Leise flüstere ich, "Ich hasse dich" in die Dunkelheit. Es ist fast, als würde ich hoffen, die Worte könnten ihn erreichen und mich endgültig von seiner Nähe befreien.

Die Nacht vergeht in unruhigem Grübeln, der Schlaf bringt mir keine Erleichterung. Er lässt mich nur noch erschöpfter zurück, während die Gedanken an den Polizisten mich weiter quälen. Am Morgen erwache ich leer und ausgebrannt, der Versuch, vor meinen Ängsten davonzulaufen, scheint vergeblich.

In der Universität angekommen, versuche ich, mich auf die Vorlesungen zu konzentrieren, doch mein Geist kehrt immer wieder zu dem Vorfall im Park zurück. Als ich zur Mensa gehe, bemerke ich Daris, der auf mich zukommt. Sein Lächeln ist beruhigend und ein Teil meiner Anspannung löst sich, als er mich anspricht, "Hey Arin, wie geht es dir?"

"Ganz okay," antworte ich, bemüht, meine Nervosität zu verbergen. "Und dir?"

"Mir geht es ganz gut," erwidert er lächelnd. "Hast du Lust, gemeinsam etwas zu essen? Ich habe gerade eine Pause zwischen meinen Vorlesungen und dachte, es wäre schön, etwas Gesellschaft zu haben."

Sein Angebot ist verlockend, ich kann spüren, wie sich meine Stimmung ein wenig hebt. Trotz meiner Zweifel fühle ich mich in seiner Nähe sicherer und entscheide mich schließlich, sein Angebot anzunehmen.

Als wir gemeinsam zur Mensa gehen, bemerkt Daris schnell, dass ich mit den Gedanken woanders bin. Er sieht mich mit einem leicht besorgten Ausdruck an und legt mir sanft eine Hand auf die Schulter. "Alles in Ordnung, Arin?" fragt er mitfühlend. "Du wirkst heute etwas abwesend."

Ich lächle gezwungen und nicke. "Ja, es ist nur... ich hatte eine etwas seltsame Nacht."

Er runzelt die Stirn, offenbar besorgt über meine Antwort. "Ist etwas passiert?"

Ich zögere einen Moment, unsicher, wie viel ich ihm von dem Vorfall im Park erzählen soll. Schließlich beschließe ich, es lieber für mich zu behalten und sage: "Es ist nichts Ernstes. Nur ein bisschen Stress, den ich heute Morgen hatte."

Daris tritt vor mich, seine Augen leuchten sanft, als er mir tief in die Augen sieht. "Arin, selbst in den dunkelsten Nächten leuchtet ein Stern am Himmel, der uns den Weg weist. Du bist wie dieser Stern, ein strahlender Lichtblick inmitten der Dunkelheit. Lass uns heute gemeinsam die Schönheit des Lebens entdecken und uns von keinem Schatten beirren lassen."

Seine Worte berühren mein Herz, und ich spüre, wie sich langsam wieder ein Lächeln auf meine Lippen stiehlt. "Danke, Daris," flüstere ich gerührt. "Das bedeutet mir wirklich viel."

Während wir Seite an Seite unser Essen genießen, richtet Daris seinen warmen Blick auf mich und ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen, als er fragt: "Arin, welche Blumen erfreuen dein Herz am meisten?" Als er mich nach meinen Lieblingsblumen fragt, huscht ein sanftes Lächeln über mein Gesicht. "Hortensien", antworte ich leise, als würden diese Worte einen Hauch von Nostalgie in mir wecken. "Besonders die zarten rosafarbenen. Sie strahlen eine unbeschreibliche Schönheit aus, die mich immer wieder fasziniert."

"Sie sind wie zarte Träume, die in einem verzauberten Garten erblühen. Ihre sanften Blütenblätter scheinen Geschichten zu erzählen, von Liebe, Hoffnung und Vergänglichkeit. Und ihre Farben... sie tanzen im Licht wie Melodien, die die Seele berühren." Während ich spreche, bemerke ich Daris' faszinierten Blick und fühle mich zugleich leichter. Daris' Augen leuchten vor Erstaunen, als meine Worte über die Hortensien seinen Ohren erreichen. Ich spüre seine volle Aufmerksamkeit, die meine Gedanken zu umarmen scheint, und ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Doch schon bald wird unsere kleine Blumenwelt von der Realität der bevorstehenden Vorlesung gestört.

𝐏𝐟𝐥𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐞𝐡𝐧𝐬𝐮𝐜𝐡𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt