Kapitel 37

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Am nächsten morgen musste Sora wieder zur Arbeit. Im Foyer erwartete sie wie immer Matteo.

"Guten Morgen, Sora. Hast du dich schon von der Feier erholt?", fragte er freundlich.

"Ja es war wirklich unglaublich. Ich kann noch immer nicht fassen, wie viel Mühe sich alle gegeben haben. Auch vielen Dank für dein Geschenk."

Matteo hatte ihr eine kleine Siebträgermaschine geschenkt, weil sie von seinen Baristafähigkeiten so begeistert war. Seit der Arbeit im Cafe liebte Sora mittlerweile Kaffee und konnte ohne einen nicht mehr in den Tag starten.

"Sag Bescheid, wenn du einen Baristakurs möchtest."

Sora nickte begeistert und beide machten sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg. Mittlerweile ging die Sonne auch erst deutlich später auf und die Straßenlaternen mussten die Gehwege erhellen.

Dennoch herrschte um diese Zeit schon geschäftiges Treiben. Immerhin war das hier New York. Die Stadt, die niemals schläft.

"Ich muss noch kurz etwas Geld abheben, bevor wir zur Arbeit gehen.", warf Matteo ein und steuerte die nächste Bank an.

Der Bankautomat war unter einer Unterführung und die Stille dort war gespenstig. Doch in Matteos Nähe fühlte sie sich sicher, wenn auch nicht so sicher, wie bei Taric.

Matteo gab gerade seine Pin ein, als kalte Hände nach Sora griffen und ihr den Mund verschlossen. Panisch versuchte sie Matteo auf sich aufmerksam zu machen, aber dieser schien nichts mitzubekommen.

Dann wurde es auch schon schwarz vor ihren Augen.

___________Taric________________

Taric saß in seinem Arbeitszimmer und führte das zehnte Telefonat an diesem Morgen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Umstrukturierung ihn so viele Nerven kosten würde. Gerade handelte er einen Waffenstillstand zwischen einem Werwolf und Vampirrudel aus. Im Gegenzug sicherten die Vampire ihre Unterstützung zu.

Genervt stellte er sich ans Fenster und beobachtetet die langsam aufgehende Sonne, als plötzlich die Tür zu seinem Büro aufgerissen wurde.

"Sora wurde entführt!", keuchte Matteo.

Tarics Handy glitt ihm aus der Hand und innerhalb eines Wimpernschlags hatte er Matteo an die Wand gedrückt.

"Was sagst du da?", schrie er außer sich.

"Ich habe Geld abgehoben und in der Zeit wurde sie entführt. Das müssen äußerst starke..."

"Was fällt dir ein die belebte Hauptstraße zu verlassen, um Geld abzuheben?!", brüllte Taric wütend.

Sein Blut kochte und er wollte Matteo am liebsten sofort töten. Bedrohlich drückte er seine Kehle zu, sodass dieser hilflos röchelte.

"Nicht... nachgedacht... dumm.. Entschuldigung.", röchelte Matteo.

Taric sah nur noch rot. War er denn nur von Idioten umgeben? Er konnte niemandem vertrauen. Er hätte Sora nicht aus den Augen lassen dürfen. Es war leichtsinnig von ihm gewesen, ihr das Arbeiten zu erlauben. Ein so unnötiges Risiko.

Mit einer Hand fixierte er Matteo und mit der anderen brach er die hölzerne Armlehne von einem Stuhl.

"Nein! Töte ihn nicht.", schrie Diana aufgebracht und ging dazwischen.

Matteo fiel keuchend zu Boden und Diana griff nach dem Holzpfahl.

Doch Taric war nicht bereit diesen herzugeben. Jemand müsste dafür büßen, dass Sora wieder einer Gefahr ausgesetzt war. Er musste jemanden dafür leiden lassen.

Broken Mate - Der HeilungsfluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt