Prolog

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246 v. Chr. im heutigen England

Regen tropfte von den massiven Steinen und verdichtete sich langsam zu einem reißenden Strom, der sich den Berg hinab schlängelte und dabei Tarics ohnehin schon durchnässten Schuhe streifte.

Schritt für Schritt versank er weiter in der weichen Erde und blickte verzweifelt zum hellen Vollmond.

Zu gerne würde er sich verwandeln und seine Peiniger für seine Schmach büßen lassen, aber die Druiden hatten ihm verzauberte Fesseln angelegt, die blutige Spuren an seinen Handgelenken hinterließen.

Wortlos wurde er von der Dorfgemeinschaft weiter den Berg hoch getrieben und beschimpft. Sie verachteten ihn, obwohl er ihnen nur helfen wollte.

Jetzt wünschte er ihnen allen den Tod. Die Seuche sollte sie alle holen, denn sie hatten nichts besseres verdient.

Er spürte wie seine sonst so reine Seele sich durch den Hass den er spürte immer weiter verdunkelte.

Er sollte hier nicht stehen, sondern der Häuptling, sein eigener Vater. Schließlich hatte er diese Pein zu verantworten. Er hatte seinen eigenen Sohn zum Tode auf dem Opferstein verurteilt.

Und wieso?

Weil der ach so heilige Druidenhäuptling sich eine Werwölfin als Frau gesucht hatte. Wobei von suchen weniger die Rede sein konnte, da er sich einfach genommen hatte, was er wollte.

Er war nicht der Seelenverwandte dieser armen Frau gewesen und hatte dennoch fünf Kinder mit ihr gezeugt. 

Allesamt unreine Hybride, die es nicht wert waren in der heiligen Magie unterrichtet zu werden.

Aber Taric war als ältestes Kind schon immer neugierig gewesen und hatte die Druidenkinder immer heimlich beim lernen beobachtet.

Es fiel ihm spielend leicht die Übungen der anderen Kinder durchzuführen. Er besaß eine außerordentlich große Begabung für Magie und dennoch entschied sich sein Vater dafür das Talent lieber vergeuden zu lassen.

Werwölfe dürften keine Magie besitzen, das wäre eine Sünde gegen die Natur.

Deshalb erzählte Taric seinem Vater nichts von seinen heimlichen Übungen und wuchs langsam zu einem ehrenhaften, jungen Mann heran. Seine schwarzen Haare wurden länger, die Arme muskelbepackter und die Beine länger.

Er war stets höflich und erleichterte mit seiner Magie heimlich das Leben seiner Mitmenschen. Aufgrund seiner wölfischen Seite, wurde er zum Krieger und Jäger ausgebildet, was ihm durchaus Spaß machte, aber ihn dennoch nicht so sehr erfüllte wie die Magie.

Seinen zwei Brüdern und den beiden Schwestern hatte er von seinen Magiekünsten erzählt, aber diese würden ihn nie verraten. Aber sie hatten dennoch Angst vor der Magie. Zu tief saß die Indoktrinierung ihres Vaters.

Als die Krieger einen anderen Clan überfielen, entdeckte Taric einige Schriften über Magie und versteckte diese schnell zwischen seiner Kleidung.

Er erfuhr damals nie, weshalb der andere Clan angegriffen wurde. Für ihn waren es einfach Streitigkeiten zwischen den Clananführern.

Er war ein folgsamer Krieger und hinterfragte das auch nicht, auch wenn töten gegen seine Natur sprach. Für ihn spielte das keine Rolle. Spurte er nicht, hätte sein Vater ihm die Konsequenzen gezeigt.

Zu oft hatte er diese schon ertragen.

Doch hier hätte er im Nachhinein einmal nachfragen sollen. Denn bei dem Clan hatte es sich um Schwarzmagier gehandelt und die Schriften, die Taric hatte mitgehen lassen enthielten Zauber der schwarzen Magie.

Broken Mate - Der HeilungsfluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt