Taric führte Sora ins Erdgeschoss und der Raum war bereit voll besetzt. Eine riesige Tafel war in dem Esszimmer aufgebaut und die Möbel waren wir auch im Rest des Hauses antik. Große Kerzenstände standen auf dem Tisch verteilt und tauchten den Raum in eine romantische Atmosphäre.
"Guten Abend, darf ich euch unseren heutigen Ehrengast Sora vorstellen.", begrüßte Taric die Anwesenden.
Die Anwesenden schauten zu uns und standen lächelnd auf. Alle Blicke richteten sich auf mich und ich knetete nervös meine Finger.
"Darf ich vorstellen. Meinen Bruder Wotan kennst du ja bereits und das ist seine Freundin Mirella. Mirella hatte lange, braune Locken und schokoladenbraune Augen. Sie strahlte Sora freundlich an und diese bewunderte Mirella für ihre Schönheit.
"Du kannst mich Miri nennen.", sagte Mirella freundlich und reichte Sora formell die Hand.
"Das ist mein Bruder Lars, der Jüngste von uns."
Lars hatte ebenfalls die charakteristischen schwarzen Haare, aber gräuliche Augen, die Sora traurig anlächelten.
Er nickte Sora leicht zu und setzte sich dann wieder. Offenbar war er kein Mensch der großen Worte.
"Das ist meine Schwester Diana mit ihrem Mann Leonard."
Diana war eine hochgewachsene Schönheit mit frechen, kurzen , schwarzen Haaren und meeresblauen Augen. Ihr Mann Leonard war sogar noch größer, als Diana und überragte alle Anwesenden um einen Kopf. Die Männer trugen alle einen schicken Smoking, während die Frauen wie Sora in Cocktailkleidern gekleidet waren.
Leonard hatte blonde Locken und sah wie ein typischer Surferboy aus.
"Da drüben ist meine andere Schwester Aria mit ihrem Freund Daren."
Aria sah ihrer Schwester zum verwechseln ähnlich, trug die langen schwarzen Haare jedoch zu einem strengen Zopf zusammen. Sie hatte giftgrüne Augen und hatte etwas gefährliches an sich. Dennoch versuchte Sora nicht zu vorurteilsbehaftet zu sein. Daren hatte eine Glatze und dunkelbraune Augen. Demnach stand er bezüglich der Gefährlichkeit seiner Freundin in nichts nach.
Dennoch waren alle freundlich zu Sora, was diese verwunderte.
"Und zu guter Letzt noch meine Adoptivtochter Clara mit ihrer Freundin Mona."
Überrascht blickte ich zu Taric. Er hatte eine Tochter? Verwirrt blickte ich zurück zu Clara. Sie hatte einen sonnengeküssten Hautton und einen blonde lange Haare. Sie sah aus, wie eine bildhübsche Barbie. Ihre Freundin Mona hatte dunklere Haut und braune Locken, die zu einem Afro frisiert waren.
"Claras Vorfahrin war unsere jüngste Schwester. Sie war die einzige, die das Unglück überlebt hat und sie trägt jetzt als einzige die Magie unserer Familie in sich.", erklärte Taric leise, wobei die anwesenden Vampire das wohl trotzdem verstehen konnten.
Sora nickte und dann nahm sie an dem ihr zugewiesenen Platz zur Rechten von Taric platz, der vor Kopf thronte. Neben Sora saß Wotan und sie erwiderte sein Lächeln zaghaft.
Als alle saßen, wurde Champagner verteilt und Taric erhob sich.
"Ich möchte einen Toast aussprechen. Ihr fragt euch bestimmt alle schon, weshalb ich euch eingeladen habe. Vielleicht hat Wotan auch schon das ein oder andere erzählt. Für die, die noch nicht Bescheid wissen, Sora ist jemand ganz Besonderes. Vielleicht konntet ihr es schon riechen, aber durch ihre Venen fließt kein normales Blut. Ihr Blut ist dazu in der Lage Vampire wieder in Menschen zurück zu verwandeln."
Taric machte eine kurze Pause und blickte in die teils überraschten Gesichter seiner Familie.
"Zuerst habe ich auch an die potenzielle Gefahr dadurch für uns gedacht. Aber danach erkannte ich die Chance. Wir alle haben uns nicht freiwillig in Vampire verwandelt und ich weiß, dass das für den ein oder anderen zu großen Opfern geführt hat. Wir alle haben uns entfremdet und ich sehe dieses Blut als Chance eine richtige Familie zu werden und zusammen zu wachsen. Ich möchte die Welt von den Vampiren befreien."
Lautes Gemurmel brach aus und alle wirkten auf einmal ganz aufgeregt und redeten wild durcheinander.
"Wieso solltest du denn menschlich werden wollen, Taric?", fragte Aria sichtlich verwirrt.
"Weil die Götter mir auf ironischste Weise eine zweite Chance gewährt haben. Sora ist meine Mate."
Taric Stimme schwoll voller Stolz an und dann blickte er zu Sora, die währen der Rede an seinen Lippen gehangen hatte und nun nervös in die Runde blickte. Alle waren verstummt und musterten sie einen Moment lang geschockt.
Dann brachen Jubelschreie aus und Stühle wurden zurück gerückt.
Taric und ihr wurde gratuliert und alle feierten, als hätten sie gerade geheiratet.
War das wirklich ein Grund zur Freude?
"Das freut mich so sehr für dich, Bruder. Ich habe es tatsächlich schon geahnt.", sagte Wotan, während er seinen Bruder umarmte.
Taric hatte ein seliges Grinsen im Gesicht und blickte immer wieder zu Sora, die recht unbeteiligt da saß.
"Sora hat in der Gefangenschaft durch Vampire schreckliches erlebt und wenn wir nicht alle Vampire zurück verwandeln, oder töten, wird sie nie ihren Frieden finden. Dafür ist ihr Blut zu anziehend für unsere Spezies. Außerdem haben wir viele Feinde, die wir vorher erstmal besiegen müssen, damit uns nach der Verwandlung keine Gefahr mehr droht. Denn wir wissen nicht, ob wir danach noch Magie besitzen."
"Was genau ist dein Plan?", fragte Lars interessiert. Seine Augen wirkten nicht mehr ganz so traurig, aber vielleicht bildete Sora sich das auch nur ein.
"Zum einen soll jeder Vampir, der sich zurück verwandeln will, Soras Blut bekommen. Außerdem werde ich mein Blut als Gegengift gegen Werwolfgift mit Soras Blut zusammen anbieten. Diese Information werde ich durch unsere Netzwerke streuen. Damit einhergeht das Bündnis mit Werwölfen. Wir haben schon immer eng zusammengearbeitet und jetzt erlauben wir ihnen die Jagd auf Vampire. Damit dürfte die Nachfrage nach einem Gegengift auch erheblich steigen. Final wird auch ein Bündnis mit Druidenclans erforderlich sein. Das missfällt mir am Meisten. Aber wie Mona und Miri uns bewiesen haben, gibt es auch unter den Druiden gute Clans. Mit denen werden wir die restlichen Druiden und Vampire vernichten."
"Verdammt! Ich bin dabei!", rief Lars.
"Ich hoffe ich kann dabei auf euch alle zählen.", beschwörte Taric seine Familie.
"Wer mir dabei helfen will, hebt jetzt seine Hand."
Alle blickten in die Runde und hoben dann einstimmig die Hände, ehe ein großer Jubel ausbrach.
"Damit ist es beschlossen. Auf Sora!", rief Taric und prostete mit seinem Champagner in die Runde.
"Auf Sora.", stimmten die Anderen mit ein und nippten dann von ihrem Kristallglas.
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Broken Mate - Der Heilungsfluch
VampirosSeit ihrem 18. Geburtstag ist Soras Leben ein Albtraum. Gefangen und gefoltert von übernatürlichen Kreaturen, die ihr Blut begehren - Blut, das die Macht besitzt, Vampire in Menschen zu verwandeln. Gebrochen und ohne Hoffnung wünscht sie sich nur...