Kapitel 34

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"Sora, ich glaube du hättest uns besser vorwarnen sollen. Wir sind viel zu underdressed.", sagte Maya und blickte sich staunend um.

Sie trug ein lilanes, bodenlanges Kleid und passte damit perfekt zu den anderen Gästen.

"Ich hatte selbst keine Ahnung, welches Ausmaß diese Feier annehmen würde.", rechtfertigte sich Sora.

Bei der Garderobe im Foyer war sogar ein riesiger Geschenketisch aufgebaut worden, auf dem sich die Geschenke mittlerweile stapelten.

"Das ist echt der Wahnsinn! Wieso arbeitest du eigentlich bei uns? Diese Feier würde dich bestimmt einen ganzen Jahreslohn kosten.", fragte Sofia skeptisch.

"Sofia!", mahnte Maya streng.

"Naja, das Geld hierfür ist ja nicht meins. Das was ich im Café verdiene, gehört ganz alleine mir. Damit kann ich dann machen, was ich will und muss niemanden fragen oder Rechenschaft ablegen. Dank des Jobs fühle ich mich selbstständig und es macht mir wirklich Spaß.", erklärte Sora.

"Das kann ich gut verstehen und es freut mich sehr, dass es dir so gut bei uns gefällt.", sagte Maya.

"Also ich würde an deiner Stelle keinen Finger mehr rühren. Als Kellner arbeitet man sich nur kaputt. So gerne ich euch alle habe, aber nach dem Studium bin ich weg.", sagte Sofia grinsend.

"Ach du. Jetzt hör bloß auf den Job madig zu reden!", drohte Maya scherzend.
"Außerdem ist kellnern gar nicht so schwer. Die wahre Arbeit beginnt hinter der Theke.", konterte Ronald und löste damit eine neue Runde in der nie enden wollenden Diskussion zwischen den beiden aus.

"Claire verpasst echt was. Wenn ich ihr hier von erzähle, wird sie richtig neidisch sein. Kennst du denn alle hier?"

"Nicht mal ansatzweise.", murmelte Sora, während ein Störgeräusch von der Bühne alle zusammenzucken ließ.

"So jetzt habe ich ja eure Aufmerksamkeit. Ich heiße euch alle im Namen meiner Familie und unseres Ehrengastes Sora herzlich willkommen. Es ist viel zu lange her, dass wir eine solche Feier veranstaltet haben und ich hätte mir keinen besseren Grund als den Geburtstag von Sora vorstellen können."

Auf dieses Stichwort wurde eine riesige 12-stöckige Torte hereingebracht, auf der Wunderkerzen brannten.

"Deswegen lasst uns einmal gemeinsam singen.", forderte Taric weiter, während sein Blick weiter auf Sora haftete.

Gerührt blickte Sora in die Gesichter ihrer Liebsten, die alle für sie sangen und blieb zum Schluss bei Taric hängen, der mit dem Mikrofon am lautesten von allen war.

Dann wurde geklatscht und die Torte angeschnitten. Es gab 12 verschiedene Sorten und Sora entschied sich für Schokolade mit Erdbeeren. Damit konnte man gar nichts falsch machen.

Die Torte war so lecker, dass sich Sora direkt noch ein zweites Stück holte. Sie hatte an dem Tag allerdings auch noch nichts Richtiges gegessen gehabt.

Währenddessen kamen immer wieder fremde Vampire zu ihr, stellten sich vor und gratulierten. Dabei wurden sie von Wotan sehr kritisch beäugt und Sora bemerkte auch, dass Diana einen Blick auf die Situation hatte, während sie sich ihren Weg durch die Masse bahnte. Sofia und Ronald waren wieder auf der Tanzfläche verschwunden und Maya unterhielt sich mit der Konditorin über die Torte.

"... vielleicht könntest du Taric ja darauf hinweisen, dass ich ihm einen Brief mit einer gewissen Problematik geschrieben habe. Das würde mir sehr weiterhelfen.", bat ein weiterer Gast mit einem grauen, ordentlichen Vollbart und pechschwarzen Haaren.

"Sora hat mit den täglichen Geschäften nichts zu tun.", erwiderte Wotan zum hundertsten Mal.

Dann hatte Diana den Weg endlich geschafft und schirmte sie vor weiteren Bittstellern ab.

"So ich habe noch eine Überraschung für dich, beziehungsweise für euch.", sagte sie und wandte sich dabei auch an die gerade von der Tanzfläche zurücklehrenden.

"Für den engeren Kreis gibt es noch eine entspanntere Aftershowparty in unserem Anwesen. In einer Stunde bringt uns die Limousine vor der Tür hin. Bis dahin genießt das Konzert."

Auf ihr Stichwort gingen die Vorhänge auf der Bühne auf und Ed Sheeran fing an zu singen.

Völlig begeistert fingen alle an zu jubeln und Sora konnte ihn nur mit offenem Mund anstarren, als er ihr höchst persönlich zum Geburtstag gratulierte.

Das konnte nicht real sein. Er war ein Superstar und sie war ein Niemand.

"Gefällt dir die Überraschung?", flüsterte Taric in ihr Ohr.

"Das ist wirklich unglaublich. Wie kann das alles für mich sein?", fragte Sora völlig überwältigt.

"Irgendwie muss ich doch wieder gut machen, dass du heute meine Aufmerksamkeit teilen musst. Aber ich verspreche dir, dass das Ende deines Geburtstages nur uns gehört...Und jetzt, lass uns tanzen!"

Damit zog er sie wieder auf die Tanzfläche und sie tanzten, bis das letzte Lied verklungen war.

Dann zog Taric sie noch einmal zu sich und küsste sie intensiv. Sora war vom Tanz noch ganz erhitzt und drohte bei der Intensität zu verbrennen. Die Wirkung, die er auf sie hatte ließ einfach nicht da.

War das diese Mateverbindung?

Zu früh für ihren Geschmack löste sich Taric und vertröstete sie mit den Worten: "Genau da machen wir später weiter."

Dann verschwand er und Sora blickte sich nach Diana um.

Diese hatte bereits ihre Kolleginnen versammelt und wartete nun auf Sora. 

"Clara und Mona warten bereits im Auto. Wir können also los.", informierte Diana Sora.

"Was kommt denn jetzt noch?", fragte Maya verschwörerisch.

"Ich habe keinen blassen Schimmer."

"Lasst euch überraschen.", kommentierte Diana.

Vor dem Eingang wartete bereits eine schwarze Stretchlimousine, die genügend Platz für alle bot. Clara verteilte sofort die Champagner Gläser und Sora nippte unsicher an ihrem Glas.

"So genug von der Spießerveranstaltung, jetzt beginnt die richtige Party.", rief Mona und alle im Auto jubelten mit.

Die Musik wurde laut aufgedreht und Mona steckte sogar Sora mit ihrer aufgedrehten Art an.

Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass diese bisherige Feier noch zu toppen war, aber sie fühlte sich in der kleinen Runde definitiv wohler.

Nur Taric fehlte ihr. Hoffentlich würde die nun folgende Besprechung nicht zu lange dauern.

Broken Mate - Der HeilungsfluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt