Kapitel 42

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TW Kindermord
Ein sehr heftiges Kapitel, bitte nur weiter lesen, wer das verkraftet. Im nächsten Kapitel wird die Handlung grob zusammengefasst.

Luke hatte ihr schon seit Wochen keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt und sie zu ihrem eigenen Schutz in diesem winzigen Zimmer eingesperrt, aber Sora wurde das Gefühl nicht los, dass er das Interesse an ihr verloren hatte. 

Das schmerzte sie sehr und sie vermisste ihn. Keiner redete mit ihr und sie fühlte sich schrecklich einsam. Den ganzen Tag starrte sie auf diese verfluchte weiße Tür und wartete darauf, dass jemand sie öffnete und sie zum Blutabnehmen abholte.

Doch seit Tagen schien ihr der Blutverlust auf den Magen zu schlagen. Luke schien sich jedoch nicht mehr für ihr Leid zu interessieren. Stattdessen klagte sie den Druiden gegenüber ihr Leid und eine ließ sich nach endlosem Betteln tatsächlich zu einer Untersuchung erbarmen.

Doch Sora schien nichts zu fehlen und somit wurde auch weiterhin keine Rücksicht auf sie genommen.

Wochen vergingen und irgendwann fing ihr Bauch aus unerfindlichen Gründen an zu wachsen. Dabei bekam sie nur sehr spärlich Nahrung. Verwundert meldete sie diese Feststellung der Druidin und diese untersuchte sie erneut.

Diesmal jedoch nicht, ohne verwundert festzustellen, dass Sora tatsächlich schwanger war. Zum ersten Mal seit zwei Monaten bekam sie wieder Besuch von Luke. Er interessierte sich jedoch weniger für sie selbst, sonder viel mehr für das Baby. Sein Baby.

Für ihn war es eine Geldgrube. Denn sollte das Blut des Babys dieselben Fähigkeiten haben, wie meins, könnte er mich für einen horrenden Preis verkaufen.

Obwohl Sora mit seiner Ablehnung gerechnet hatte, schmerzte sie diese Aussage sehr. Sie war nicht mehr Wert als ein Gegenstand, den man nach Belieben verkaufen konnte.

Doch all ihr Flehen nutzte nicht. Die Druiden führten Zauber und Experimente aus, um mehr herauszufinden. Dabei erfuhren sie, dass es ein Mädchen werden würde. Doch es nütze alles nichts und es blieb die Geburt abzuwarten.

Sora bekam mehr zu essen und ihre Kammer wurde etwas angenehmer gestaltet, aber sie blieb fensterlos.

Zuerst hasste sie das Kind, weil es ihr die Gunst von Luke abgeluchst hatte. Dann aber fing sie an es zu spüren und fühlte sich endlich nicht mehr so alleine.

Sie konnte mit dem Kind reden und die Tritte fühlten sich oft wie Antworten an.

Ihr Bauch wuchs und damit auch die Zuneigung. Sie liebte dieses ungeborene Kind und sie spürte, wie es die düsteren Gedanken fern hielt.

Es rettete sie und sie schwor sich dieses Kind zu beschützen. Dafür musste sie allerdings fliehen, denn sonst würde man sie nach der Geburt trennen.

Sie versuchte jeden Ausweg, aber es war hoffnungslos. Sie konnte die Vampirsinne einfach nicht überlisten und fühlte sich machtlos.

Sie würde ihre eigene Tochter nicht beschützen können. Man würde sie trennen. Diese Erkenntnis brachte sie fast um den Verstand.

Gegen Ende der Schwangerschaft konnte sie es kaum noch aushalten und streichelte pausenlos ihren Bauch. Sie wollte ihr Baby endlich in den Armen halten, aber würde es nicht dürfen. Das wusste sie.

Sie verfluchte Luke und hoffte gleichzeitig, dass er sich von seinem Kind erweichen lassen würde.

Als die Fruchtblase platze, versuchte sie keinen Laut von sich zu geben und presste die Zähne zusammen.

Doch die Vampire schienen den Geruch von Blut sofort zu wittern.

Sekunden später war der Raum mit Leuten gefüllt und sogar Luke beehrte sie mit seiner Anwesenheit.

Doch mehr als ein wütenden Funkeln hatte Sora nicht mehr für ihn übrig. Die einstige Verliebtheit war vollkommen verschwunden.

Noch nie hatte sie jemanden so gehasst. Aber sie konnte und wollte es ihm nicht verzeihen, dass er sie in der Schwangerschaft so behandelt hatte.

Das Kind würde besser ohne ihn dran sein. Dessen war sie sich sicher. Sie musste sie beide nur hier rausschaffen.

Dann würde sie ihren kleinen Engel beschützen. Ihre Angel.

Doch die Geburt war härter, als alles was sich Sora vorgestellt hatte. Sie erlitt unendliche Qualen und wurde währendessen noch immerwieder von unkontrollierten Vampiren angegriffen. Sie fühlte sich von den dutzenden Blicken erniedrigt und einfach unwohl.

Doch Sora kämpfte für ihr Kind und dann hörte sie endlich das erlösende Schreien.

Sie hatte es geschafft. Kraftlos streckte sie ihre Hände nach Angel aus und als sie sie in den Decken eingewickelt sah, waren alle Qualen vergessen.

Für einen Moment hielten sie Blickkontakt und Angel lächelte sogar. Sie hatte so klare und wunderschöne blaue Augen.

Diesen Moment würde sie nie vergessen. Die Verbindung war direkt spürbar und es war einfach nur magisch.

Doch bevor sie sich ganz beruhigen konnte, wurde Angel zu ihrem Vater gebracht.

Dieser betrachtete sie nicht mit einem liebevollen Blick. In seinen Augen stand nur die Gier geschrieben.

Ohne Sora einen Blick zu würdigen, nahm er eine Spitze Nadel und stach sie Angel in den kleinen, süßen Finger.

Sofort fing sie an bitterlich zu weinen, aber das hielt einen der Anwesenden Vampire nicht davon ab ihr Blut zu kosten.

Angewidert protestierte Sora und wehrte sich, mit allem was sie hatte. Aber sie war einfach zu schwach und fühlte sich schrecklich hilflos.

"Lasst Angel in Ruhe.", schrie sie immer und immer wieder.

Aber niemand schien sie zu hören. Alle achteten gespannt auf den Vampir, aber nichts passierte.

Angel besaß nicht ihren Heilungsfluch.

Sora war unglaublich erleichtert. Angel würde nicht das gleiche Schicksal erwarten, wie sie. Sie würde frei sein.

Tränen der Erleichterung liefen Soras Wange hinunter.

Luke hingegen schien darüber jedoch nicht so begeistert zu sein. Sein Wunderbaby stellte sich erstaunlicherweise als ein harmloses Menschenbaby heraus.

Das Schreien von Angel machte ihn immer wütender, dabei wollte sie nur zu ihrer Mutter. Sie hatte Hunger, aber Luke wurde das zu viel.

Er schnappte sich eines von Soras Kissen und drückte sie so lange auf das Gesicht des Babys, bis es aufhörte zu schreien.

Sora wurde blind vor Wut. Sie kämpfte verzweifelt gegen die Hände. Sie schlug und trat nach allem, aber bewegte sich keinen Millimeter.

Sie bettelte und flehte. Dann schrie sie immer lauter. Aber nichts brachte etwas. Luke ließ sich nicht erweichen und tötete sein eigenes Baby.

Sora war fassungslos und mit ihrem Kind starb auch ihr Lebenswille. Luke hatte sie gebrochen. Das war mehr, als ein Mensch verkraften konnte.

Wie konnte jemand nur so brutal und herzlos sein? Wie konnte man sein eigenes Kind töten?

Sora weinte Tage und Wochen hindurch. Sie hatte ihren Schwur gebrochen. Sie hatte Angel nicht schützen können. Sie war Schuld. Sie war sich sicher, dass sie nie wieder glücklich werden könnte.

Broken Mate - Der HeilungsfluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt