Kapitel 8

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-------Taric--------

Luke Henstrings. Dieser Name bereitete Sora also die Albträume.

Er hatte bereits seine Schergen ausgeschickt und wartete jetzt auf Hinweise zu diesem Namen. Er hatte selbst noch nie von diesem Luke gehört.

Seit Sora ihm in die Arme gefallen war, hatte sein totes Herz wieder angefangen zu schlagen und als er sie da hängen gesehen hatte, war es erneut stehen geblieben.

Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie eine solche Angst empfunden, wie in diesem Moment.

Anfangs hatte er sich noch gegen die Erkenntnis gewehrt, aber jetzt konnte er es nicht mehr leugnen.

Seit Jahrhunderten hatte er die Suche aufgegeben und nicht mehr an die Existenz seiner Mate geglaubt und dann fiel sie ihm einfach in die Arme, als er am wenigsten damit gerechnet hatte.

Aber nicht nur ihre Seele vervollständigte seine, sondern sie bildete auch noch das Gleichgewicht der Natur.

Mir der Erschaffung von Vampiren hatte Taric die Welt in ein Ungleichgewicht gestürzt, dass nun von der Natur ausgeglichen wurde, indem Soras Blut die Vampire zurückverwandeln konnte.

Aber nicht nur das. Er war sich sicher, dass es auch bei ihm funktionieren würde. Für die vollständige Matebindung war ein Bluttausch notwendig. Sora hatte bereits von ihm getrunken und es hatte seine ganze Selbstbeherrschung erfordert, in der Zwischenzeit nicht auch ihres zu kosten.

Für normale Vampire roch das Blut schon phänomenal, aber für Taric war es unbeschreiblich sie zu riechen.

Die Druiden führten ihn noch selbst aus dem Reich der Toten in Versuchung. Sie wollten, dass er ihr Blut trank.

Aber das lange Leben hatte auch seine Nachteile gehabt. Er hatte sich viele Feinde gemacht und diese würden sich Rächen, sobald er schwach war.

Sie würden ihm Sora wegnehmen und das durfte er nicht zulassen. Als sie sein Blut getrunken hatte, hatte sich bereits ein leichtes Band zwischen ihnen gewebt und sie war ihm schon jetzt wichtiger als jeder andere es je war.

Es quälte ihn, dass sie den Lebenswillen verloren hatte. Er hatte ihr Aussagen nicht für voll genommen und hätte er nur Sekunden später reagiert, wäre sie tot gewesen.

Das hätte er sich nie verzeihen können. Jetzt wo er sie kennengelernt hatte, war ein Leben ohne sie sinnlos.

Er hatte sie nicht mit ihrer Matebindung überfordern wollen. Offenbar empfand sie diese nicht so, wie er. Sonst hätte sie sich niemals das Leben nehmen wollen, nachdem sie sich kennengelernt hatten.

Deswegen musste er ihrem Leben einen anderen Sinn geben, wenn sie es schon nicht für ihn tun wollte.

Doch nicht nur Sora wollte Rache, er wollte sie mindestens genauso sehr. Jeder der sie verletzt hatte, sollte leiden und sterben. Er würde die gesamte Welt zu einem besseren Ort machen, bevor er für sie menschlich wurde.

Er würde die Druiden früher als geplant ausrotten müssen und danach alle Vampire. Vielleicht könnte er dafür ein Bündnis mit den Werwölfen schließen.

Er wollte, dass ihm Sora von ihrer Vergangenheit erzählte, er wollte alles von ihr wissen. Aber er würde ihr Zeit geben müssen. Das arme Mädchen war völlig verstört und er wollte sich gar nicht vorstellen, was sie alles hatte durchmachen müssen.

Auf der Fahrt hatte sie im Auto völlig verloren gewirkt. Immer wenn sie angesprochen wurde, weiteten sich ihre Augen vor Schreck und er konnte unendlichen Kummer in ihrem Blick lesen.

Es war der selbe Blick, den er selbst hatte.

Er verfluchte sich dafür, dass er die Suche aufgegeben hatte. Hätte er sie gesucht, dann hätte er ihr vielleicht einiges ersparen können.

Das wäre seine Pflicht gewesen. Es war seine Schuld, dass ihr so viel Leid zugestoßen war.

Doch es war zu spät. Jetzt musste er alles dafür geben, sie wieder glücklich zu machen.

Er wusste, dass das ein langer Prozess werden würde. Aber er schwor sich, dass er das schaffen würde.

Er würde ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen und nicht mehr zulassen, dass ihr jemand weh tat.

Zusammen würden sie jeden Namen auf ihrer Liste streichen.

Für diese kleine Kämpferin würde er alles tun. Er lauschte ihrem klopfenden Herzschlag, der sich jetzt wieder beruhigt hatte.

Sie hatte sich frisch machen wollen, aber er hatte Angst, dass sie jeden Moment nochmal etwas Dummes machen könnte.

Deshalb konnte er ihr nicht die Privatsphäre lassen, die sie verdiente. Er lauschte mit seinem übernatürlichen Gehör bei jedem ihrer Schritte.

Die Nacht war bereits herangebrochen, aber Sora musste noch etwas essen.

Sie war so abgemagert, dass er sich fragte, wie sie das überhaupt überleben konnte.

Natürlich kannte er die Antwort - Vampirblut. Aber jetzt war es für sie Zeit wirklich gesund zu werden.

Als sie in Richtung ihrer Tür lief, stellte er sich bereits auf die andere Seite und erwartete sie, als sie die Tür öffnete.

Broken Mate - Der HeilungsfluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt