Plötzlich Millionärin

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Nachdem Chase uns eine Maxi-Pizza gekauft hatte, machten wir es uns in seinem Auto gemütlich und verspeisten die köstliche Mahlzeit gierig. Wir hatten wahrhaftig nicht mehr aus dem Archiv gefunden und mussten laut um Hilfe schreien, damit uns jemand findet. Miriam hat uns letzendlich gehört und fragte uns, in welchem Jahr wir uns befinden und welchem Monat. Daraufhin waren wir natürlich komplett verwirrt und Miriam erklärte uns, sie bräuche das Jahr und Monat von den Zeitungen. Dann war es ein Klacks. Chase und ich fanden das Datum und riefen es ihr zu, da kam sie schon um die Ecke und befreite uns. ,, Lustig war es schon.", sagte Chase grinsend und biss vom Pizzarand ab. ,, Zum Glück hat sie uns gefunden. Das nächste Mal nehmen wir ein rotes Wollknäuel mit.", scherzte ich. ,, Eigentlich könnten wir ein eigenes Unternehmen gründen.", meinte er und sah aus dem Fenster. ,, Das Gray und Co.! Spezialisierend auf verhängnisvollen oder mysteriösen Familiengeheimnissen." Ich lachte laut auf. ,, Na klar! Es würde wohl eher Cartney und Co. heißen. Das klingt auf alle Fälle besser." Chase boxte mir leicht in die Schulter und ich ließ mich zur Seite fallen. ,, Jetzt mal im Ernst, glaubst du, dass wir ins Amt kommen und die Urkunden durchschauen können? Muss man dafür nicht irgend so einen Ausweis oder so haben?" Chase nahm einen Schluck von seiner Cola und zuckte mit den Schultern. ,, Keine Ahnung. Und wenn schon, ich lass mir etwas einfallen."
,, Ich weiß nicht, immerhin könnte alles auch ganz schön in die Hose gehen."
,, Okay, dann komm." Er stellte den Karton ab und stieg aus. ,, Ähm, was machst du da?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und sah ihn verwirrt an. ,, Wir müssen so oder so irgendwann rein. Komm wir holen uns jetzt die Urkunden." Ich seufzte. ,, Wir schauen uns die Urkunden an.", verbesserte ich ihn,  woraufhin er nur mit seinen Augen rollte. ,, Du weißt was ich meinte." Er zog mich mit sich und öffnete eine schwere Glastür. Dahinter war alles still. Es roch irgendwie nach Krankenhaus, was mich anwiderte und weshalb ich auch die Nase rümpfte. In einigen Ecken standen große Pflanzen in schön verzierten Blumentöpfen und alles in allem waren die Räume sehr stark lichtüberflutet. Chase steuerte direkt auf eine Frau zu, die hinter einem Tresen stand und irgendwas in den Pc eintippte. ,, Entschuldigung.", fing Chase an und sie blickte hoch. Ihr Blick hätte tausend Menschen töten können, so eiskalt und genervt sah er aus. ,, Ich wollte mich erkundigen..." Seine Stimme brach ab. Wahrscheinlich flößte sie ihm genauso viel Angst ein wie mir. ,, Was gibt es denn?", fragte sie und begutachtete uns ausgiebig. ,, Naja...ähem wir wollten sie fragen ob wir die Geburtsurkunden meiner Eltern und die von mir durchschauen können." Die Frau zog die Stirn kraus, als ich antwortete. ,, Tut mir leid, aber die Urkunden ihrer Eltern kann ich und darf ich ihnen nicht zeigen. Ihre eigene Urkunde jedoch schon." Ich atmete tief aus und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. ,, Okay, das passt. Mein Name ist Lilly Cartney." Die Frau holte sich einen Zettel und einen Kugelschreiber und fing an zu schreiben. ,, Ist Lilly die Abkürzung für Liliana oder so?" Ich schüttelte den Kopf. ,, Nein. Nur Lilly. Meine Eltern sind Peter und Melody Cartney." Die Gesichtszüge der Frau versteinerten sich so stark, dass ich Angst hatte ihre Haut würde abbröckeln. ,, Ich gehe ihre Urkunde holen." Sie verließ den Raum und ließ Chase und mich alleine. ,, Ich habe eine richtige Gänsehaut bekommen, als sie uns so komisch angesehen hat." Ich nickte kaum merkbar. ,, Und ist dir auch aufgefallen, dass sie beim Namen meiner Eltern, noch unsympathischer aussah, als sie eh schon ist." Er presste seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. ,, Ja. Deine Eltern hatten ein großes Geheimnis, ich spüre das. Immer wenn man über sie redet, liegt so eine Spannung in der Luft." Ich dachte nach. Eigentlich stimmte es, denn wann immer jemand die Namen erwähnte, wurden andere still oder lauschten. So als ob meine Eltern Mörder gewesen wären. Bevor ich Chase jedoch noch etwas sagen konnte, kam die Frau zurück und hielte ein Blatt Papier in der Hand. ,, Hier, das ist ihre Urkunde. Füllen sie bitte dieses Blatt aus, dann kann ich ihnen eine Kopie davon geben." Ich schnappte mir einen Stift und schrieb schon los, als Chase meine Urkunde las. ,, Wissen sie eigentlich etwas über meine Eltern?" Ich musste diese Frage einfach stellen, weil sie so arg auf meiner Zunge brannte. Schon allein die verkrampfte Körperhaltung der Frau sprach Bände. Aber sie schüttelte den Kopf. ,, Nein. Ich weiß nur, dass sie Millionäre waren, mehr nicht." Ich nickte und legte seufzend den Stift zurück. ,, Hier." Die Frau nahm mein Blatt lächelnd an und riss Chase die Urkunde aus der Hand um sie zu kopieren. ,, Was steht drauf?", fragte ich ihn. ,, Nur das Übliche. Meistens jedenfalls. Geburtsdatum, Namen der Eltern etc. Aber ich habe noch etwas entdeckt. Lilly ich habe gelesen, dass-" In diesem Moment kam die Frau zurück und unsere Unterhaltung wurde beendet. Sie drückte mir das Papier in die Hand und ich lächelte sie dankbar an. Dann verließen wir das Amt. ,, Was hast du dann gesehen?", drängte ich ihn. Chase kratzte sich am Kopf. ,, Lilly, Melody ist deine Stiefmutter."
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Lya

Pastellminze