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,, Kate?", fragte ich stirnrunzelnd und sah zwischen den beiden hin und her. ,, Was machst du denn hier?" Ihre Augen glänzten, während sie mich ausdruckslos anstarrte. Und auch Val blieb stumm. Man hätte beinahe das Tropfen des Wasserhahns hören können. Schließlich räusperte sich Val und schüttelte den Kopf.
,, Sag mal, warum bist du jetzt schon hier? Ist alles in Ordnung?" Sie stand auf und wollte mich umarmen, doch ich wich einen kurzen Schritt zurück.
,, Ich will zuerst wissen was hier abläuft.", meinte ich aufgebracht und biss mir auf die Lippe.
,, Ich bin nur hier um Val zu besuchen.", schaltete sich meine Mutter ein und legte ihre Hand auf den Tisch. ,, Es ist alles okay, Mäuschen.", flüsterte sie, doch ihre Gesichtszüge sprachen Bände. Im Prinzip war nämlich gar nichts okay und das merkte man beiden deutlich an.
,, Sagt mir jetzt verdammt nochmal was los ist.", sagte ich mit fester Stimme und knirschte mit den Zähnen. Je länger sie schwiegen, beziehungsweise mich anflunkerten, desto wütender wurde ich.
,, Raus mit der Sprache.", meinte ich nochmal und zog meine Hand zurück, bevor Val sie schnappen konnte.
,, Schatz, es tut mir leid.", meinte Kate plötzlich und brach in Tränen aus. ,, Ich wollte das nicht."
,, Was wolltest du nicht?", rief ich ängstlich und schlängelte mich an Val vorbei.
,, Das alles! Dass du diese schreckliche Zeit hattest, dass du ohne Mutter aufwachsen musstest. Und dass dein Vater tot ist..." Die letzten Worte hauchte sie nur, als sie auch schon wieder verstummte.
,, Wie- wie meinst du das?", fragte ich vorsichtig und setzte mich auf einen Stuhl. Ich ahnte Schlechtes, wollte allerdings dieses Gefühl verdrängen, doch es klappte nicht ganz.
Kate schluchzte hin und wieder, bis sie mir endlich in die Augen sehen konnte. Ihr Mund zitterte und auch ihre Gesichtsfarbe hatte sich verändert.
,, Ich habe das Auto deines Vaters manipuliert.", murmelte sie.

Mir stockte der Atem. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sie war für den Tod meines Vaters verantwortlich? Sie? Mir wurde augenblicklich schlecht. Ich hätte wirklich mit allem gerechnet, aber auf alle Fälle nicht mit dieser Neuigkeit. Und ich wollte es auch gar nicht wahrhaben!
,, Sie wollte es wirklich nicht.", flüsterte eine Stimme neben mir und ließ mich erschauern. ,, Du musst ihr glauben." Val berührte mich an der Schulter doch ich zuckte zurück.
,, Wusstest du davon?", rief ich sauer und stand ruckartig auf. ,, Sag es mir jetzt klipp und klar." Meine Stimme erfüllte den Raum und allein schon das Zittern in meinem Körper, kostete mich extrem viel Energie, nicht zu zerplatzen.
,, Ja, ich wusste es..."
,, Seit wann?", schrie ich. Meine Wut hatte sich inzwischen überall verbreitet.
,, Seit einem Jahr." Ich schlug mir die Hand gegen den Mund.
Nun ergab zumindest alles einen Sinn. Ihr Verhalten, als sie herausgefunden hatte, dass ich nachforschte. Ihre Wut als sie das alles erfuhr. Und ihr plötzlicher Sinneswandel von einer Minuten auf die andere. Warum war ich nur so dumm? Weshalb habe ich das nicht alles hinterfragt?
,, Ihr seid so hinterhältig.", rutschte es mir heraus, doch in diesem Moment bereute ich es kein bisschen.
,, Es tut mir leid.", schluchzte Kate und saß wie ein Häufchen Elend in der Küche. ,, Ich wollte das nicht, wirklich Lilly."
,, Ich glaub dir kein Wort.", schrie ich wütend. ,, Du hast einen Menschen auf deinem Gewissen, weißt du das? Du bist für den Tod meines Vaters verantwortlich. DU und niemand sonst." Kate vergrub ihr Gesicht in den Händen und heulte weiter.
,, Du kannst doch nicht so mit deiner Mutter sprechen!", herrschte Val.
,, Ach das sagst ausgerechnet du? Du hast mich von vorne bis hinten belogen. Ich habe dir vertraut und du hast das ausgenutzt! Ich dachte dass ich wirklich eine Freundin hätte - aber in Wirklichkeit war es nur meine schlimmste Feindin." Ich merkte selbst wie kalt und arrogant das klang, doch in diesem Moment interessierte es mich kaum. Sollte Val doch denken was sie wollte. Sollte das doch jeder machen, es war mir scheißegal! Ich wurde immer verachtet, weshalb sollte sich das auch so plötzlich ändern?
,, Lilly, ich-", hörte ich Kates elende Stimme. Mit einer Handbewegung schnitt ich ihr das Wort ab. Egal was sie sagen wollte, ich konnte es nicht hören. Im Endeffekt war es sowieso nur eine Lüge!
,, Lilly-"
,, Fass mich nicht an.", brüllte ich durch die Küche und fixierte die beiden.
,, Ihr widert mich an! Wisst ihr das eigentlich?", zischte ich. ,, Ich hasse euch." Mit diesen Worten drehte ich mich um und rannte zur Tür. Ich musste weg und zwar so schnell wie möglich. Und niemand sollte mir folgen. Ich wollte allein sein! Und von mir aus, konnte ich auch abhauen. Zurück nach Tucson. Zurück ins Waisenhaus. Zurück in meine Vergangenheit. Zurück und in Einsamkeit versinken.

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Heyho:3 I'm back *-* Und jeii endlich wieder ein neues Kapitel :D Ich hoffe es gefällt euch ;) Voten und kommentieren ist wie immer erlaubt :* Und schreibt mir doch mal in die Kommis, ob Lilly nach Tucson zurück gehen wird oder was sonst noch passieren könnte ;3
Oh und schaut doch mal bei Hellicopter vorbei :) Sie schreibt echt hammer gute Storys und die sind echt kreativ (also nicht so das typische Klischee, aber trotzdem genial:)) Außerdem ist sie super lieb und liest und kommentiert fleißig :) Also falls ihr auch noch Lust habt, dann folgt ihr doch (ihr bereut es bestimmt nicht):D Ich bin mir sicher sie folgt dem einen oder anderen zurück ;) Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall :)
Ly *-*

Pastellminze


Plötzlich MillionärinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt