,, Und du bist dir sicher, dass du alles dabei hast?", fragte Val zum vierundzwanzigsten Mal und nippte an ihrer Tasse.
,, Ich habe gestern alles nochmal durchgecheckt. Ich bin mir sicher.", meinte ich und schnappte mir ein Stück Kuchen. ,, Du solltest ein bisschen runterkommen, ich bin doch nicht für immer weg."
,, Für mich schon! Ich meine, es sind immerhin zwei Wochen." Ich musste schmunzeln.
,, Zwei Wochen gehen schnell um."
,, Ja und dann kommst du entweder schwanger hier an oder lebst nicht mehr. In Kalifornien kann so vieles passieren Lilly, du bist dir ja gar nicht bewusst welcher Gefahr du ausgesetzt bist." Ich ließ die Gabel sinken und betrachtete sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
,, Jetzt halt doch mal die Luft an! Ich werde weder schwanger sein, noch sterben! Und falls du es vergessen haben solltest, war ich sechzehn Jahre lang in höchster Gefahr. Naja, zumindest was den psychischen Teil meiner Seele anbelangt." Zufrieden schenkte ich mir noch eine Tasse Tee ein.
,, Das schon, aber-"
,, Nichts aber. Es wird schon nichts passieren." Val seufzte und setzte sich auf einen Stuhl. Ihre langen, blonden Haare hatte sie zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden und es erstaunte mich, dass sie noch immer in ihrem Pyjama rumlungerte.
,, Wann kommt denn Kevin?", fragte sie um das Thema zu wechseln.
,, Ich glaub in so ca. einer halben Stunde." Ihre Augen weiteten sich und sie ließ die Tasse fallen.
,, Scheiße, dann hab ich ja gar nicht mehr viel Zeit. Ich muss mich unbedingt fertig machen." Sie rannte ins Bad und wollte gerade die Tür verschließen, als sie kurz innehielte.
,, Ähm Lilly?" Ihr Kopf erschien kurz im Türrahmen. ,, Könntest du bitte die Tasse wegräumen? Danke." Ich stöhnte auf und hievte mich vom Stuhl.
,, Natürlich Val, ich mach das ja so gerne!"
,, Oh super, das wusste ich gar nicht. Du kannst gerne immer den Tisch abräumen."
,, Nie im Leben, mach das nur selber." Ich bückte mich um die Scherben aufzusammeln, als plötzlich mein Handy vibrierte und ich gedankenverloren danach griff.Muss mit dir reden. Chase.
Wütend legte ich das Handy zurück und widmete mich wieder den Scherben. Ich hatte immer noch keine Lust, mit Chase zu reden, erst recht nicht heute. Weiteren Stress konnte ich nicht gebrauchen und für mich war das Thema schon längst abgeschlossen. Ich brauchte nicht mehr zu reden, er sollte endlich mal einsehen, dass es nichts bringt.
Bitte melde dich wenn du Zeit hast!
,, Hör auf zu nerven.", murmelte ich und schmiss die Scherben weg. Dann holte ich den Waschlappen und putzte den Kaffee auf, der sich großzügig über die Fliesen ausbreitete.
Ich weiß, vielleicht willst du nicht reden, aber es ist wirklich nur zu deinem Besten.
,, Genau, ich will nicht reden!", schrie ich und warf das Handy aufs Sofa. ,, Spam mich nicht voll!" Mein Herz raste wie verrückt und meine Wangen glühten vor Wut. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Warum konnte er nicht einfach damit aufhören, ich wollte ihn nicht sehen und erst recht nichts erklärte bekommen. Das Handy piepste nochmal und ohne darauf zu schauen, schaltete ich es ab. Aufregung brachte mir jetzt gar nichts und Wut konnte ich am wenigsten gebrauchen. Deshalb räumte ich ab und setzte mich in meinem Zimmer auf das Bett. Dann loggte ich mich unter Twitter ein und surfte ein bisschen im Internet. Ich brauchte Ruhe und Abstand, definitiv. Doch das Internet brachte mich auch nicht runter.
,, Mensch, was soll ich nur tun?", fragte ich mich selbst und sah mich in meinem Zimmer um. Die gepackten Koffer standen vor meinem Kleiderschrank, das Bett ist schon gemacht worden und meine Bücher hatte ich auch schon verstaut. Neben dem Internet blieb mir nichts anderes übrig, außer vielleicht...
Ich stand auf und öffnete die Tür zum Balkon. Frische Luft strömte in mein Gesicht und ich musste feststellen, dass es dort draußen etwas kälter als drinnen war. Das Autohupen brachte mich zum grinsen und die Skyline Manhattans zum träumen. Ich sollte echt öfters hier oben chillen, auch wenn es etwas laut war. Bald schon fröstelte ich und verzog mich wieder nach drinnen, als es auch schon klingelte. Ich sprang mit meinen Socken zur Tür und öffnete sie freudig.
,, Hey Süße.", sagte Kevin und gab mir einen Kuss auf den Mund. ,, Alles klar?" Ich lächelte und zog ihn mit in mein Zimmer. ,, Alles bestens. Aber was machst du hier? Es ist ja noch relativ früh." Kevin setzte sich auf das Bett und streckte sich ausgiebig.
,, Ich hab dir doch eine SMS geschrieben, dass ich früher komme. Hast du sie nicht bekommen?" Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe.
,, Natürlich, hab es nur vergessen. Ich bin ein bisschen aufgeregt."
,, Ach, das geht schon, wir fliegen ja nur nach Kalifornien.", meinte Kevin und drückte mir einen weiteren Kuss auf die Wange.
,, Ja klar.", murmelte ich und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln.
,, Wo ist eigentlich Val?" Er fuhr sich durch seine Locken.
,, Sie ist duschen. Aber wenn du willst können wir schon los."
,, Nana, nicht so eilig. Wir wollen ihr doch Auf Wiedersehen sagen. Das bisschen könne wir doch warten, oder?" Er zwickte mich leicht.
,, Ich weiß allerdings nicht ob das Flugzeug auf uns wartet.", bemerkte ich, nachdem ich einen kurzen Blick auf die Uhr geworfen habe. Kevin sah auch hektisch darauf und stand dann wie von der Tarantel gestochen auf.
,, Okay, tut mir leid Val, aber wir haben nicht viel Zeit." Ich lachte und während Kevin die Koffer hinaus schleppte, klopfte ich an die Badezimmertür.
,, Val wir müssen los. Der Flieger wartet nicht auf uns." Das Wasser wurde abgestellt und die leisen Schritte wurden immer lauter.
,, Wie jetzt schon?", fragte sie und öffnete mit einem Ruck die Tür.
,, Ich dachte erst in einer Viertel Stunde." Ich grinste breit vor mich hin.
,, Na, die Viertel Stunde hast du unter der Dusche verbracht.", sagte ich und zwinkerte ihr zu.
,, Na super! Okay, dann wünsch ich euch viel Spaß. Und pass auf dich auf." Sie wollte mich umarmen, ließ es aber dann.
,, Sonst wirst du ganz nass." Ich nickte und kratzte mich am Ohr. ,, Dann bis in zwei Wochen."
,, Ja und richte Kevin einen schönen Gruß aus."
,, Mach ich." Val winkte noch einmal, dann verschwand sie im Bad. Ich schnappte mir die letzte Tasche und zischte nach unten.------------
Heyho:3 Neues Kapii ist da :D Ich hoffe es gefällt euch ;) Über Votes und Kommis würde ich mich natürlich immer freuen :P Die nächsten Kapiis werden dann vom Urlaub handeln, also freut euch drauf :D Ly all .*
Pastellminze
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Plötzlich Millionärin
Roman pour Adolescents» Das Leben kann sich einfach mal so verändern - wie ein pubertierender Teenie, bei dem die Gefühle und Hormone vollkommen verrückt spielen. Von einer Sekunde auf die andere. Manchmal zum Guten und manchmal zum Schlechten. Und das einzige was man da...