Bevor ich für zwei Wochen nach Kalifornien ging, wollte ich unbedingt noch etwas erledigen. Ich hatte niemanden davon erzählt, nicht einmal Val. Meine Mutter zu sehen und mit ihr über unsere familiären Dinge zu reden, war einfach nicht erwähnenswert. Zum einen wollte ich niemanden damit belasten, zum anderen wollte ich mir nicht schon wieder eine Standpauke anhören müssen. Val wäre bestimmt ausgeflippt, wenn sie davon gewusst hätte.
,, Ich geh dann mal ein bisschen frische Luft schnappen.", war das einzige was ich sagte und zu meinem Glück war Val gerade mitten bei der Arbeit und hörte mir nicht so richtig zu.Nun stand ich vor dem Altersheim "Sonnenschein" und atmete einmal tief ein und aus. Ich hatte weder ein Foto von meiner Mutter noch irgendwelche anderen Hinweise. Ich wusste nur, dass sie Kate Hollister hieß. Das Tor quietschte als ich es öffnete und die Farbe blätterte bereits ab, was mich nicht sonderlich erstaunte. Auch das Gebäude selbst, wirkte verlassen und gar nicht bewohnt, doch die vielen älteren Personen ließen wissen, dass es Bewohner gab. Dieses Altersheim hatte definitiv einen anderen Namen, als Sonnenschein verdient.
,, Guten Tag, kann ich ihnen helfen?", fragte eine Frau und stand plötzlich vor mir. Ich erschrak so sehr, dass ich sogar zusammenzuckte, was uns beide zum schmunzeln brachte.
,, Ehm ja. Ich suche Kate.", fing ich an und biss mir auf die Unterlippe. ,, Ist sie da?" Die Frau runzelte die Stirn. ,, Welche Kate meinen sie? Wir haben gleich ganze vier Stück davon." Ich nickte nur und versuchte diese peinliche Situation, so gut es ging zu überwältigen.
,, Kate Hollister.", meinte ich knapp und hoffte inständig, dass es keine zweite davon gab.
,, Oh Kitty-Kate.", sagte die Frau und fing an zu lachen.
,, Ähm, ja kann sein.", murmelte ich und grinste ebenfalls.
,, Bitte folgen sie mir." Die Frau führte mich in eine Art Gemeinschaftsraum, wo viele spielten oder sich einfach gegenseitig etwas erzählten. Ein paar der Bewohner, glotzten mich wütend an und ich war mir nicht sicher ob es an meinem zu schüchternen Äußeren lag, oder weil ich wie ein Alien durchspazierte. ,, Kate ist gerade in der Küche und verteilt Kaffee." Sie öffnete eine schwere Glastür (zumindest sah sie schwer aus) und zeigte auf eine Frau mit braunem Kurzhaarschnitt. ,, Das ist sie.", flüsterte sie mir zu. ,, Kitty!" Ihre Stimme war schrill und sie winkte wie verrückt, was die Situation noch peinlicher machte, zumal jeder gerade zu uns rüber schaute. ,, Komm doch bitte.", meinte die Frau nun etwas leiser. ,, Ich lass euch beide mal alleine."
,, Vielen Dank." Kate kam auf mich zu und musterte mich kurz. ,, Wie kann ich ihnen weiterhelfen?" Ihre blauen Augen wirkten wie der glitzernde Ozean und ihre kleine aber feine Nase, wurde von hellbraunen Sommersprossen geschmückt. ,, Mein Name ist -" Ich brach ab. War es wirklich eine so gute Idee ihr davon zu erzählen? Für einen kurzen Moment, überlegte ich ob ich abhauen sollte, doch dann entschied ich mich dagegen. Es war ein kurzer, aber dennoch sehr langer Moment.
,, Hallo Mom.", sagte ich stattdessen und war überrascht als ich Tränen spürte. Kates Augen wurden noch größer und sie sah sich schnell um. Ich hatte schon Angst, dass ich mit der falschen Person redete und mich nun ganz lächerlich machte. ,, Lilly?", fragte sie und schob mich weiter weg. ,, Lilly bist du es?" Ihre engelsgleiche Stimme, löste in mir einen Knoten. Ein Knoten der sich seit 18 Jahren dort drinnen gebildet hatte und nun endlich alles los ließ. ,, Ja ich bin es.", brachte ich unter meiner Heulerei hervor. ,, Oh Gott Lilly." Kate nahm mich in den Arm, was mich zum losschluchzen brachte.
,, Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen.", hauchte sie in mein Ohr und ich versuchte zu lächeln. ,, Naja, ich wusste bis vor Kurzem noch nicht mal, dass es dich gibt." Sie senkte den Blick und griff nach meiner Hand. ,, Schön dass du da bist."
Kate führte mich zu einer kleinen weißen Bank, gegenüber von einem Teich mit Goldfischen. Die Sonne kitzelte unsere Füße, als wir gegenseitig von unserem Leben und Erlebnissen erzählten. In diesen zwei Stunden erfuhr ich mehr von meiner Mutter, als in den restlichen Jahren. Ich erfuhr warum alles so gekommen ist, wie es nun war und warum gewisse Dinge passiert sind. Ich erfuhr auf alle meine Fragen eine Antwort und dafür war ich ihr zutiefst dankbar. Vielleicht würde ich ja doch noch ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter aufbauen...------------------
Neues Kapii ist da :D Hoffe es gefällt euch ;) Voten und kommentieren ist wie immer erlaubt :D Und danke an alle die dieses Buch bis jetzt gelesen haben :* Ich meine 4 K Reads, das ist echt unglaublich Leute *-*. Als ich diese Geschichte begonnen habe, war ich mir gar nicht bewusst, dass ich irgendwann so eine Zahl erreichen würde. Eine Zahl, die für mich eine echt große Bedeutung hat. Ich sehe, dass vielen meine Story gefällt und bin überglücklich. Danke an alle, die mich so unterstützen :*
Ich hab euch lieb <3
Pastellminze
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Plötzlich Millionärin
Teen Fiction» Das Leben kann sich einfach mal so verändern - wie ein pubertierender Teenie, bei dem die Gefühle und Hormone vollkommen verrückt spielen. Von einer Sekunde auf die andere. Manchmal zum Guten und manchmal zum Schlechten. Und das einzige was man da...