Kapitel 9: Ein Café

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Lange konnte ich mich aber nicht zurück legen, immerhin musste ich mich noch richtig fertig machen. Ich stand auf und schaltete den Fernseher auf. Dann brachte ich noch schnell das Geschirr aus dem Wohnzimmer in die Küche. Voller Motivation lief ich die Treppe nach oben und schnappte mir mein ausgewähltes Outfit, mit dem ich dann im Bad verschwand. Jetzt wusste ich auch ganz genau was ich mit meinen Haaren machen würde. Aber erst einmal wusch ich mich noch einmal und putzte Zähne. Es war ein so schöner Tag und ich hoffte das er so bleiben würde. Vielleicht sollten meine Eltern doch öfter wegfahren. 

Ich stellte mich vor den Spiegel und machte den Lockenstab an. Eine halbe Stunde brauchte ich um meine Haare unten etwas zu locken. Dann schminkte ich mich ganz leicht und zog meine Klamotten an. Es sah wirklich gut aus, aber das war nur meine Meinung. Vielleicht empfanden das andere ja als anders. Aus Reflex sah ich auf mein Handgelenk. "Meine Uhr", murmelte ich und verließ das Bad um sie aus meinem Zimmer zu holen. Sonst vergaß ich sie nie, aber heute war es fast dazu gekommen. Ich machte sie um und sah wieder auf das Handgelenk. Jetzt war es nur noch eine halbe Stunde bis er mich abholen würde. Ich schnappte mir noch meine kleine weiße Handtasche und packte mein Handy, Portmonnaie und den Schlüssel rein und ging wieder nach unten. 

Ob ich draußen warten sollte? Nein doch lieber drinnen. Dann kommt das nicht so aufgedrängt vor, dachte ich mir und setzte mich in die Küche. Die halbe Stunde verging so langsam wie noch nie zuvor die Zeit. Dann war es 10. Ich konnte kaum still sitzen und dann klingelte es auch schon an der Tür. Es forderte große Beherrschung von mir nicht zu Tür zu stürmen, aber ich schaffte es. Als ich vorsichtig die Tür öffnete sah er mich verlegen an. "Bist du so weit?", fragte er und ich nickte. 

Es war irgendwie total süß wie er da so stand. Ich trat heraus so das ich ganz dicht vor ihm stand und die Tür hinter mir ins Schloss ziehen konnte. Er musterte mich und räusperte sich dann. "Du siehst sehr schön aus heute", sagte er und ich wurde etwas rot. "Danke, du aber auch", sagte ich und drehte mich um, damit ich die Tür abschließen konnte. Als ich auch das gemacht hatte, drehte ich mich wieder zu ihm. Er reichte mir seine Hand. Zögerlich nahm ich die Hand und ging mit ihm zum Wagen. Die Sonne schien heute warm und freundlich und es war herrlichstes Wetter. Perfekt für solche Unternehmungen, dachte ich während er die Tür aufmachte damit ich einsteigen konnte. Er selber setzte sich auch auf die Rückbank. Ich setzte mich neben ihn und machte die Tür zu. 

Der Fahrer fuhr los und brachte uns zum Anfang einer Fußgängerzone. Wir stiegen aus dem Wagen. "Ich melde mich wenn wir abgeholt werden wollen", sagte Rap Monster und schloss die Tür. Dann drehte er sich zu mir. "Hast du irgendwelche Wünsche was du machen willst?", fragte er und ich überlegte. "Eigentlich nicht wirklich. Aber vielleicht können wir einfach erstmal in ein Café gehen", sagte ich und sog leise seinen Duft ein. Ein kurzes nicken reichte und wir gingen los. 

Während einige Leute um uns herum sich umdrehten in unsere Richtung, versuchte ich mich so gut es geht ein wenig hinter ihm zu verstecken. Viele seiner Fans erkannten ihn bestimmt, da wollte ich nicht das sie gleich in Scharen auf ihn los gingen nur weil ich neben ihm lief. Nach einiger zeit schien er mich jedoch dabei zu bemerken und blieb stehen. "Warum läufst du denn die ganze Zeit so merkwürdig hinter mir mit etwas Entfernung?", fragte er unsicher und sah mich fragend an. Ich schluckte. "Na ja ich dachte weil hier ja so viele Fans von dir rum laufen, bleibe ich lieber etwas hinter dir, damit nicht gleich alle auf dich zu laufen und sich um dich versammeln. Nur weil ich mit dir rum laufe", erklärte ich mein Verhalten. Kurz schien er zu überlegen, dann sah er mich wieder an. "Die werden nicht herkommen und wenn dann schicke ich sie weg", sagte er. "Also laufe einfach ganz normal neben mir." Ich nickte und er stieß geräuschvoll die Luft aus. Dann gingen wir weiter und dieses mal lief ich neben ihm. 

Nachdem wir etwas weiter in Richtung Stadtmitte gegangen waren, hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Café. Die meisten waren sowieso schon überfüllt oder geschlossen. Während wir weitersuchten überlegte ich was man stattdessen machen könnte. Wieder in den Park gehen? Nein das wäre irgendwie so eintönig. Außerdem könnte man das eher machen, wenn man einfach ein bisschen Ruhe will, nachdem man schon was anderes gemacht hatte. Also war das schon mal keine Option. Ich sah zu Rap Monster und folgte seinem Blick der hin und her schweifte. Sicher würden wir ein Café finden was nicht so überfüllt war und trotzdem gut. 

Etwa eine Stunde in der wir gesucht hatten, fanden wir dann doch noch ein Café und betraten es. Der Besitzer begrüßte uns und bot uns einen Tisch am Fenster an. "Danke schön", sagte ich und setzte mich gegenüber von Rap Monster hin. Er bestellte sich einen Latte Macchiato mit Caramel und ich mir einen Cappucino. Der Kellner schrieb das auf einen kleinen Block und verschwand hinter dem Tresen in einem Raum. "Es ist hier wirklich nett", bemerkte Rap Monster und ich wandt mich ihm wieder zu. "Ja da hast du Recht", bemerkte ich und versuchte zu verbergen wie aufgeregt ich war. Immerhin saß ich hier gerade mit einem Idol in einem Café und unterhielt mich mit ihm. Bestimmt sah es so aus, als wenn wir zusammen waren. Aber das war ja eigentlich nicht so. Ich schüttelte meinen Kopf. jetzt reiß dich zusammen Sophie, sagte ich mir in Gedanken. Fragen sah er mich an und ich lächelte entschuldigend. "Ist alles gut?", fragte er.

"Ja alles bestens. Es ist nur ich bin so aufgeregt", sagte ich. Er schmunzelte. "Das brauchst du doch nicht. Bin ja nur ich", sagte er und seine Augen strahlten eine Wärme aus wie ich sie noch nie zuvor gespührt hatte. Der Kellner kam mit unseren Getränken und stellte sie vor uns ab. "Darf es noch etwas sein?", fragte er und riss mich aus meinem Bann. "Ja ein Stück Schokoladenkuchen bitte", sagte ich und Rap Monster sagte dasselbe. "Gerne", sagte der Kellner und verschwand wieder in dem Raum. So saßen wir wieder alleine. Andere Gäste des Cafés waren weit von uns entfernt. "Ich freue mich wirklich das du dir die Zeit für mich nimmst heute", sagte er glücklich und ich konnte ein erleichtertes Lächeln nicht unterdrücken. "Natürlich. Für dich nehme ich mir doch immer Zeit", sagte ich und verstummte augenblicklich danach als er mich überrascht ansah. 

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