Kapitel 26: Eine Überraschung der besonderen Art

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Wir standen unten im Treppenhaus und sahen uns einen Moment lang einfach nur an. "Weißt du eigentlich wie gerne ich doch einfach hier behalten würde", sagte er. Ich sah ihn lächelnd an. "Wahrscheinlich so gerne wie ich dich mit zu mir nehmen und da behalten würde", bemerkte ich und schmiegte mich an seine Schulter. Er sah mich mit einem glücklichen Leuchten in den Augen an. "Irgendwann wird das so sein", murmelte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Und bis dahin, werde ich dich einfach jeden Tag so sehen und alles dafür tun das ich dich immer mit auf Touren nehmen kann." Noch nie war mir jemand so wichtig gewesen und noch nie hatte jemand so viel für mich getan. So viel dafür, das ich immer bei ihm sein konnte. Und das machte ihn zu etwas ganz besonderem, was mein Herz einschloss wie einen Schatz. "Ich werde auch mein aller bestes dafür geben", murmelte ich und atmete einmal tief durch. Sein Arm den er hinter meinen Rücken hielt, zog mich dichter an ihn heran. "Ich werde dich ganz schön vermissen bis morgen. Das dauert immer so lange bis wir uns wieder sehen", flüsterte er. 

Da hatte er wohl recht. Aber morgen nach der Schule, konnte ich den ganzen Nachmittag zu ihm und darauf freute ich mich schon mehr als auf die neue Schule. "Ich denke mal das ich morgen nachmittag einfach mit Jung Kook nach hause gehe. Dann sehen wir uns ja dann und ich kann erstmal die Hausaufgaben erledigen, wenn es dich nicht stört", sagte ich. Er sah mich an. "Ich werde dir helfen so gut ich kann", bemerkte er und grinste. "Denn je schneller du damit fertig bist, desto mehr hab ich von dir allein." Ich lachte kurz. Während wir uns etwas weiter darüber unterhielten und ich ihm sagte das ich sehr aufgeregt war wegen der neuen Schule, sah ich aus den Augenwinkeln das meine Mutter am Straßenrand anhielt. "Ich muss jetzt leider los", sagte ich und nahm ihm meine restlichen Tüten und Taschen ab. "Bis Morgen", sagte ich noch und wollte schon los laufen. "Warte", murmelte er und ich drehte mich noch einmal um. Er gab mir einen letzten Kuss für heute auf den Mund und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Jetzt darfst du gehen", sagte er. Ich nickte zufrieden und verließ das Haus. Die Sachen packte ich in den Kofferraum und ein Teil auf die Rückbank, weil nicht alles darein passte. Dann setzte ich mich neben meine Mutter ins Auto. 

"Hast ja ziemlich lange gebraucht um dich zu verabschieden", bemerkte sie. In ihrer Stimme klang ein wenig Interesse mit, aber erzählen würde ich ihr von Rap Monster und mir gar nichts. Immerhin ging sie das nichts an. Auf jeden Fall sah ich das so. Der Weg nach hause wurde ziemlich schwierig, da sie jetzt mit Fragen anfing. Unter anderem Fragen, wo ich nur große Augen bekam und mir auf die Lippe beißen musste. "Mama lass diese Fragen einfach. Es war ein ganz normales Treffen. Sonst nichts", sagte ich und sah sie ernst an. "Okay also ein ganz normales Treffen", sagte sie misstrauisch. Genervt stieß ich die Luft aus. "Genau ein völlig normales Treffen", erklärte ich noch einmal nachdrücklich. Scheinbar hatte sie aufgegeben nachzufragen. Dennoch würde sicherlich etwas davon nach kommen, denn ihr Blick sagte mir das sie um jeden Preis alles wissen wollte. Zuhause angekommen, schnappte ich mir deswegen nur meine Sachen und ging nach oben in mein Zimmer. "Willst du nichts mehr essen?", fragte mein Vater der gerade mit einer Art Auflauf über den Flur lief. "Nein habe schon gegessen. Bis morgen früh", sagte ich mit einem lächeln im Gesicht. Gelogen hatte ich ja nicht. Immerhin hatte ich wirklich schon etwas gegessen, auch wenn ich dennoch etwas Hunger hatte. 

Ich schmiss die Sachen in eine Ecke und ließ mich auf mein Bett fallen. "Ruhe", murmelte ich und atmete langsam ein und aus. Mein Spannung auf die Reise nach Hongkong wurde immer größer und ich konnte es kaum erwarten allein mit den Jungs dort zu sein. Aber bis dahin kam mir die Zeit noch wie ein Unendlichkeit vor. Ich seufzte und sah auf meine Uhr. Noch ungefähr fünf Stunden bis ich ins Bett gehen würde. Aber die bekam ich auch irgendwie rum. Ich richtete mich wieder auf und kramte meinen Laptop hervor. Den hatte ich seit langem nicht mehr benutzt. Das letzte mal wohl als ich mit meinen Freundinnen aus Deutschland geskypt hatte. Sollte ich sie einmal anschreiben? Ja vielleicht war das mal eine Abwechslung und ausnahmsweise war vielleicht mal etwas spannendes passiert. Und mit spannend meinte ich nicht deren Ausflüge ins Nagelstudio oder andere Schönheitssalons. Ich klappte den Laptop auf und startete ihn. 

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