Kapitel 76: Wochenendpläne

74 7 2
                                    

Verdutzt sah ich ihn an und blieb stehen. War das jetzt sein Ernst oder sagte er das nur damit ich ihm mehr Vertrauen entgegen brachte um dann in einem unbedachten Moment zuzuschlagen. Unsicher sah ich ihn an. "Meinst du das Ernst, oder sagst du das jetzt nur so?", fragte ich dann. Er sah mich ruhig an. "Ich meine das schon so wie ich es sage. Wenn ich so darüber nachdenke war es echt verdammt dumm was ich getan habe. Zu mal wenn ich höre was so bei euch los ist. Selbst wenn ich dich liebe, muss ich zugeben das Jungkook recht hat. Du wirst sowieso nie deine Gefühle ändern können und dann sollte ich das am besten auch einfach akzeptieren. Also mir tut es wirklich leid was ich getan habe", sagte er. Einen Augenblick lang sah ich ihn einfach nur an. Dann nahm ich ihn in den Arm. "Danke schön", murmelte ich leise und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Er machte eine abwinkende Handbewegung. "Eigentlich sollte ich dir eher danken. Immerhin hätte ich sonst vielleicht etwas ganz dummes getan und wer weiß wie es dann ausgegangen wäre", erklärte er. Ich nickte. Langsam fröstelte es mich doch. Gerade wo wir jetzt hier so standen. "Tja ich glaube ich sollte mich mal auf den Weg nach hause machen", sagte ich dann. Irgendwie wusste ich auch nicht was ich sonst noch sagen sollte. "Wenn es dir nichts ausmacht, belgeite ich dich. Hier draußen ist es ja doch nicht ganz so sicher in der Nacht", sagte er freundlich. 

Warum nicht. Jetzt wo das aus der Welt geschafft war und ich mir keine Sorgen mehr machen musste, konnte er mich ja ruhig nach hause begleiten. Auf dem Weg zu mir nach hause unterhielten wir uns eine Menge. Er erzählte mir das es tatsächlich sein Vater gewesen war der bei uns den Waschbären eingefangen hatte. "Wir haben uns das schon fast gedacht, da er sehr viel Ähnlichkeit mit dir hatte", erklärte ich. Lachend verschränkte er die Arme hinterm Kopf. "Das sagen uns andauernd welche", bemerkte er. "Du kannst dich ja echt freuen wenn deine Eltern so nett sind und ihr euch so ähnlich seht und so. Bei mir und meiner Mutter zum Beispiel hat das noch nie jemand gesagt. Das einzige was mir gesagt wurde, war das ich die selbe Augenfarbe wie mein Vater hätte und den selben Charakter", sagte ich. Eigentlich war ich ja auch ganz froh nicht wie meine Mutter zu sein. Immerhin übertrieb sie immer und vermieste einem alles. Nicht auszudenken wenn ich genauso drauf gewesen wäre. "Hey pass auf", sagte Chiron und zog mich zurück. Fast wäre ich auf die Straße gelaufen. "Danke schön", sagte ich und verneigte mich leicht entschuldigend. "Kein Ding. Aber ich glaube nachdenken und Straßenverkehr passen nicht so gut zusammen", erklärte er. Ja damit hatte er schon recht. 

Ohne zu reden gingen wir weiter und als ich bei mir in der Straße ankam, war es bereits nach 23 Uhr. "Ich glaube den Rest gehe ich lieber alleine, bevor dich noch jemand zerfetzt", sagte ich. Er nickte. "Kann ich gut verstehen. Na dann machs gut. Wir sehen uns ja morgen in der Schule wieder", erklärte er freundlich. "Ja. Das wird dann auch wieder alles sehr entspannt", murmelte ich. "Auf jeden Fall. Nochmal mir tut das wirklich alles sehr leid was ich gemacht habe", entschuldigte er sich abermals. Ich machte eine abwinkende Handbewegung und verabschiedete mich dann von ihm. Sofort drehte er sich dann um und ging davon. Erleichtert das dieses Problem gelöst war, stiefelte ich rüber zu meinem Haus. Es brannte kein Licht und ich ging davon aus das sie alle drüben waren. Vielleicht war es besser wenn ich zu ihnen ging. Aber gerade als ich das machen wollte, blieb ich doch stehen. Ich biss mir auf die Lippe. Was sollte das bringen. Eine Pause war bestimmt genauso gut. Auch wenn es weh tat, aber ich wollte es nicht noch schlimmer machen. Mit einem Seufzer drehte ich den Schlüssel einmal im Schloss rum. Dann noch einmal und noch einmal. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Bevor ich mit aufschließen fertig war, legte mir jemand seine Hand auf die Schulter. 

Fest rechnete ich mit Namjoon, aber als ich mich umdrehte war es nur Jimin. "Hey was denn los?", fragte er besorgt. Ich sah auf den Boden. "Keine Ahnung irgendwie geht alles schief", sagte ich leise und schloss die Tür dann doch ganz auf. "Willst du es mir erzählen?", fragte er. Sicher war ich mir nicht. Immerhin wollte ich ihn auch nicht wirklich in diese ganze Geschichte mit reinziehen. "Okee. Komm rein", sagte ich und ließ ihn mit rein. "Sind die anderen drüben?", fragte ich. "Ja und es sieht auch so aus als wenn sie da heute bleiben. Sie versuchen alle an Rap Monster ran zukommen. Der sitzt seit vorhin im Zimmer und hat abgeschlossen", erklärte mir Jimin. Entsetzt sah ich Jimin an. Was hatte ich nur schon wieder angerichtet? Ich war einfach dumm. Langsam schob ich die Tür zu uns ließ meine Haare ins Gesicht fallen. "Möchtest du auch einen Tee?", fragte ich etwas heiser. "Ja aber soll ich nicht lieber-", fing er an. "Nein geht schon setz dich einfch schon mal auf die Couch", unterbrach ich ihn. Er sagte nichts mehr und ich hörte wie er sich in Richtung Wohnbereich entfernte. Mein Weg führte in die Küche wo ich Wasser aufsetzte und dann schon mal zwei Tassen mit Teebeuteln vorbereitete. Als das Wasser kochte füllte ich das schnell noch in die Tassen und versuchte dabei die wiederkehrenden Tränen zu unterdrücken. Fest biss ich mir auf die Lippe. Nicht weinen Sophie, sagte ich mir in Gedanken und ging langsam rüber zu Jimin. Dort setzte ich mich einfach hin und reichte ihm eine der Tassen. 

Neue Schule, neues Leben, neue Liebe!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt