Kapitel 4: Stadtbummel

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Während wir die Straßen entlang gingen und nach einem geeigenten Restaurant suchten für einen schnellen Imbiss, traute ich mich kaum rüber zu Rap Monster zu gucken. Es war irgendwie ganz komisch. Jedes mal wenn ich versuchte zu ihm zu gucken, fing mein Herz an zu klopfen. Also hatte ich das erstmal eingestellt, damit das nicht die ganze Zeit so weiter ging.

Nachdem wir noch eine Weile so gegangen waren, hielten wir an einem kleinen Imbiss an. Es gab viel Auswahl. "Was wollt ihr haben? Wir laden euch ein", sagte Jung Kook freundlich und ich sah ihn dankend an. "Ähm ich nehme einmal Bulgogi", sagte ich. Anna hob die Hand und sagte das auch sie Bulgogi wollte. Die Jungs einigten sich auch schnell und bestellten. Da es hier auch Sitzgelegenheiten gab blieben wir beim Imbiss und setzten uns an die Tische. Da wir alle nicht an einen Tisch passten, teilten wir uns auf.

Ich saß mit Rap Monster, Jung Kook, Suga und J-Hope an einem Tisch. Die anderen drei setzten sich mit Anna an den Tisch nebenan. "Also Sophie. Wie lange wohnst du jetzt schon in Korea. Du sprichst ziemlich gut koreanisch", fragte Jung Kook und die anderen drei sahen mich ebenfalls gespannt an. Da ich mich fast verschluckt hatte, musste ich mich kurz räuspern bevor ich anfing zu erzählen. "Ich wohne jetzt schon ungefähr ein Jahr hier. Habe aber so viel gelernt damit ich die Sprache gut beherrsche das ich nicht wirklich Freunde gefunden habe oder irgendwie Freizeit hatte", erklärte ich. Jung Kook nickte. "So ist das also. Deswegen kanntest du uns wahrscheinlich auch noch nicht", bemerkte J-Hope und sah mich fasziniert an. "Das ist sehr interessant." Rap Monster warf ihm einen kurzen Blick zu den ich nicht deuten konnte.

J-hope stellte nun auch keine weiteren Fragen mehr und es dauerte allgemein bis wieder ein Gespräch zu stande kam. "Ähm... Wollen wir dann weiter gehen und irgendwie mal die Geschäfte durch gucken ob wir etwas finden?", fragte Jin. Da die anderen einfach nur nickten, machte ich es ihnen nach. Dann sah ich rüber zu Anna sie schien echt viel Spaß zu haben mit denen. Hoffentlich würde das bei mir auch so werden. Immerhin war ich sehr schüchtern. Und viel mit Jungs unternommen hatte ich auch noch nie.

Wahrscheinlich war es heute auch nur ausnahmsweise so und ab morgen würden sie mich sozusagen nicht mehr kennen. Ja so musste es einfach sein, dachte ich mir und stieß geräuschvoll die Luft aus. Rap Monster drehte sich zu mir und sah mich fragend an. "Stimmt etwas nicht?", fragte er vorsichtig. "Äh alles gut, hab nur gerade nachgedacht", sagte ich schnell. Er lächelte. "Na dann ist ja gut."

Ich musste auch auf einmal Lächeln und stand auf, damit wir gehen konnten. Irgendwie war es schon faszinierend wie einen ein einziger Mensch zum Lächeln bringen konnte. Wir verließen den Imbiss und setzten unseren Weg fort. Viele Geschäfte am Straßenrand hatten leuchtende Reklameschilder. Das war wirklich schön und nachts ganz besonders. In Deutschland gab es so etwas nicht so viel und wenn dann war es nicht ein bisschen besonders. Aber hier. Es war jedes mal atemberaubend. Ich lief so wie vorhin auch neben Rap Monster, dennoch war es anders. Er redete mit mir und fragte mich einige Sachen. Das machte schon ganz schön Spaß. Und so bekamen wir auch nicht mit, das die anderen einfach abbogen und in einem Kaufhaus verschwanden. Erst nach mehreren Metern als wir etwas fragen wollten, merkten wir das sie nicht mehr da waren.

Sofort geriet ich in Panik. Ich war allein, in der Stadt, mit einem Idol! Okay ruhig bleiben, redete ich mir ein und drehte mich von der einen zur anderen Seite, bis Rap Monster mich an den Schultern packte. "Alles wird gut du bist ja nicht ganz allein und die anderen können wir einfach anrufen", sagte er und holte sein Handy hervor. Ich sah ihm zu wie er eine Nummer wählte und dann das Handy ans Ohr legte. Überall um uns herum drengten sich die Menschen durch die Straße. Von einem Laden in den nächsten. Endlich nahm jemand am anderen Ende ab. "Jimin wo seid ihr?", fragte Rap Monster und verschränkte den anderen Arm vor der Brust. "Ah okay... Ja verstehe. Dann bis später", sagte er nur noch und legte auf. Erwartend sah ich ihn an. "Sie sind an einem Geschäft vorbeigekommen mit Süßigkeiten. Jimin und V wollten unbedingt etwas haben. Sie meinten wir können irgendwas anderes machen und uns dann später beim Wagen treffen", erklärte er die Situation.

Schluckend nickte ich. Wie sollte ich es denn ein paar Stunden allein in der Stadt mit ihm aushalten. Nicht das ich es schlimm fand. Aber ich war schrecklich nervös! "Na komm, wir könne in den Park gehen", sagte er. Da mir auch nichts besseres einfiel und ich sowieso kein Wort herausbekam, folgte ich ihm einfach. Die ganze Zeit blieb ich hinter ihm. Sein Geruch der bei jedem Schritt in der Luft hängen blieb, war wundervoll. So sanft und weich. Warum dachte ich sowas? Ich schüttelte mich einmal und sah auf den Boden während ich weiter ging. So etwas zu denken war nicht normal und es war auch nicht gut. Also eigentlich schon, aber nicht jetzt und nicht bei ihm.

Nachdem wir eine Weile gelaufen waren, kamen wir im Park an. Ein klarer Bach schlengelte sich durch die Grasflächen und Bäume. Einmal führte eine Brücke über den Bach hinweg und Rap Monster ergriff meine Hand. Es war wie ein Stromschlag der durch mich fuhr und fast hätte ich meine Hand weggezogen, aber ich ließ sie in seiner liegen. Er zog mich hinter sich her. Über die Brücke und zu einer weißen Parkbank unter einem großen knorrigen Kirschbaum. "Ich liebe diesen Ort. Egal wann ich komme immer hier her, wenn ich irgendwie Ruhe brauche und das jetzt schon seit ich klein bin", sagte er und schloss kurz die Augen.

Ich lehnte mich zurück und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht und den sanften Wind in meinen Haaren. Es war schön, das er mir so etwas nvertraute. Das machte es irgendwie besonders. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich das auch er sich nach hinten gelehnt hatte und die Sonne genoss. Irgendwie waren wir uns ziemlich ähnlich, zu mindest glaubte ich das.

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