Neue Schule, neues Leben, neue Liebe!

Kapitel 77: Hin- und Hergerissen

Während die Jungs sich aufwärmten und dann richtig mit trainieren anfingen, sah ich ihnen aufmerksam dabei zu. Normalerweise sah ich immer auf Namjoon, aber das wollte ich nicht. Immerhin herrschte diese unangenehme Stille zwischen uns und ich wusste nicht einmal wieso genau. Nur wegen der Sache mit Jungkook? Das war eigentlich doch gar nichts gewesen. Ich seufzte einmal. Scheinbar etwas lauter weil mich alle ansahen. "Entschuldigung", murmelte ich und sah runter auf meine Füße. Jetzt störte ich sie auch noch beim Training. Bis zum Ende verhielt ich mich ruhig und redete nur mit Jungkook und Jimin als sie eine kleine Pause machten. Ganz genau spürte ich Namjoons Blick auf mir. Irgendwann hob ich meinen Blick einfach an und sah ihn an. Er schien zu zögern und sah dann einfach weg. Vor Traurigkeit drehte ich meinen Kopf wieder weg und winkelte meine Beine an. "Mach dir nichts draus. Das wird schon wieder", sagte Jungkook aufmunternd und setzte sich neben mich. Er nahm sein Handy von der kleinen Ablage über den Sofa und schaltete die Kamera ein. "Hey ich will auch mit auf das Bild", beschwerte sich Jimin und setzte sich auf meine andere Seite. "Okay", sagte Jungkook und drückte erst auf den Auslöser als auch Jimin ruhig neben mir saß. "Guck mal und das gehe ich nachher ausdrucken und dann hast du ein Bild von uns. Falls wir mal nicht da sein können", erklärte er. Dankend sah ich ihn an. 

Deren Training ging weiter und ich wartete jetzt regungslos bis zum Ende. Immer wieder sah Namjoon zu mir. Aber ich versuchte alles zu ignorieren. Als sie sich dann fertig umgezogen hatten, kam er etwas unschlüssig in meine Richtung. Sah aber eher danach aus als würde er etwas suchen. "Wollen wir los?", fragte Jin und stellte sich genau zwischen uns. "Ja können wir meinetwegen", erklärte ich. "Gut dann komm", sagte er freundlich und half mir beim aufstehen. Dann legte er seinen Arm um meine Schultern und zog mich mit sich. "Jungkook kommt auch mit hat er gesagt." Das freute mich. Ich nickte und wir warteten dann auf ihn. "Entschuldigt ich war nur noch schnell auf Toilette", sagte er. "Schon gut. Haben ja Zeit", meinte Jin und wir machten uns zu dritt auf den Weg nach draußen. Dort stand das Auto von Jin. "Ihr könnt eure Taschen da rein packen", bemerkte er. Zweimal wollte ich mir das nicht sagen lassen. Wenn man schon mal die Chance bekam die Tasche nicht mitschleppen zu müssen, dann sollte man diese auch nutzen. Als unsere Taschen verstaut waren, machten wir uns auf den Weg in Richtung eines Cafés die auch Eis anbieteten. Dort suchten wir uns einen gemütlichen Platz am Fenster. "Was darf es bei ihnen sein?", fragte eine freundliche Bedienung. Wir bestellten was wir haben wollten und sie nickte dankend. "Dann sehen wir uns gleich wieder wenn das Eis fertig ist", sagte sie noch. Wenige Sekunden später war sie hinter der Theke verschwunden. 

Beide sahen mich an. "Du tust mir echt leid Sophie", sagte Jungkook mitfühlend und ich versuchte wieder zu Lächeln. Aber das klappte halt auch nicht immer. "Es ist nur ich weiß nicht mal was ich im allgemeinen falsch gemacht habe. So wie jetzt war es noch nie gewesen", erklärte ich. Bevor die Jungs irgendwas sagen konnten, ging die Tür des Cafés auf und herein kamen J-Hope und die anderen. "Ich wusste das ihr hier seid", sagte er und setzte sich sofort neben mich. Wir rückten alle dichter zusammen. Womit ich gar nicht gerechnet hatte, war das Namjoon auch mitgekommen war. "Habt ihr schon bestellt?", fragte er trocken. Mein Blick lag auf ihm. "Ja haben wir schon. Wollten ja auch eigentlich alleine Eis essen gehen", erklärte Jin mit verschränkten Armen. "Entschuldigt wir wollten auch noch ein bisschen Spaß haben nach dem Training", beschwerte sich J-Hope. Kurz diskutierten die Jungs noch, dann wurde unser Eis gebracht. "Lassen sie es sich schmecken", sagte die Bedienung. "Und was darf es für sie sein?", fragte sie dann die anderen Jungs. Alle bestellten sich etwas und dann verschwand sie wieder hinter der Theke. 

"Jetzt erzählt doch mal irgendwas. So eine schweigende Runde ist doch langweilig", bemerkte V. J-Hope stimmte ihm zwar voll und ganz zu wusste aber auch nicht was er für ein Thema vorschlagen sollte. Das erledigte sich aber auch sogleich, weil mein Handy vibrierte. "Entschuldigt", sagte ich leise und nahm den Anruf an. Sie sahen mich neugierig an. Es war wieder meine Mutter. "Hallo Mäuschen. Es tut mir leid wie ich reagiert habe gestern. Das war absolut nicht in Ordnung von mir. Du kannst natürlich auch gerne in Korea bleiben wenn du das willst, wir wollen dich zu nichts mehr zwingen, ja?", sagte sie. So versöhnlich wie sie das sagte, meinte sie das Ernst. "Danke Mama. Ich glaube ich bleibe-", fing ich an. "Wieso fährst du denn nicht gleich zu deinen Eltern. Vielleicht tut das mal ganz gut", bemerkte Namjoon gleichgültig. Fassungslos sahen die anderen ihn an während ich mich immer kleiner fühlte. "Ich-", fing ich an. Meine Kehle schnürte sich zu und ich hatte jetzt schon damit zu kämpfen nicht los zu weinen. "Fahr doch einfach mal eine Woche weg", sagte er jetzt wieder. "Namjoon ich glaube das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für-", fing Jin vorsichtig an. "Egal. Sie kann doch zu ihren Eltern fahren. Nach Deutschland wo diese ganzen tollen Typen rumlaufen", sagte er genauso gleichgültig wie alles andere. Meine Hand klammerte sich um das Handy und ich nahm es wieder ans Ohr. "Okay ich komme Montag zu euch bis zum Ende. Bis dann", sagte ich nur.