Kapitel 5: Verlassen

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Eigentlich wollte ich mich auch wieder zurück lehnen, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm lösen. Ich senkte meinen Blíck etwas und atmete tief ein und aus. Es ist alles gut Sophie, sagte ich in Gedanken zu mir selbst. Um mich etwas abzulenken holte ich mein Handy hervor und bemerkte das mir jemand geschrieben hatte. Verwundert darüber öffnete ich die Nachricht. Sie war von meiner Mutter die mir mitteilen wollte, das sie heute Abend essen gehen würden und ich deshalb allein zu hause war. Seufzend schaltete ich das Handy wieder aus. Na toll allein sein wollte ich nun wirklich nicht den ganzen Abend. Ich sah mich um und sah etwas weiter entfernt eine Gruppe von Menschen. Das waren bestimmt die anderen. Gerade als ich aufstehen wollte und zu ihnen gehen wollte damit sie uns sahen, nahm Rap Monster meine Hand. "Komm", murmelte er. "Aber wollen wir nicht noch auf die anderen warten?", fragte ich verwirrt. Er schüttelte den Kopf und sagte das die schon früh genug wieder zu uns kommen würden.

Ich nickte und blickte noch einmal zu ihnen, bevor ich mich von ihm wegziehen ließ. Scheinbar wollte er einfach nur ein bisschen allein sein. Aber warum er mich mitnahm verstand ich nicht. Trotzdem folgte ich ihm ohne widerworte. Es war auf eine merkwürdige Art und Weise sehr aufregend. Die Bäume die den Weg säumten, zogen langsam an uns vorbei und ich hörte den Bach rauschen. Vorsichtig sah ich zu ihm und merkte das er einfach gerade aus guckte. So als wenn er mich nicht ansehen wollte. Was auch immer das hieß, es löste ein beklemmendes Gefühl aus und dennoch konnte ich mir in diesem Moment nichts schöneres vorstellen.

Als wir aus dem Park kamen, hielt er an und holte sein Handy hervor. Er wählte eine Nummer und scheinbar sagte er dem Fahrer Bescheid wo wir waren und das wir wieder los wollten. Ich lehnte mich gegen die Mauer die den Park umgab und atmete ruhig aus. Obwohl wir nicht gelaufen waren, war ich ziemlich aus der Puste. Eindeutig musste ich mehr Sport machen, aber was für einen? Joggen waar definitiv nichts für mich und immer schwimmen wollte ich auch nicht. Für Leichtathletik war ich meiner Meinung nach zu ängstlich. Ein ironisches Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht und ich legte die Hände übers Gesicht. "Alles Gut?", fragte Rap Monster und ich nahm die Hände wieder weg. "Ja alles bestens", sagte ich und lächelte ihn an.

Abgesehen davon das ich eigentlich nie so viel lächelte, konnte ich gerade einfach nicht anders. Er lächelte zurück und stellte sich dann neben mich. Auch er lehnte sich gegen die Mauer. Sein Blick glitt zu mir. "Du bist echt ein komisches Mädchen", bemerkte er. Mti einer hochgezogenen Augenbraue sah ich ihn an. Was sollte das denn jetzt heißen? "Wieso?", fragte ich und er schüttelte grinsend den Kopf. "Das ist egal", sagte er und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

Dann nahm er den einen Arm aber doch wieder weg und holte sein Handy und Kopfhörer aus seiner Hosentasche. "Möchtest du auch mit hören?" Ich sah ihn an und nickte. Er machte die Kopfhörer ans Handy. Nachdem er das Kabel entknotet hatte reichte er mir die den einen Kopfhörer. Als alles soweit war, startete er ein Lied. Nachdem wir etwas reingehört hatten erklärte er mir das es eines von den Liedern seiner Gruppe war. Es klang wirklich gut und mir gefiel diese Musikrichtung. Scheinbar fiel ihm ein großer Stein vom Herzen, als ich sagte das ich es echt gut fand. Mittlerweile konnte ich ganz normal mit ihm reden. Das beruhigte mich ungemein.

Nach wenigen Augenblicken kam der Wagen an und wir stiegen ein. Der Fahrer fragte wo es hingehen sollte und Rap Monster sah mich an. "Willst du noch irgendwo hin?", fragte er. Kurz überlegte ich, aber eigentlich brauchte ich nichts mehr. Also schüttelte ich den Kopf. Er nickte und fragte mich wo genau ich wohnte. Ich wandte mich an den Fahrer und sagte ihm meine Adresse. Der nickte kurz mit dem Kopf und fuhr dann los. Eine weile herrschte unerträgliche Stille. Nur hin und wieder wechselten wir einen Blick.

In meinem Kopf spiegelte sich immer wieder die Frage ob ich ihn Wiedersehen würde. Es wäre zu schön, aber würde er das überhaupt wollen? Da ich nicht länger drüber nachdenken wollte, das dies der einzige Tag gewesen sein könnte, sah ich aus dem Fenster. Die Straßenlaternen erleuchteten die Straßen die langsam in Nacht getaucht wurden. Ein wunderschöner Anblick den ich nie vergessen wollte. Ich spürte wie er mich ununterbrochen ansah und das machte mich nervös. Was dachte er wohl?

Der Rest der Auto Fahrt blieb vollkommen gleich. Kein Wort wurde gesagt und hin und wieder ein Blick gewechselt. Als der Fahrer vor dem Haus meiner Eltern hielt, stieg ich aus dem Auto. Ich sah ihn noch einmal an, dann drehte ich mich weg mit einem leisen 'Auf Wiedersehen' das vom Wind weggetragen wurde. Die Tür ging zu und ich seufzte. Wäre aber auch zu schön gewesen. Als der Motor angemacht wurde und Sekunden später der Wagen weg fuhr, ging ich deprimiert ins Haus. Zu gerne hätte ich noch mehr von ihm erfahren.

Ich zog meine Schuhe aus und stellte sie in den kleinen Schuhschrank. Wie von selbst trugen mich meine Füße in die Küche. Wie jeden Abend nahm ich mir ein Glas und füllte es mit Milch. Das tat immer so gut und ich hoffte das es mich auch heute aufmuntern würde. Gerade als ich ansetzte um einen Schluck zu trinken klopfte es an der Tür. Wer war das denn jetzt schon wieder? Hoffentlich nicht dieser komische Nachbarsjunge!

Nachdem ich mein Glas ausgetrunken hatte, dachte ich schon fast der vor der Tür wäre wieder gegangen aber es klopfte erneut. Da ich ein schlechtes Gewissen hatte, tappte ich zur Tür und öffnete sie. Überrascht blickte ich in Rap Monsters Augen. "Du-", sagte ich und konnte nicht weiter reden, weil er...

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