Kapitel 38

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Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und tauchten das Zimmer in ein sanftes Licht. Max erwachte als Erster, drehte sich zu Charles um und lächelte. Er beobachtete ihn eine Weile, wie er friedlich schlief. Dann beugte er sich vor und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

Charles öffnete langsam die Augen und blinzelte Max verschlafen an. "Guten Morgen", murmelte Max und gab ihm noch einen Kuss, diesmal etwas neckender. Charles grinste, rieb sich die Augen und streckte sich. "Guten Morgen", antwortete er verschlafen, aber mit einem Lächeln.

„Komm schon, du Schlafmütze", sagte Max und begann Charles spielerisch zu ärgern, indem er ihm leicht in die Seite piekste. Charles lachte, rollte sich aus dem Bett und sprang auf. „Das wirst du bereuen!", rief er und rannte aus dem Zimmer.

Max lachte und sprang ebenfalls aus dem Bett, rannte hinter Charles her. Sie jagten sich durch das Haus, beide lachend und sich gegenseitig neckend. Charles schaffte es bis ins Wohnzimmer, wo er plötzlich stehen blieb. Max schnappte ihn dort, umarmte ihn von hinten und drehte ihn zu sich um.

„Hab dich!", sagte Max triumphierend. Charles lachte, versuchte sich zu befreien, aber Max hielt ihn fest und zog ihn näher. „Du bist ein richtiger Frechdachs", sagte Max und küsste ihn dann leidenschaftlich.

In diesem Moment betraten Max' Stiefvater und seine Mutter das Wohnzimmer. Sie blieben abrupt stehen und sahen die Szene vor sich. Max und Charles lösten sich voneinander, als sie die Präsenz der Eltern bemerkten.

Max' Stiefvater sah die beiden Jungen an, sein Gesicht wurde rot vor Wut. „Was macht ihr da?", fragte er scharf. Max' Mutter, die an seiner Seite stand, sah überrascht, aber auch besorgt aus.

Max und Charles lösten sich voneinander und standen stumm nebeneinander. Max' Stiefvater blickte sie finster an, während Max' Mutter besorgt dreinschaute.

„Was macht ihr da?", wiederholte Max' Stiefvater, diesmal noch schärfer.

„Wir machen gar nichts", sagte Max ruhig, seine Stimme zitterte leicht, aber er hielt den Blick seines Stiefvaters stand. „Wir haben uns nur geküsst."

„Nur geküsst?", Max' Stiefvater schnaubte verächtlich. „Das ist inakzeptabel! Ihr seid praktisch Brüder!"

„Wir sind keine Brüder!", schrie Max zurück, seine Geduld am Ende. „Wir sind zwei Menschen, die sich lieben."

Max' Mutter trat einen Schritt nach vorne, legte eine Hand auf den Arm ihres Mannes und versuchte, ihn zu beruhigen. „Lass uns in Ruhe darüber sprechen", sagte sie leise, „wir müssen das verstehen."

„Was gibt es da zu verstehen?", fragte Max' Stiefvater wütend. „Das ist falsch, und das weißt du."

Charles stand still neben Max und ergriff dann das Wort. „Wir lieben uns, und das wird sich nicht ändern. Es ist nichts Falsches daran, jemanden zu lieben."

Max' Stiefvater drehte sich zu Charles um, sein Gesicht vor Wut verzerrt. „Deine Eltern kommen heute, um dich abzuholen", sagte er scharf. „Das hier hat ein Ende."

Max' Herz setzte einen Schlag aus. „Nein!", schrie er, „Ihr könnt uns nicht auseinanderreißen!"

Charles' Augen weiteten sich vor Schock und Schmerz. „Das könnt ihr nicht machen", sagte er leise, aber bestimmt. „Wir gehören zusammen."

„Es ist zu eurem Besten", sagte Max' Mutter sanft, aber ihre Stimme war fest. „Ihr seid zu jung, um das zu verstehen."

„Wir verstehen das sehr wohl!", erwiderte Max, Tränen stiegen ihm in die Augen. „Wir wissen, was wir fühlen."

Wir beide den Sternen so nahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt