Kapitel 35

26 1 0
                                    

Charles wurde am Morgen wach und merkte, dass Max nicht mehr im Bett war. Zuerst dachte er, Max sei vielleicht nur kurz aufgestanden, um ins Bad zu gehen oder etwas zu trinken. Als er aber feststellte, dass Max' Seite des Bettes schon kalt war, überkam ihn ein ungutes Gefühl. Er zog sich schnell etwas an und lief die Treppe hinunter.

Im Wohnzimmer saß seine Mutter bereits am Tisch und trank Kaffee. Ihr Gesichtsausdruck war ernst und besorgt.

"Max war die ganze Nacht nicht zu Hause," sagte sie, ohne ihn anzusehen. Charles' Herz schlug schneller.

"Was? Wo könnte er denn sein?" fragte Charles, während er versuchte, ruhig zu bleiben.

"Das wüsste ich auch gerne," erwiderte sie. "Dein Vater ist draußen, um nach ihm zu suchen. Ich habe ihn seit gestern Abend nicht gesehen."

Charles versuchte, sich an die Ereignisse des letzten Abends zu erinnern. Max hatte noch gesagt, dass er joggen gehen wollte, aber danach war er nicht zurückgekehrt. Er griff nach seinem Handy und rief Max an, aber es ging direkt zur Mailbox.

"Das ergibt keinen Sinn," murmelte Charles. "Er hätte mir Bescheid gegeben, wenn er länger wegbleiben würde."

"Wir müssen die Polizei verständigen, wenn er in einer Stunde nicht zurück ist," sagte seine Mutter entschieden. "Das ist nicht normal, Charles."

Charles nickte, während seine Gedanken rasten. Wo könnte Max nur sein? Hatte es etwas mit Lance und Phillip zu tun? Diese Gedanken machten ihm Angst.

"Ich gehe ihn suchen," sagte Charles entschlossen. "Vielleicht finde ich ihn in der Nähe des Parks oder des Spielplatzes. Er geht da manchmal hin, um nachzudenken."

Seine Mutter sah ihn skeptisch an, aber sie nickte. "Sei vorsichtig, Charles. Und ruf mich sofort an, wenn du ihn findest."

Charles schnappte sich seine Jacke und rannte zur Tür hinaus. Sein Herz klopfte heftig in seiner Brust, während er durch die Straßen lief und in jede Ecke und Gasse schaute, in der Max sich möglicherweise aufhalten könnte. Die Gedanken an das, was Lance und Phillip ihm angetan haben könnten, ließen ihn nicht los. Aber egal was war, er würde Max finden und sie würden gemeinsam einen Weg aus dieser Misere finden.

Charles rief Max mehrfach an, aber immer wieder ging es nur zur Mailbox. Die Sorge wuchs mit jedem vergeblichen Versuch, ihn zu erreichen. Schließlich beschloss er, die Orte abzuklappern, die Max normalerweise besuchte, wenn er allein sein wollte.

Er eilte durch die Straßen, suchte im Park und schaute auf dem Spielplatz nach. Jede Sekunde fühlte sich an wie eine Ewigkeit, und die Angst um Max schnürte ihm die Kehle zu.

Während er suchte, versuchte er sich zu beruhigen. Er dachte an die letzte Nachricht, die er von Max bekommen hatte. Hatte Max irgendetwas erwähnt? Ein Hinweis, wo er hingehen könnte? Charles konnte sich an nichts erinnern, was ihm weiterhalf. Es war, als ob Max einfach spurlos verschwunden wäre.

Er lief zu einem weiteren Park, einem ruhigen Ort, den Max manchmal aufsuchte, wenn er nachdenken musste. Dort war es still, kaum jemand war unterwegs. Charles rief laut nach Max, aber die einzige Antwort war das Rascheln der Blätter im Wind.

"Max! Wo bist du?" rief er verzweifelt.

Plötzlich vibrierte sein Handy. Charles' Herz setzte einen Schlag aus. Er zog es hastig aus der Tasche, in der Hoffnung, dass es eine Nachricht von Max war. Es war jedoch nur eine SMS von seiner Mutter: „Hast du ihn gefunden?"

Er schrieb schnell zurück: „Noch nicht. Ich suche weiter."

Nach einer Weile ließ er sich erschöpft auf eine Parkbank fallen und hielt den Kopf in den Händen. Er musste sich sammeln und einen Plan überlegen. Wo könnte Max noch sein? Plötzlich fiel ihm ein, dass Max vielleicht versucht hatte, zu ihm zurückzukommen, aber von Lance und Phillip aufgehalten worden sein könnte.

Wir beide den Sternen so nahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt