Kapitel 47

29 1 0
                                    

Max hatte keine Absicht, sich bei Charles zu entschuldigen. Seine Verbitterung und der Wunsch, als der unangefochtene König der Formel 1 anerkannt zu werden, überwogen jede Reue oder Einsicht. Während eines entscheidenden Rennens kam es jedoch zu einem dramatischen Höhepunkt.

Max führte das Rennen an und hatte einen komfortablen Vorsprung. Er fühlte sich siegessicher, als plötzlich die rote Flagge geschwenkt wurde. Sofort musste er abbremsen und in die Boxengasse fahren. Sein Herz schlug schneller, als er sich fragte, was passiert sein könnte.

In einem anderen Teil der Strecke verlor Charles die Kontrolle über seinen Wagen. Mit hoher Geschwindigkeit krachte er in die Bande, das Auto zerbarst unter dem Aufprall und eine heftige Rauchwolke stieg in die Luft. Der Knall war ohrenbetäubend, und der Funkkontakt mit seinem Team brach ab.

Als er in die Boxengasse einfuhr, herrschte dort hektische Betriebsamkeit. Mechaniker und Teammitglieder liefen aufgeregt umher, und die Bildschirme zeigten Live-Bilder vom Unfallort. Max stieg aus seinem Auto und sah zu den Monitoren.

„Was ist passiert?" fragte Max atemlos und mit scharfer Stimme. „Warum wurde das Rennen gestoppt?"

Christian Horner, der Teamchef von Red Bull, trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es gab einen schweren Unfall, Max. Charles war beteiligt. Sein Auto ist in Flammen aufgegangen, aber die Rettungskräfte sind vor Ort."

Max' Herz sank. Trotz aller Rivalität, trotz des Hasses und der Missverständnisse, spürte er einen Stich der Besorgnis. Er hatte Charles nie verletzt sehen wollen. „Ist er okay?" fragte Max mit zittriger Stimme.

„Wir wissen es noch nicht," antwortete Horner. „Sie arbeiten daran, ihn aus dem Auto zu holen. Du solltest dich erstmal beruhigen und abwarten."

Max konnte nicht stillstehen. Er lief nervös auf und ab, sein Kopf war voller Gedanken und Erinnerungen. Die letzten Monate, die ständigen Streitereien, die Vorwürfe und die Lügen, die er über Charles verbreitet hatte – alles schien plötzlich bedeutungslos. Alles, was zählte, war, dass Charles in Sicherheit war.

Max hielt den Atem an, als die Nachricht von Charles' Zustand die Boxengasse erreichte. Sein Herz schlug schneller, und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Atmosphäre in der Boxengasse war gespannt, voller Sorge und Ungewissheit.

Plötzlich durchzuckte eine Nachricht die Stille. Ein Mitglied des seines Teams kam aus der Box und ging auf Max zu. Sein Gesichtsausdruck war ernst, und Max spürte einen Kloß in seinem Hals.

"Doch schlechte Nachrichten", begann der Mann mit ruhiger, aber schwerer Stimme. "Charles schwebt in Lebensgefahr. Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus bringen."

Max konnte es kaum fassen. Sein Herz sank, als ihm die Tragweite der Situation bewusst wurde. Charles, sein einstiger Rivale und dennoch engster Verbündeter, lag nun kämpfend um sein Leben.

Die Szene war wie aus einem Alptraum, als Max plötzlich seine Eltern auf sich zukommen sah. Sein Vater Eric und seine Stiefmutter Pascale, begleitet von seinem Stiefvater Jos und seiner Mutter Sophie, hatten einen Ausdruck auf ihren Gesichtern, der nichts Gutes verhieß. Die Wut lag förmlich in der Luft, als sie ihn konfrontierten.

"Max, was hast du dir nur dabei gedacht?", brüllte Eric, seine Stimme voller Enttäuschung und Zorn. "Wir dachten, du und Charles wärt immer noch zusammen. Und dann hören wir von diesen Streitereien und jetzt das! Charles schwebt in Lebensgefahr und du bist Teil dieses Dramas!"

Pascale fügte hinzu, "Wir haben nie gewollt, dass ihr beiden, ihr Halbgeschwister, in einer Beziehung seid. Es war ein Fehler, euch diesen Wunsch zu erfüllen. Und jetzt das! Du hast jegliche Manieren vergessen, Max!"

Wir beide den Sternen so nahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt