18: Malaise

1.6K 120 28
                                    

Ein paar Sonnenstrahlen fielen durch die Fenster, weckten mich. Grummelnd setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. Mein Schädel pochte, aber es war erträglich. Wie viel hatte ich gestern eigentlich getrunken? Ein leises Vibrieren zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich griff nach meinem Handy, welches auf dem Nachttischchen lag und sah auf das Display. Sofort verdüsterte sich mein Gesichtsausdruck.

Kwon Jiyong

Dass er sich überhaupt noch traute mich anzurufen, nach seinem Auftritt von gestern. Wütend drückte ich ihn einfach weg und ließ mich nach hinten in die Kissen fallen. Nur einen kurzen Moment wollte ich die Augen schließen. Doch ich wurde unterbrochen durch ein erneutes Vibrieren.

Ruckartig setzte ich mich auf, drückte Herr Superstar weg und schaltete schließlich mein Handy auf stumm. Ich brauchte gar nicht mehr versuchen noch ein bisschen zu dösen. Der Idiot hatte es geschafft mir das vollends zu vermasseln. Immerhin war ich jetzt hellwach.

Knurrend stand ich auf, trug nebenbei bemerkt nur Unterwäsche, und ging auf meinen Kleiderschrank zu. Dort schnappte ich mir einen braunen Rock, welcher bis zu meinem Bauchnabel ging, ein bauchfreies Top und weiße Strümpfe, welche bis über meine Knie gingen. Dann schnappte ich mir noch frische Unterwäsche. Ich nahm die Klamotten mit ins Bad, zog mich aus und duschte so schnell es ging. Meine nassen Haare verpackte ich in einem Handtuch, ehe ich mich anzog. Nun war ich hellwach. Leicht lächelte ich mein Spiegelbild an und ging wieder ins Schlafzimmer. Dort trug ich ein wenig Makeup auf und schminkte meine Augen. Zum Schluss legte ich noch eine goldene Kette, eine goldene Uhr, ein Armband und zwei Ringe an. Kurz betrachtete ich mich im Spiegel.

Ich war schmaler geworden. Gefallen tat es mir nicht. Ich wollte nicht übertrieben dünn sein. In den nächsten Wochen würde ich wohl wieder schauen dass ich etwas zunahm und meine Kurven zurück bekam.

Schließlich entfernte ich das Handtuch von meinen Haaren, welche gleich darauf nass herunter fielen. Nass gingen sie mir bis zum Hintern. Mit dem Handtuch rubbelte ich meine Haare so gut es ging trocken, danach kämmte ich sie noch durch und fertig war ich. Föhnen brauchte ich sie nicht, immerhin war es draußen warm. Sie würden an der Luft trocken und somit nicht so schnell kaputt gehen.

Ehe ich die Wohnung verließ, zog ich mir noch braune Stiefel an, holte eine kleine braune Tasche und tat das Wichtigste hinein. Summend ging ich durch die Straßen, genoss die Sonne, welche mir ins Gesicht schien. Ich liebte den Sommer. Es wurde wärmer, Blumen blühten, die Tage wurden länger und auch sonst konnte man mehr machen als im Winter. Schwimmen gehen und so ein Zeug eben.


Ich machte Halt vor einer kleinen Bäckerei. Immer wenn ich frei hatte, kam ich hier her und frühstückte. Die Besitzerin des Ladens kannte mich und begrüßte mich freundlich als ich eintrat. Ich bestellte einen Kaffee und ein Croissant. Als ich mein Essen hatte, setzte ich mich an einen Tisch weiter hinten im Laden. Zwei Tische von mir entfernt saßen drei Mädchen, welche mich anstarrten. Ich sah kurz zu ihnen, ignorierte sie dann jedoch.

Mit dem Handy in der Hand schlürfte ich an meinem Kaffee. Nächste Woche würde es stressig werden. Die Wohnung würde fertig werden. Doch zuvor mussten wir noch die ganzen Möbel einrichten und anderen Kleinkram erledigen. Ich sollte Lina anrufen und sie fragen, wie weit sie waren. Immerhin arbeitete sie ja heute und ich hatte frei. Im nächsten Moment setzte ich das Gedachte auch schon in die Tat um. Ich war zwar immer noch ein bisschen sauer auf Lina, doch es ging hier um meine Arbeit.

Auf ihre Reaktion war ich gespannt ehrlich gesagt. Würde sie mich anfauchen, konnte sie was erleben. Ein paar Mal tutete es, dann hob meine Freundin auch schon ab.

„Sag mal, wie weit seid ihr schon und um was muss ich mich nächste Woche noch kümmern?", fragte ich gleich, ohne irgendwelche Worte der Begrüßung zu verlieren. „Dir auch guten Morgen", kam es zurück. Sie hörte sich verschlafen an. Ich überhörte den missbilligenden Unterton in ihrer Stimme einfach.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt