Before that drama happened ║ G-Dragon

67: To taking time out

Ich bereute es Alkohol getrunken zu haben. Mein Kopf pochte wie verrückt und ich war so unendlich müde. Die Kopfschmerztabletten, die mir Haewon heute Morgen gegeben hatte, brachten rein gar nichts. Am liebsten würde ich mir fünf von diesen Dingern einwerfen, doch ich widerstand der Versuchung. Danach würde ich noch zusammen klappen oder gar nicht mehr klar kommen. Einmal hatte ich bis jetzt zu viele genommen und es bereut. Nein, da würde ich lieber die schlimmsten Kopfschmerzen des Jahrhunderts haben, als dass ich zu viele Tabletten nahm.

Meine Konzentration war gerade nicht die Beste und es war schon ein Wunder, dass ich es unbeschadet bis zur Arbeit schaffte. Jiyong hätte mich sicherlich umgebracht, wenn ich seinen Wagen beschädigt hätte. Übrigens hatte ich ihn heute Morgen nicht gesehen. Er hatte noch geschlafen, was ganz gut so gewesen war. Ich hätte nicht gewusst, wie ich mich ihm gegenüber hätte verhalten sollen.

Seine Worte hatten sich in mein Gedächtnis eingebrannt und taten immer noch weh. Zwar nicht mehr so sehr, wie im ersten Moment, doch der Schmerz war noch da.

Sohyun war kurz nach mir aufgestanden. Aus einem mir unbekannten Grund, hatte sie mitbekommen, dass Jiyong und ich getrennt geschlafen hatten. Natürlich hatte sie nachgefragt, warum wir das getan hatten. Eine ehrliche Antwort hatte sie von mir nicht bekommen. Es ging sie immerhin auch nichts an und außerdem war sie mir immer noch nicht ganz geheuer.

Der Schlüssel für Jiyongs Auto lag auf den Nachttisch. Youngbae hatte ihn gestern Abend dort hingelegt, wie er mir beim Frühstück gesagt hatte. Weder er noch ich hatten Jiyong gefragt, ob es okay war, sein Auto zu nehmen. Nach dem Streit von gestern hätte ich es ohnehin nicht mehr vorgehabt. Es war das mindeste, was Jiyong hätte tun können nach diesen ganzen Worten, die er mir so unschön an den Kopf geworfen hatte.

Natürlich hatte sich Sohyun eingemischt. Fragen über Fragen waren aus ihrem Mund gekommen und ich hatte fast die Beherrschung verloren. Youngbae hatte, Gott sei Dank, eingegriffen. Ich wollte wirklich keinen Streit mit jemandem aus Jiyongs Familie anfangen, aber seine Cousine schien es ja regelrecht drauf anzulegen.

Seufzend schüttelte ich den Kopf und parkte den Wagen vor dem großen Hochhaus, in dem sich mein Arbeitsplatz befand. Ich schaltete den Motor ab und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Dann stieg ich aus und sperrte den Wagen ab. Eine Sonnenbrille lag auf meiner Nase, verdeckte meine grauenvollen Augenringe. Ich hatte mich nicht geschminkt. Dafür war keine Zeit gewesen und die nötige Motivation hatte auch gefehlt. Ein paar Blicke waren auf mich gerichtet. Besser gesagt, nicht auf mich sondern auf das Auto. Ich konnte es den Passanten nicht verübeln. Man sah nicht jeden Tag eine normale junge Frau in einem Lamborghini vorfahren. Ich verstand Jiyong manchmal wirklich nicht. Warum fuhr er in so einem teuren Auto zu seinen Eltern? Erst vor kurzem hatte er beiläufig erwähnt, dass er mehrere Autos besaß. Warum ein Einzelner mehrere Autos brauchte, war mir ein Rätsel. Ich würde es wohl nie verstehen. Es war nicht meine Welt, sondern Jiyongs. Wahrscheinlich war es für Leute wie ihn normal.

Wieder entwich mir ein Seufzer und ich raffte die Schultern. Etwas steif lief ich auf das Hochhaus zu. Heute stand keine Security vor der Tür, weswegen ich meinen Chip benutzten musste, um rein zukommen. Eigentlich war es ein wenig übertrieben, wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen hier waren. Wir waren ja keine Sänger oder Schauspieler, sondern einfache Maler und Architekten.

Heute saß ein jüngerer Mann an der Rezeption. Er würdigte mich keines Blickes und starrte stur weiter auf den Computerbildschirm. Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn einen Augenblick, ehe ich mich auf den Weg zu den Treppen machte. Laut Lina waren heute ein paar Kunden da. Wir würden ein kleines Meeting abhalten, ihnen die Wohnung, die wir gefunden hatten, und auch unsere Pläne dafür zeigen. Wahrscheinlich müssten wir im Nachhinein eh nochmal was ändern. So gut wie immer wurden noch kleine oder auch große Änderungen vorgenommen. Das kam ganz auf den Kunden an.