Before that drama happened ║ G-Dragon

73: Taking care of you

„Und wie war dein Tag?", überfiel mich Jiyong auch gleich als ich die Wohnung betrat. Entnervt sah ich ihn an und schubste ihn zur Seite, um mir die Schuhe auszuziehen. Seine dämliche Frage provozierte mich gerade sehr, auch wenn das wahrscheinlich gar nicht sein Ziel war.

„Wow. Es muss wundervoll gewesen sein, so wie du mich behandelst", fauchte Jiyong mich eingeschnappt an und verschwand dann schneller als ich schauen konnte. Ich verdrehte die Augen und seufzte genervt. Er war manchmal echt eine Zicke. Noch schlimmer als Seungri und das sollte was heißen! Der Kerl zickte nämlich oft genug rum. So schlimm, dass man meinen konnte, dass man mit einem kleinen Mädchen im Alter von zehn zu tun hatte.

„Über was wolltest du mit mir reden?", fragte ich meinen Freund, als ich zu ihm ins Wohnzimmer ging. Jiyong saß auf dem Sofa, die Beine überschlagen und den Laptop vor sich auf dem Tisch. Er würdigte mich keines Blickes und übte sich in Ignoranz.

„Ich rede mit dir", versuchte ich es noch einmal. Und tada! Es klappte. Endlich beehrte er mich mit seiner Aufmerksamkeit. Zu meinem Leidwesen musste ich allerdings sagen, dass es nicht die Art von Aufmerksamkeit war, die ich wollte. Jiyong schaute mich so kalt und wütend an, dass es mir kalt den Rücken runter lief.

„Wow. Da ist aber jemand gut gelaunt. Dein Tag muss grandios verlaufen sein!", spielte ich sein Spiel von vorhin. Ohne zu vergessen, extra viel Sarkasmus in meine Stimme zu bringen. Im Nachhinein war es vielleicht echt ein wenig scheiße von mir ihn jetzt so zu behandeln, aber ich konnte gerade nicht anders. Ich war geladen und Jiyong anscheinend auch, ansonsten würde er nicht drauf eingehen.

„Du glaubst gar nicht wie grandios! Aber erzähl doch lieber von deinem. Hat dich das Fangirl endlich überfallen und vielleicht auch noch meine Nummer erbeutet? Das wäre nämlich echt zu viel des Guten!"

Jiyong war aufgesprungen und fuchtelte wie wild mit den Armen herum. Seine Augen sprühten Funken und sein Körper war komplett angespannt. Ich sah es, obwohl ich mehrere Meter von ihm entfernt war. Mir würden zwar gerade viele Antworten einfallen, doch ich sagte nichts. Irgendwas musste heute wohl vorgefallen sein. Er regte sich nicht einfach so auf und mein Verhalten von vorhin, hatte wohl den Auslöser betätigt.

Aish! Ich sollte mir echt jemanden suchen, der mir ab und an eine verpasste. Mein schlechtes Gewissen schlug gerade schon wieder zu, was mich nur noch mehr ankotzte. Jiyong hatte sich gefreut, dass ich zuhause war und er endlich vollständig abschalten konnte und dann benahm ich mich so.

„Was ist passiert?", fragte ich einfach gerade heraus und sah ihn ernst an. Sofort hielt er inne und schloss die Augen. Ich sah, wie er tief durchatmete, um sich selbst zu beruhigen.

„Nichts. Du machst mir gerade nur so unglaublich sauer", murrte er und wandte sich von mir ab. Ich hob eine Braue, sagte aber nichts, da Jiyong eh schon wieder den Mund öffnete.

„Ich wollte mit dir reden, aber du kommst hier rein und stößt mich weg und dann lässt du deine Laune noch an mir aus. Eigentlich sollte ich dich fragen, was passiert ist."

Bedeutungsvoll sah er mich über die Schulter hinweg an. Wenn Jiyong wirklich dachte, dass ich so blöd war und ihm glaubte, dass nichts bei ihm passiert war, dann hatte er sich geschnitten. Jedoch bohrte ich nicht weiter nach. Er würde mit mir darüber reden, wenn er wollte. Früher oder später würde er schon den Mund aufmachen und wenn nicht, dann eben nicht. Ich wollte ihn zu nichts zwingen.

„Lina ist passiert", antworte ich knapp und setzte mich aufs Sofa. Jiyong nahm sofort neben mir Platz und sah mich erwartungsvoll an.

„Sie ist einfach unglaublich manchmal! Ich weiß ja, dass sie mit meinen Freunden nicht auskommt und sich eigentlich nur mit Kaito versteht, aber dass sie auf offener Straße ein Theater anfangen muss, war wirklich zu viel des Guten", redete ich mir meinen Frust von der Seele. Jiyong sah mich weiterhin an, hörte aufmerksam zu und wartete darauf, dass ich ihm erlaubte, was dazu zu sagen.