35: A normal day?

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„Komm jetzt, ich helfe dir", murmelte ich noch ein bisschen verstimmt. Mir ging es einfach gegen den Strich, dass Jiyong mich herumgekriegt hatte. Wenn sich mir eine gute Gelegenheit bieten würde, würde ich den Spieß umdrehen. Dann war er an der Reihe, sich grün und blau zu ärgern.

Der Sänger stand auf, hielt sich jedoch nicht an mir fest. Seufzend verdrehte ich die Augen und sah an ihm herunter. Mit dem rechten Fuß berührte er den Boden kaum. Er hatte ihn leicht angewinkelt.
Wieder fing ich an, mich um ihn zu sorgen. Wie sollte er bitte seine restliche Tour mit einem verletzten Fuß zu Ende bringen?

Mein Blick wanderte wieder nach oben, als Jiyong sich an meinen Schultern festhielt. Leicht grinste ich und ging einen Schritt zurück. Der Sänger verzog kurz das Gesicht. Ich hob eine Braue.
„Lehn dich ruhig auf mir ab, ich halte das schon aus", murmelte ich leise. Er sollte sich wirklich nicht so anstellen. Jiyong wollte doch meine Hilfe, wieso also ließ er sich nicht von mir stützen?
Ich verdrehte die Augen, als sich ein empörter Ausdruck auf seinem Gesicht ausbreitete. Männer. Was wollte man noch dazu sagen? Am besten blieb man still.

„Nein, du bist eine Frau."

Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt. Leise zischte ich und zwickte ihm blitzschnell in die Seite.

„Willst du damit sagen, dass ich schwach bin?", fauchte ich gespielt sauer.
Jiyong fing an zu grinsen und küsste mich auf den Schopf. Ein Stromschlag zuckte durch meinen Körper. Beinahe hätte ich geseufzt, jedoch konnte ich mich gerade noch zurückhalten. Es wäre mir peinlich gewesen.
„Also lässt du dich jetzt von mir stützen oder willst du weiter hier rumstehen?", fragte ich ihn lächelnd und zog an seinem Pullover. Jiyong runzelte die Stirn, ehe er etwas vor sich hin grummelte und schließlich nickte.

Es dauerte nicht lange und wir standen auf dem Balkon. Ich schloss die Augen, als die kühle Nachtluft mir ins Gesicht blies. Der schwache Wind ließ mich ein wenig frösteln. Als ich die Augen wieder öffnete, saß der Sänger bereits auf der kleinen Bank, welche neben der Tür stand. Still sah er in den Himmel hoch. Nachdenklich hatte er das Gesicht verzogen und starrte vor sich hin.

Ich entschloss mich dazu, eine Decke zu holen. Im Moment war der kühle Wind zwar noch angenehm, aber ich war mir sicher, dass ich in ein paar Minuten zu zittern anfing. Schnell ging ich wieder rein und in das Schlafzimmer. Dort suchte ich in dem kleinen Kleiderschrank nach einer Decke, welche ich auch ziemlich schnell fand. Gerade als ich den Raum wieder verlassen wollte, fiel mein Blick auf das Nachtkästchen.
Ich schmunzelte. Die Zigarettenschachtel, sowie das Feuerzeug lagen immer noch darauf. Jiyong hatte es vergessen.
„Wie kann man das nur vergessen, wenn man rauchen will", murmelte ich amüsiert. Schnell schnappte ich mir die beiden Sachen und ging wieder auf den Balkon. Sofort begegnete mir Jiyongs verwirrter Blick.
„Kannst du-", fing er an.
Ich unterbrach ihn, indem ich ihm die Schachtel und das Feuerzeug zuwarf. Der Sänger fing es auf und grinste mich dann an. Kopfschüttelnd setzte ich mich neben ihn und legte ihm die Decke um die Schultern.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er sich den Krebsstängel anzündete und dann wieder zu mir sah.

„Komm her, sonst wird dir kalt", kam es leise von ihm. Auffordernd breitete er den Arm aus. Einen Moment stockte ich, da meine Gefühle mich wieder zu überfluten drohten. Dann tat ich, was er wollte. Etwas müde legte ich den Kopf auf seiner Schulter ab und kuschelte mich an ihn. Jiyong drückte mich sanft mit seinem Arm näher zu sich. Ich spürte seinen warmen Blick auf mir ruhen.

Sanft gab ich ihm einen Kuss auf die Wange, ehe ich die Augen schloss und mich an ihn schmiegte.
Ich genoss das Kribbeln in meinen Bauch und die Wärme, die von ihm ausging. Wir redeten nicht miteinander. Das war auch gar nicht nötig. Die Stille zwischen uns war angenehm und schön.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt