„Wieso bist du kein einziges Mal ran gegangen? Hast du überhaupt eine Ahnung was ich mir für Sorgen gemacht habe?!"
Laut erklang Jiyongs Stimme am anderen Ende der Leitung. Er war wütend auf mich, was ich auch nachvollziehen konnte. Wäre ich an seiner Stelle, hätte ich ihn auch zusammen gestaucht. Trotzdem fand ich es irgendwie ein wenig übertrieben.
Nur weil ich mich jetzt eineinhalb Tage nicht gemeldet hatte, brauchte er nicht so einen Aufstand machen. Sagen tat ich Jiyong dies aber nicht. Er würde sich nur noch mehr aufregen.
Genervt verdrehte ich die Augen, als mein Freund weiter schimpfte. Erwidern tat ich schon seit Anfang des Gespräches nichts mehr. Er hörte mir eh nicht zu und ließ lieber seine Wut raus. Also saß ich nun in meinem alten Zimmer im Haus meiner Eltern und ließ seine Schimpferei über mich ergehen. Irgendwann würde er schon fertig sein, hoffte ich jedenfalls.
„Hast du eigentlich gar nichts dazu zu sagen? Hörst du mir überhaupt zu?"
Und damit schenkte ich ihm wieder meine Aufmerksamkeit. Zuvor hatte ich nebenbei auf einem alten Block, der hier noch rumlag, gezeichnet.
„Es tut mir leid", entschuldigte ich mich einfach und brachte Jiyong damit zum Schweigen. Jedenfalls schätzte ich das jetzt einfach mal. Sagen tat er nämlich plötzlich nichts mehr.
Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Breit grinste ich vor mich hin, lehnte mich etwas zurück und wartete darauf dass er etwas sagte. Tat er nur nicht. Wieso auch immer.
Mir verschaffte dies gerade Genugtuung.
„Übrigens ist Kaito mit der Frau aus dem Club jetzt zusammen", erzählte ich einfach. Keine Ahnung, wieso ich das erwähnte. Es war eigentlich nicht interessant für Jiyong, jedoch wollte ich die Stille brechen und das Thema wechseln.
„Das ist schön?", kam es langsam zurück.
Amüsiert grinste ich. Jiyong schien wohl nicht nachvollziehen zu können, warum ich ihm so etwas jetzt erzählte.
Aus den Augenwinkeln sah ich wie die Zimmertür aufging. Ich wandte den Blick dorthin und sah meine Mum.
„Mach dich fertig. Wir gehen in einer halben Stunde", informierte sie mich leise, ehe sie wieder ging und die Tür schloss. Leise seufzte ich und stand auf. Das Telefon hatte ich mir immer noch ans Ohr gehoben.
„Ich muss mich fertig machen", sagte ich zu Jiyong. Ich wusste jetzt schon, dass es ihm ganz und gar nicht passte, dass unser Telefonat gleich zu Ende sein würde. Mir selbst ging es ja nicht anders. Wir hatten eh kaum Zeit für einander und das obwohl wir am Anfang unserer Beziehung standen.
Aber ich wollte meinen Dad besuchen, wissen wie es ihm ging. Ich machte mir immer noch schreckliche Sorgen.
„Wieso bist du nicht ran gegangen?", fragte mich Jiyong. Sein Ton war neutral, zeigte mir so, dass er nicht mehr sauer war. Ich stockte und rang innerlich mit mir selbst. Auf der einen Seite wollte ich ihm nicht sagen, was los war. Er sollte sich keine Sorgen machen. Jedoch entschied ich mich aus einem Gefühl heraus ehrlich zu ihm zu sein.
„Meine Mum hat mich gestern angerufen. Mein Dad liegt im Krankenhaus."
Keine Emotionen schwangen in meiner Stimme mit. Ich fühlte im Moment auch nichts. Irgendwie hatten sich meine Gefühle für einen kurzen Moment ausgeschalten.
„Wie geht es dir? Wie geht es deinem Vater? Ich habe morgen einen freien Tag, ich kann nach Seoul fliegen", brabbelte der Sänger drauf los. Er hörte sich etwas hektisch an. Leicht grinste ich.
DU LIEST GERADE
Before that drama happened ║ G-Dragon
FanfictionSie ist eine der beliebtesten Innenarchitekten und Maler von ganz Südkorea. Lee Hyun. Er ist sehr angesagt in der Musikbranche. Kwon Jiyong. Besser bekannt als G-Dragon. Hyun hat nicht sehr viel mit dem koreanischen Pop zu tun, kriegt aber all...