52: Disaster

1K 92 33
                                    


„Lina... ich-"

Ich unterbrach mich selber. Mir fehlten die Worte. Die Situation überforderte mich gerade. Ich hatte nicht damit gerechnet. Nicht im Geringsten. Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Ich fühlte mich schlecht, weil ich es ihr nicht früher richtig eingetrichtert hatte.

Vielleicht hätte ich mit ihr in Ruhe reden sollen, ihr es sagen. Dann würde sie zu mindestens nicht hier einen Aufstand machen. Mitten auf der Arbeit, wo uns jeder hören konnte.

Auch wenn es nicht so wirkte, Lina war mir verdammt wichtig. Sie war schon seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil meines Lebens. Wir waren durch dick und dünn gegangen. Hatten uns gegenseitig bei unseren damaligen Beziehungsproblemen geholfen.

Es tat weh jetzt so viel Wut und Hass in ihren Augen zu sehen. Vor allem weil ich wusste, dass diese Gefühle mir galten. Ich hatte es zum Teil verbockt.

Warum hatte ich ihr nicht gleich am Anfang gesagt, dass Jiyong und ich daten. Vielleicht wäre es dann nicht so schlimm ausgegangen.

Jetzt allerdings, wenn ich mir Lina so ansah, wusste ich, dass das hier in einem Desaster enden würde. Und ich konnte es nicht verhindern.

Schwer schluckte ich und riss mich einigermaßen zusammen.

Lina starrte mich immer noch an. Ihre Hände waren weiterhin zu Fäusten geballt. Auch zitterte sie ein wenig vor Wut. Ich wusste, dass sie verletzt war.

Aber ich glaubte, dass es nicht deswegen war, dass ich mit Jiyong zusammen war, sondern weil ich mit ihrem Ulti zusammen war.

„Es tut mir leid. Ich wollte es dir sagen, hab es sogar, aber du hast mich nicht ernst genommen", flüsterte ich und senkte den Blick.

Ich konnte ihrem Blick nicht länger stand halten. Es ging einfach nicht.

Das nächste war ich mir fragte, war, woher Lina es überhaupt jetzt schlussendlich wusste. Wo hatte sie uns gesehen?
Hatte sie vielleicht doch realisiert, dass ich die Frau auf den Fotos bei Jiyong war?

Lina war weiterhin still, was mich verunsicherte. Langsam hob ich den Blick. Mit den Händen nestelte ich nervös am Zipfel meines T-Shirts rum.

„Du kannst mich mal!"

Meine Augen weiteten sich. Erschrocken schnappte ich nach Luft und starrte sie fassungslos an. Warum sagte sie jetzt sowas?
„Lina bitte! Ich wollte es dir wirklich sagen, aber du-"

„Spar dir deine Worte!", unterbrach sie mich gleich darauf wütend, „wie konnte ich nur so verblendet sein und nicht checken, dass du diejenige auf den Fotos bist? Wer weiß alles davon?! Ich wette, dass bereits alle darüber Bescheid wissen nur ich wusste es nicht! Wer weiß es alles? Chinara? Kaito? Wäre ich nicht auf den letzten beiden Konzerten gewesen, hätte ich es wohl nie erfahren, oder? Hattest du vor es mir irgendwann zu sagen?! Wahrscheinlich nicht oder?"

Mittlerweile schrie sie mich an. Unwillkürlich zuckte ich zusammen bei ihren Worten. Sie war so wütend wie noch nie zuvor. Schwer schluckte ich. Meine Augen fingen an zu brennen. Es würde nicht mehr lange dauern und ich würde in Tränen ausbrechen.

„Ich wollte dich nicht verletzten. Du bist ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben, meine beste Freundin", flüsterte ich mit brüchiger Stimme.

Mein Körper zitterte vor unterdrückten Schluchzern. Ich wollte jetzt nicht weinen.

„Wenn ich dir wirklich wichtig wäre, dann hättest du nichts mit ihm angefangen! Also bezeichne mich nicht als deine beste Freundin, denn du bist meine sicherlich nicht mehr!", schrie sie und trat einen Schritt auf mich zu.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt