36: Why?

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„Hier!"

Fragend sah ich auf Jiyongs Hand, welche mir einen Schlüssel hinhielt.

„Was soll ich damit?", fragte ich ihn irritiert. Ich machte keine Anstalten den Schlüssel zu nehmen.

„Das ist der Zweitschlüssel zu meiner Wohnung. Nimm ihn, du kannst dort schlafen, wenn du nicht so alleine sein willst", antwortete er mich, lächelte mich leicht an. Vorsichtig griff ich nach dem Schlüssel und sah zu ihm hoch.

„Du willst dass ich dort wohne?", hakte ich nach. Er nickte und fuhr sich durch die Haare.

„Was ist eigentlich mit Gaho? Wo hast du ihn hingetan?" Mich interessierte es irgendwie, was er mit seinem Hund tat, wenn er unterwegs war.

„Er ist in einer Tierpension. Ich hab es nicht mehr geschafft ihn zu meinen Eltern zu bringen. Wenn du willst, kannst du ihn auch holen und dich um ihn kümmern. Ich würde den Betreuern dort Bescheid geben", sagte er und strich mir über den Rücken. In Gedanken ging ich seinen Vorschlag durch. Jiyong bat mich zwar nicht darum, aber ich wusste, dass er hoffte, dass ich ja sagen würde. Für Gaho wäre es echt schöner, wenn er nicht in einer Pension war. Außerdem hatte ich eh nicht so viel zu tun und konnte den Hund auch mit zur Arbeit nehmen. Meinen Chef würde das nicht stören. Viele Kollegen von mir machten dies ja auch.

„Ok. Ruf dort an und ich hole ihn, sobald ich wieder in Seoul bin", lächelte ich ihn schließlich an und küsste ihn sanft auf die Wange. Seine braunen Augen schimmerten kurz vor Erleichterung. Es bestätigte mir, dass er gehofft hatte, dass ich ja sagen würde. Ich tat das gerne. Wieso auch nicht? Für mich war es wieder etwas Abwechslung sich um einen Hund zu kümmern. Früher, als ich noch selbst einen hatte, hatte ich mich in meiner gesamten Freizeit um meinen Hund gekümmert.

„Den Schlüssel kannst du übrigens behalten."




Nachdenklich sah ich auf meinen Schreibtisch. Diese Unterhaltung hatten wir vor fast einer Woche geführt, als Jiyong mit zum Flughafen gekommen war. Ich hatte ja schon selbst bemerkt, dass er anders als andere Typen in Beziehungen war. Aber dass er mir nach nur knapp drei Monaten Beziehung schon einen Schlüssel zu seiner Wohnung gab, hatte ich nicht erwartet.

Nun gut, offiziell zusammen waren wir auch noch nicht. Wir hatten bis jetzt noch nicht darüber geredet. Ich wusste nicht, ob es für Jiyong relevant war eine Frau zu fragen, ob sie seine Freundin sein wollte. Für mich jedoch war es wichtig. Ich wollte es offiziell bestätigt haben. In dem Sinne war ich wohl etwas anders.

Ein Bellen riss mich aus meinen Gedanken und ich sah neben mich. Schwanzwedelnd stand Gaho neben mir und hechelte. Mit der Hand strich ich dem Shar-Pei über den Kopf. Als ich in Seoul angekommen war, hatte ich gleich am nächsten Tag den Hund geholt. Auch wenn ich ihn bis jetzt nur einmal gesehen hatte, schien er sich an mich zu erinnern. Beinahe sofort war er an mir hoch gehüpft und hatte sich gefreut. Ich hatte ihn dann erst mal mit zu Jiyongs Wohnung genommen und ihm etwas zu essen gegeben.

Der Sänger hatte mir noch kurz zuvor gesagt, wo das Hundefutter, die Schüsseln und sonstiger Kram waren. Während Gaho gefressen hatte, hatte ich die Wohnung ein wenig sauber gemacht. Wenn Jiyong mir schon einen Schlüssel gab und mir anbot auch in seiner Wohnung zu schlafen, konnte ich auch putzen. Immerhin vertraute er mir praktisch seine Wohnung an.

Naja ich hatte am nächsten Morgen Gaho mit zu mir genommen, ein paar Sachen gepackt und war dann mit dem Hund zur Arbeit gefahren.

Und jetzt lebte ich praktisch die ganze Woche schon über mit dem Hund in Jiyongs Wohnung. Sein Versprechen mich so oft anzurufen wie möglich, hatte der Sänger gehalten. Beinahe jeden Mittag und Abend rief er mich an, wenn es ihm möglich war. Er erkundigte sich immer wie die Arbeit war, was ich sonst noch gemacht hatte und viele andere Dinge. Natürlich fragte ich auch ihn, wie sein Tag verlaufen war.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt