69: Among familiar faces

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„Jetzt beeilt euch doch mal und trödelt nicht so!"

Grinsend blickte ich über die Schulter zurück zu Chinara. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie da und tötete Kaito und Daehyun gerade mit ihren Blicken. Minjung war ebenfalls stehen geblieben, stand ein Stück weit hinter Chinara. Neben mir gluckste Jiyong und legte seinen Arm um meine Schultern. Lächelnd sah ich zu ihm hoch. Sein Blick war auf meine Freunde gerichtet. Es war schön, dass er mitgekommen war. So würde er auch meinen Freundeskreis ein wenig besser kennen lernen. Sowas gehörte immerhin auch zu einer Beziehung. Man lernte die Freunde des anderen kennen. Ob man sich mit ihnen verstand oder nicht, war davor noch nicht relevant.

Was Jiyong und meine Freunde anging, hatte ich bis jetzt noch keine Bedenken.

Chinara mochte Jiyong, Kaito ebenfalls. Wie es aber bei Daehyun aussah, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Minjung konnte meinen Freund auch gut leiden, schätzte ich.

„Mach doch nicht so einen Stress. Wir haben reserviert!", fauchte Kaito genervt zurück. Daehyun brach in Gelächter aus und legte dem Japaner den Arm um die Schultern. Meine Freundin knurrte wütend und drehte sich auf dem Absatz wieder um. Erhobenen Hauptes stolzierte sie an Jiyong und mir vorbei, zog Minjung hinter sich her und fluchte vor sich hin. Amüsiert kicherte Jiyong und ich rollte mit den Augen. Es war seit Jahren jedes Mal das Gleiche. Jeder legte sich mit jedem an. Für Außenstehende sah es wahrscheinlich so aus, als würden wir uns bis aufs Blut hassen. Dem war aber nicht so. Unser Verhalten machte unsere Freundschaft aus. Wir wussten, wie weit wir gehen konnten und wo die Grenzen waren. Keiner hatte sie bis jetzt je überschritten.

„Was ist eigentlich mit Lina?"

Die Frage kam so plötzlich, dass ich erst mal einen Moment brauchte, um sie überhaupt zu kapieren. Irritiert sah ich zu Jiyong hoch, zog die Stirn kraus. Er sah mich ruhig an. Neugier blitzte in seinen Augen auf. Andere würden seine Frage vielleicht nicht verstehen, doch ich tat es sofort. Es war ihm ja nicht erst heute aufgefallen, dass meine beste Freundin nie dabei war, wenn ich mit meinen anderen Freunden unterwegs war. Der Grund hierfür war ganz simpel.

„Lina hat einen anderen Freundeskreis. Klar, sie kennt meine Freunde, hat wohl mit Kaito am meisten Kontakt, aber sonst nicht viel mit ihnen zu tun. Du weißt doch wie sie ist. Chinara kann Lina nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruht. Daehyun ist ihr gegenüber neutral eingestellt, aber auch er ist nicht darauf aus sich mit ihr anzufreunden. Ich denke, dass liegt zum Großteil an ihrer Art. Vielleicht auch an ihrem Fanverhalten", erklärte ich ruhig, darauf bedacht es für Jiyong ein wenig verständlicher zu machen.

Es war ein wenig schwierig für mich, zugegeben. Groß etwas dagegen machen, konnte ich allerdings auch nicht. Lina war ein Mensch, mit dem man lernte klar zu kommen. Sie war oft schwierig, was die Freundschaft mit ihr nicht gerade einfach machte, wie man gesehen hatte. Aber irgendwann wusste man, wie sie tickte und lernte damit umzugehen. Lina war eine gute Freundin. Sie war oft für mich da und hielt mir immer den Rücken frei. Mal abgesehen von den ganzen Sachen, die wegen meiner Beziehung mit Jiyong passiert waren. Das war nun wirklich nicht schön gewesen und ehrlich gesagt, war ich deswegen immer noch ein wenig enttäuscht von ihr. Aber ich konnte es, so traurig es war, nicht ändern. Auch wenn Lina gesagt hatte, dass sie kein Problem mehr damit hatte, wusste ich, dass dem nicht so war. Sie hatte immer noch ein großes Problem damit, dass ich mit dem Mann, den sie schon jahrelang anbetete, zusammen war. Dass ich mit ihm meine Zeit verbrachte und ihn kannte. Jeder Fan wünschte sich wohl nicht mehr, als sein Idol nur einmal live sehen zu können. Es war ein wenig verständlich, dass Menschen eifersüchtig wurden und es nicht billigten, wenn jemand wie ich ihr Idol dann kennen lernte, obwohl ich kein Fan war. Auf der einen Seite war diese Einstellung auch ein wenig krank, meiner Meinung nach. Aber so waren Menschen nun mal. Man konnte sich nicht gegen seine Gefühle wehren. Sie waren da, ob man nun wollte oder nicht. Das Einzige, was man tun konnte, war, darauf Acht zu geben, dass sie einen nicht kontrollierten und das war schon schwer genug.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt