Before that drama happened ║ G-Dragon

77: His sister

Es waren ein paar Wochen vergangen seitdem ich Jiyong erzählt hatte, was mit Youngjun alles vorgefallen ist. Ich war froh, dass ich mich ihm anvertraut hatte und mich getraut hatte mit ihm darüber zu reden. Normalerweise sprach ich nicht mit meinem aktuellen Partner über meine Exfreunde, doch bei Jiyong war es  wohl notwendig gewesen. Mir ging es besser und es war als hätte man mir eine große Last von den Schultern genommen. Ich ließ Jiyongs Annäherungsversuche mittlerweile mehr zu und fühlte mich dabei wohl. Miteinander geschlafen hatten wir allerdings immer noch nicht. Jiyong meinte in den letzten Wochen immer wieder, dass er mir dabei das Tempo überließ. Wir hatten fast jeden Tag zusammen verbracht und waren entweder in seiner oder meiner Wohnung oder draußen in der Stadt gewesen. Daehyun und Kaito wussten mittlerweile auch Bescheid, dass ich mit Jiyong gesprochen hatte. Wir hatten uns vor einigen Tagen in Daehyuns Laden getroffen und waren auf das Thema zu sprechen gekommen. Am Anfang hatte ich den beiden eine Standpauke gehalten und war wirklich sauer gewesen, weil sie ohne meine Erlaubnis bei meinem Freund dieses Thema angeschnitten hatten. Dabei war es egal, dass sie davon ausgegangen waren, dass ich darüber schon mit meinem Freund gesprochen hatte. Als ich mich dann wieder beruhigt hatte, hatten sich die Beiden sogar bei mir entschuldigt. Kaito tat es mehr als leid und ich hatte ihm angesehen, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. Wir hatten die letzten Wochen viel miteinander unternommen, was wahrscheinlich auch hauptsächlich daran lag, dass er sein Gewissen beruhigen wollte. Minjung war auch des Öfteren dabei gewesen und ich glaubte, dass sie Bescheid wusste. Sie sah mich mit einem Blick an, den ich nicht beschreiben konnte. Kaito hingegen sah sie ab und an böse an, hauptsächlich wenn er was zu meckern hatte oder sich über mich lustig machte.

Dadurch dass ich in letzter Zeit so viel unterwegs gewesen war, hatte ich wohl oder übel auch einen großen Teil meiner Arbeit aufgeschoben und die Akten stapelten sich mittlerweile auf meinem Bürotisch. Deswegen würde ich wohl oder übel die nächsten Tage, wenn nicht sogar Wochen, nicht viel Zeit haben und den Großteil des Tags in der Arbeit verbringen wie auch schon letzte Woche. Wirklich viel Lust hatte ich darauf nicht, aber was blieb mir anderes übrig. Ich war ja selber schuld daran.

Seufzend ließ ich den Blick über den Papierstapel vor mir schweifen. Ich hatte absolut keine Lust mehr und wollte nur noch Nachhause. In die Mittagspause war ich heute nicht gegangen, weil ich der Meinung gewesen war, dass ich sonst nie fertig werden würde. Stattdessen hatte mir Chohee eine Kleinigkeit zum Essen vorbei gebracht und sich ein paar der Akten von meinem Schreibtisch geklaut. Sie wollte mich unterstützen und hatte meine Proteste erfolgreich ignoriert. Auch mein Versuch die Akten zurück zu bekommen, hatte sie abgewehrt. Ich mochte es nicht, wenn mir andere die Arbeit abnahmen, die eigentlich für mich gedacht war. Bei Chohee schien ich auf taube Ohren zu stoßen, denn sie interessierte es schlichtweg einfach nicht. Schon letzte Woche hatte sie sich immer wieder ein paar Akten von mir geklaut und bearbeitet. Natürlich war ich ihr dankbar dafür dass sie mich unterstützte, aber sie hatte selber genügend zu tun und musste dann nicht noch meine Sachen erledigen.

Ich lehnte mich zurück und stöhnte auf. Meine Motivation hatte mich wirklich verlassen. Mein Blick glitt zum Fenster. Die Sonne schien und auf der Straße herrschte reges Treiben. Wie gerne ich jetzt dort unten wäre anstatt hier. Bevor ich allerdings im Selbstmitleid versinken konnte, klopfte es an der Tür.

Ohne dass ich die Erlaubnis zum Eintreten gegeben hatte, wurde die Tür geöffnet und Chohee kam zusammen mit Lina im Schlepptau herein. Verwirrt betrachtete die zwei und fragte mich gleich, was sie jetzt schon wieder wollten.

„Was wollt ihr?" Meine schlechte Laune hörte man deutlich heraus.

„Dir auch einen wunderschönen guten Tag liebste Hyun!", trällerte Lina und verdrehte dabei genervt die Augen wegen meiner Laune. Gleich darauf boxte Chohee ihr gegen die Schulter und warf ihr einen bösen Blick zu. Lina ignorierte das natürlich.