Before that drama happened ║ G-Dragon

34: Fret

Mein Atem rasselte, als ich die Eingangstür des Hotels aufstieß. Leicht ging ich in die Knie und schloss die Augen. Mein Kopf pochte leicht und in meiner Brust stach es. Ich hätte nicht so schnell rennen sollen. Die Sorge um Jiyong war jedoch größer gewesen als mein Verstand. Das hatte ich nun davon. Ganz toll.

Als ich wieder einigermaßen normal atmen konnte, richtete ich mich auf und sah mich um. Dass der Mann am Empfangstresen mich schief ansah, störte mich nicht.

Mit den Augen suchte ich nach einer Treppe, doch der einzige Weg zu den Hotelzimmern waren wohl die Aufzüge, welche sich in meiner Nähe befanden.
Das Schicksal mochte mich heute wohl wieder besonders.
Mir wurde schon bei dem Gedanken an diese Metallkästen schlecht. Das durfte einfach nicht wahr sein. Wer hatte eigentlich was gegen mich?
Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte in eines dieser Dinger einzusteigen, wusste ich, dass ich es wohl oder übel tun musste. Ich hoffte wirklich, dass ich das überleben würde. Dann müsste ich nur noch im richtigen Stock zum richtigen Zimmer gehen.

Etwas motivierter als zuvor - oder auch nicht - lief ich also zu den Fahrstühlen. Gerade als ich den Knopf drücken wollte, der einen der Metallkästen herrufen sollte, fiel mir etwas Entscheidendes auf. Jiyong hatte mir zwar die Adresse des Hotels geschickt, jedoch nicht das Stockwerk oder seine Zimmernummer. Okay, ich nahm alles, was ich zuvor gesagt hatte, zurück. Denn ganz ehrlich? Mein jetziges Problem durfte einfach nicht wahr sein!

Leise fluchte ich und raufte mir die Haare. Hatte er das mit Absicht gemacht oder hatte er es wirklich vergessen? Wobei, wie konnte man das vergessen? Das war doch schier unmöglich!

Am liebsten würde ich mir die Haare ausreißen. Ich war gereizt, müde und auch fertig mit den Nerven, was hauptsächlich an meiner reizenden Kollegin lag. Sie ins Hotel zu bekommen und dann auch noch ins Bett war schwerer gewesen, als ich mir je erträumt hätte.
Plötzlich rempelte mich jemand an. Ich verlor das Gleichgewicht und taumelte leicht nach vorne. Wahrscheinlich wäre ich senkrecht Richtung Boden geflogen, hätten mich nicht zwei große Hände an den Armen gepackt.
Ich schnappte erschrocken nach Luft, als ich den festen Druck spürte. Auch fühlte ich den kräftig gebauten Körper hinter mir. Unbehagen entstand in meiner Magengegend. Ich tat nichts, ließ es zu, dass die Person mich wieder auf die Beine stellte.

„Entschuldigen Sie. Ich hoffe, Sie haben sich nicht weh getan", brummte eine verdammt tiefe Stimme hinter mir. Augenblicklich stellten sich meine Nackenhaare auf und ich drehte mich langsam um.
Ein Schrank von einem Mann stand vor mir. Noch gerade so konnte ich verhindern, dass mir der Mund aufklappte.

Halleluja! Ich hatte ja schon gedacht, dass ich im Gegensatz zu Jiyong klein war, aber der Typ vor mir toppte alles. Er war mindestens 1,90 Meter groß. Seine schwarze Kleidung und die kurz geschorenen Haare gaben ihm eine gefährliche Ausstrahlung. Nicht zu vergessen sein muskulöser Körper und der stechende Blick seiner dunklen Augen.
Ich hatte ein wenig Angst. Hart schluckte ich, als ich ein Stück vor ihm zurück wich und abwinkte.

„Es ist ja nichts passiert", sagte ich etwas kleinlaut. Wo war mein Selbstbewusstsein hin? Konnte mir das mal jemand sagen?

Der Mann kniff die Augen leicht zusammen und musterte mich von oben bis unten. Urplötzlich hellte sich seine Miene auf und ein breites Lächeln fand Platz auf seinem Gesicht.
Wow. Jetzt hatte ich wirklich Angst. Der Typ war unheimlich und jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinab. Noch einen Schritt wich ich zurück und nahm mir gerade vor, das Hotel wieder zu verlassen und Jiyong anzurufen, als der Mann mich aufhielt.

„Sie müssen Hyun sein, oder? Ich soll auf Sie warten und dann zu Herr Kwon bringen", schoss es aus dem Schwarzhaarigen heraus. Ich hielt inne, sah ihn verdutzt an. Das Unbehagen und die Angst verpuffte. Dafür sah man mir meine Verwirrung deutlich an.