33: Osaka

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Ich warf Chohee einen genervten Blick zu. Vor einer Stunde waren wir in Osaka angekommen und sie hatte jetzt schon was zu meckern. In Seoul am Flughafen hatte sie auch schon gemeckert. Als wäre das noch nicht genug war sie zu dem Taxifahrer, der uns zum Flughafen gebracht hatte und zum Personal des Flughafens verdammt unfreundlich gewesen. Ich hatte zwar etwas zu ihr gesagt, aber sie hatte mich ignoriert.
Natürlich durfte ich mich bei den ganzen Leuten, die sie angeschnauzt hatte, entschuldigen. Chohee brachte es ja selbst nicht auf die Reihe.

„Wie lange willst du eigentlich noch hier rumstehen? Setz dich mal in Bewegung! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit", meckerte sie mich an.
Wütend funkelte ich sie an, doch sie warf mir nur einen arroganten Blick zu und ging dann auf die Eingangstür des Flughafens zu.

Ich stöhnte auf und folgte der Schwarzhaarigen. Wieso hatte ich mich eigentlich nicht geweigert? Ach, richtig, weil das eine neue Chance für mich war. Wenn ich ehrlich war, wäre mir sogar Lina lieber gewesen als Chohee.

Mit meiner besten Freundin hatte ich übrigens seit dem nicht mehr geredet. Es schien, als würde sie mir auch aus den Weg gehen. Ich war der Meinung, dass wir miteinander reden sollten. Ich mochte Streit nicht und noch weniger mochte ich einen ungeklärten Streit. Außerdem war Lina mir eine gute Freundin, auch wenn man das nicht so sah. Sie hatte nun mal ihre Macken, genauso wie ich.

„Kannst du dich mal beeilen?", keifte es auch schon wieder von vorne. Wütend sah ich Chohee an, welche mit ihrem Koffer neben einem Taxi stand. Schnell ging ich zu ihr, gab meine Tasche dem Taxifahrer, welche er in den Kofferraum räumte. Das Gleiche machte er auch mit Chohees Tasche. Nacheinander stiegen wir auf die Rückbank.
Der Mann sprach uns an, wollte wissen wo wir hin mussten. Mein Blick wanderte zu meiner Kollegin, welche leicht ratlos drein sah.

Wie war das mit japanisch gewesen? Sie wollte mir doch gerade nicht ernsthaft weismachen, dass sie kein japanisch konnte.

Schnell nannte ich dem Fahrer, welcher schon ungeduldig drein blickte, die Adresse des Hotels.
Es verwirrte mich ein wenig, dass Chohee so reagiert hatte. War sie mit den Gedanken woanders gewesen oder konnte sie wirklich kein japanisch? Wenn letzteres der Fall wäre, waren ihre Worte zu mir allerdings ziemlich daneben gewesen. Kurz sah ich noch einmal zu ihr. Sie sah aus dem Fenster, hatte einen komischen Ausdruck in den Augen. Leicht schüttelte ich den Kopf und zog mein Handy heraus.
Keine neue Nachricht kündigte sich an. Ich seufzte.




Erschöpft lag ich in dem großen Bett meines Hotelzimmers. Chohee stand am Fenster und sah hinunter auf die Straßen. Zu meinem Leiden musste ich mir auch noch ein Zimmer mit ihr teilen. Wobei Zimmer konnte man es nicht wirklich nennen. Es war eher eine kleine Wohnung mit zwei Schlafzimmern. Sonst gab es noch ein Badezimmer, welche ziemlich luxuriös eingerichtet war. Und dann noch einen großen Raum, in welchem sich die Küche und das Esszimmer, sowie das Wohnzimmer befanden.
Es war wirklich hübsch. Wir konnten echt froh sein, dass unser Chef uns nicht irgendein schäbiges Abstellzimmer gebucht hatte.
Neben mir auf der Matratze vibrierte es. Sofort zuckte meine Hand vor, wollte nach dem Handy greifen, doch es war auf einmal nicht mehr da. Fragend sah ich hoch, begegnete dabei Chohees Hand, welche mein Handy fest umschlossen hielt.
Ich runzelte die Stirn. Was sollte das denn jetzt?

Langsam setzte ich mich unter ihrem stechenden Blick auf. Ich war verwirrt über ihr Verhalten.

„Würdest du mir mein Handy wieder geben?", fragte ich sie äußerst irritiert. Ich verstand einfach nicht, was das jetzt wieder sollte. War ich im falschen Film gelandet? Chohee verhielt sich verdammt seltsam seit der Taxifahrt.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt