Am nächsten Tag wurde ich durch einen Anruf geweckt. Grummelnd presste ich mein Gesicht ins Kopfkissen und tastete blind nach meinem Handy. Nach ein paar Sekunden hatte ich es schließlich in der Hand und konnte endlich den Anruf annehmen und dem nervigem - übertrieben gesagt - Rumgeschreie von Wonder Girls ein Ende setzten.
Wieso hatte ich überhaupt Lieder von ihnen auf meinem Handy?!
Zwar konnte ich mir schon denken, dass Lina wieder heimlich an meinen Sachen rumgefuscht hatte, doch ich wusste nicht wann das gewesen sein sollte.
Schläfrig hielt ich mir das Handy ans Ohr und murmelte ein unverständliches „Hallo" hinein.
„Hey Hyun!", kreischte mir jemand entgegen.
Sofort war ich hellwach. Es dauerte nicht lange bis ich erkannte, wem die Stimme gehörte.
„Chinara! Was verschafft mir die Ehre dich um sieben Uhr morgens zu hören?"
„Sag mal hab ich dich aufgeweckt? Das würde deine Stimmung erklären", gab sie zurück. Ich seufzte. „Ja hast du. Ich hätte aber so oder so aufstehen müssen." Chinara lachte laut auf.
„Wie auch immer. Hast du Lust mal wieder was zu unternehmen? Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen", sagte sie.
Damit hatte sie recht.
Chinara war meine älteste Freundin. Wir kannten uns schon seit wir klein waren. Ihre Eltern waren mit meinen Eltern auch schon ewig befreundet. Wir sind im gleichen Kindergarten und in den gleichen Schulen gewesen. Nachdem wir unseren Abschluss hatten, haben wir uns jedoch nicht mehr so oft gesehen. Chinara war mit ihrer Ausbildung zur Managerin beim Park Hyatt Hotel beschäftigt gewesen und ich eben mit meiner Ausbildung zur Innenarchitektin. Wir sahen uns wirklich viel zu selten. Wir schrieben und telefonierten zwar noch regelmäßig, aber das war einfach nicht das Gleiche wie wenn wir uns am gleichen Ort befanden.
„Natürlich hab ich Lust! Ich muss aber bis zum späten Nachmittag arbeiten. Wenn du willst können wir abends was unternehmen", antwortete ich ihr schließlich.
Es war schön, dass sie angerufen hatte. Endlich konnte ich mit jemanden über mein momentanes Gefühlschaos reden. Mit Lina ging das ja nicht. Sie würde mir den Hals umdrehen, wenn sie wüsste, dass ich mich mit ihrem heiligen G-Dragon getroffen hatte.
Chinara war da anders. Sie war nicht so wie die meisten Menschen hier, die koreanischen Pop hörten. Ihr war das zu Mainstream. Ich fand es schön, dass sie mich nicht so wie Lina immer mit koreanischem Pop zu textete. Weil ehrlich gesagt, ging es mir richtig auf die Nerven.
Es war nicht so, dass es mich nicht interessierte, aber wenn man jeden Tag davon hörte, was die ganzen Idole getrieben hatten, entwickelte man langsam Aggressionen. Zu mindestens war das bei mir so.
Chinara ließ erneut ihr Lachen erklingen.
„Gut. Dann gehen wir erst schick essen und dann können wir ja noch feiern gehen. Ich weiß auch schon genau wo wir hingehen. Kennst du Octagon in Gangnam?", plapperte sie fröhlich drauf los.
Ich verneinte und wurde kurz darauf von einem Schwall Fassungslosigkeit überrollt.
„Wie kannst du diesen Club nicht kennen? Das ist momentan der beliebteste in Seoul! Du bist doch von uns diejenige, die immer einen drauf gemacht hat!"
Sie hatte mal wieder so recht. Ein Lachen meinerseits ließ sich dabei nicht zurückhalten.
„Das war noch zu unserer Schulzeit Chinara. Außerdem war ich schon lange nicht mehr feiern. Meine Arbeit beansprucht fast meine gesamte Freizeit", klärte ich sie auf.
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Before that drama happened ║ G-Dragon
FanficSie ist eine der beliebtesten Innenarchitekten und Maler von ganz Südkorea. Lee Hyun. Er ist sehr angesagt in der Musikbranche. Kwon Jiyong. Besser bekannt als G-Dragon. Hyun hat nicht sehr viel mit dem koreanischen Pop zu tun, kriegt aber all...