"Alex, Brüche erweitern bedeutet nicht, dass du den Abstand zwischen den Brüchen vergrößern sollst" Ich radierte alles aus, was er auf das Blatt geschrieben hatte.
"Ich versteh das einfach nicht", erklärte Alex und raufte sich die Haare. Alex hatte mich gefragt ob ich ihm Nachhilfe in Mathe geben könnte und ich hatte zugesagt. Das war jedoch bevor ich wusste, dass er eine leichte Rechenschwäche hatte.
"Alex du hast hier die Brüche 5/2 und 1/3. Du musst sie erweitern um sie vergleichen zu können. Um das herauszufinden, musst du den Hauptnenner finden. Was ist der Hauptnenner?"
Angestrengt sah Alex sich die Brüche an.
"Weißt du, was der Nenner ist?" Er tippte mit dem Finger auf die 2 und die 3. Gut, das hatte er also verstanden.
"Jetzt musst du eine Zahl finden, die in der 2er-Reihe als auch in der 3er-Reihe vorhanden ist. Am besten die kleinste"
Ich nahm ein zusätzliches Blatt und schrieb die 2er- und 3er-Reihe auf.
"Welche Zahl haben sie gemeinsam?" Er sah sich die beiden Reihen an.
"6?" Ich nickte. Ich umkreiste die 6.
"Das ist der Hauptnenner. Nun müssen wir nur noch die Zähler berechnen, dann haben wir die Brüche erweitert"
Ich sah ihm an, dass er wieder kein Wort verstand von dem was ich sagte.
"Du hast den Bruch 5/2. Aus der 2 hast du eine 6 gemacht. Welche Zahl musst du bei der 2 hinzumultiplizieren damit es 6 wird"
"3?"
"Genau also musst du auch zu der 5 mit 3 multiplizieren"
"Also ist der Bruch 15/6" Ich nickte. Wir machten Fortschritte.
"Das gleiche machst du jetzt mit 1/3. Was musst du hinzumultiplizieren um aus der 3 eine 6 zu machen?"
"2" Ich nickte.
"Und das gleiche beim Zähler"
"Das wird 2/6"
"Vergleich jetzt die beiden Brüche. Welcher ist größer?"
"15/6?"
"Genau" Jemand warf sich neben mich auf das Sofa, das wie noch andere in einer Ecke in der Halle stand. Ohne hinzusehen, nur am Geruch konnte ich erkennen, dass es Jonah war.
"Na, wie läuft die Nachhilfe?"
"Ganz gut, Alex macht Fortschritte" Dabei lächelte ich Alex an um ihm zu zeigen, dass ich zufrieden mit ihm war.
"Soll ich euch zwei alleine lassen?", fragte er schüchtern. Ich sah ihn erst verwirrt an bevor ich verstand was er meinte.
"Du weißt es?"
"Wir wissen es alle!", erschallte es durch den Raum. Sofort sah ich mich um doch Dad und Rick waren nicht da. Stimmt, sie waren auf einem Treffen und würden erst in einer Woche wiederkommen. Sie gaben den Jungs ziemlich viel Freiraum, fand ich. Lachend zog Jonah mich zu sich, während ich spürte wie meine Wangen sich erhitzten.
"Woher wissen sie es?", fragte ich Jonah.
"Ich hab doch mal gesagt, dass sie nicht dumm sind", hauchte er mir ins Ohr.
"Devin hat es ihnen gesagt, nicht wahr?" Dabei legte ich meinen Kopf an seiner Schulter ab.
"Ja, aber sie hätten es auch selbst rausgefunden" Klar.
"Alex, ich glaube, wir haben heute genug gearbeitet. Wann schreibst du noch einmal deine Arbeit in Mathe?"
"In 2 Wochen"
"Dann haben wir ja noch genug Zeit" Er packte seine Sachen in seine Tasche und kam mit 10$ wieder.
"Was wird das, Alex?"
"Ich muss mich doch für die Nachhilfestunde revanchieren" Er reichte mir den 10$-Schein doch ich nahm ihn nicht an.
"Das musst du nicht tun. Es ist selbstverständlich, dass ich versuche dir zu helfen"
"Du kannst mir aber die 10$ geben", meldete sich Jonah zu Wort. Ich versetzte ihm mit dem Ellbogen einen Stoß in den Bauch, was ihm aber nichts ausmachte.
"Hör nicht auf ihn. Behalt dein Geld, ich will es nicht" Ich lächelte ihn an. Er ließ das Geld in seiner Hosentasche verschwinden. Devin rief ihn zu sich um ihm irgendwelche Boxtechniken zu zeigen. Ich fand es nett, dass sie versuchten ihn zu integrieren obwohl er deutlich jünger als die anderen war.
"Du magst ihn, oder?" Ich nickte.
"Ich finde ihn niedlich" Ich wandte meinen Kopf Jonah zu und blickte in amüsierte, blaue Augen.
"Niedlich also? Und wie findest du mich?" Was sollte ich jetzt sagen ohne sein Ego zu stärken?
"Ähm..." Er hob eine Augenbraue.
"Ich mache dich also sprachlos" Er grinste mich frech an. Ich schüttelte den Kopf.
"Ach, also wie findest du mich?" Ich überlegte kurz. Mir fiel nichts ein. Also improvisierte ich.
"Sag ich dir nicht" Jetzt war ich es die frech grinste.
"Ich muss es also echt auf die harte Tour erfahren?" Herausfordernd blickte er zu mir runter, da er größer war als ich. Ich nickte. Er wollte nach mir greifen, doch ich war schneller und sprang auf und rannte durch die ganze Halle. Er mir hinterher. Seth kam gerade von seiner Zigarettenpause, wie er das nannte, wieder. Ich machte eine scharfe Kurve um ihn, sodass er mir verwirrt hinterher blickte.
"Die Kleine hält dich ganz schön auf Trab, was?", meinte er als er sah, dass Jonah mir dicht auf dem Fersen war. Ich lief wieder zurück zu den Sofas und umkreiste sie ein paar Mal, bis Jonah mich dann doch schnappte.
"Gut, du hast gewonnen. Ich finde dich...ähm... anziehend"
"Ich geb mich damit jetzt zufrieden für den Anfang" Er zog mich näher an sich, sodass sich unsere Lippen beinahe berührten.
"Ich muss dich trotzdem bestrafen. Du hast mich durch die gesamte Halle rennen lassen" Während er sprach, streiften seine Lippen ganz leicht meine. Plötzlich wurde ich auf eines der Sofas geworfen. Vorsichtig kniete er sich über mich und begann mich zu kitzeln. Eigentlich war ich nicht so kitzlig aber er erwischte die richtigen Stellen, sodass ich wenig später schon Tränen lachte. Nach einigen Minuten hörte er endlich auf und wischte mir mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht. Dabei waren uns so nah, dass sich unsere Nasenspitzen bereits berührten.
Ich war es dann, die die letzten Zentimeter überwand und meine Lippen auf seine presste. Es war mir gerade egal, dass wir nicht alleine waren. Ich zog ihn zu mir runter, sodass er zwischen meinen Beinen lag. Er stützte sich mit seinen Armen neben meinem Kopf ab. Ich fuhr durch seine Haare, während er mit der Zunge über meine Unterlippe strich.
"Leute, hier gibt es noch welche die unter 15 sind. Das kann echt verstörend sein" Ich öffnete meine Augen und sah, dass er die Augen verdrehte bevor er sch von mir löste.
"Echt jetzt, wenn wir einen Live-Porno sehen wollen, dann sagen wir Bescheid"
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Scars of the past
RomanceNach zwei Jahren Aufenthalt in Frankreich findet Allison sich in Seattle bei ihrem Vater wieder. Dieser ist Sozialbeamter und hilft Jugendlichen, die schon mal mit der Polizei in Konflikt geraten sind. Dabei hatte Ally mit viel gerechnet. Aber nicht...