So ihr Lieben, zur Einstimmung auf den heutigen Leseabend ... bis später 🥰
„Warum siehst du heute aus wie der Joker?", fragte mich Tom und wedelte schon wieder mit einem Stapel Papier vor meiner Nase herum.
„Wer?"
„Batman."
„Was, ich bin Batman?"
„Nein, ich bin Batman. Du bist der Grinch, und deshalb frage ich mich, warum du so dämlich grinst?"
„Spielt der da überhaupt mit?"
„Wo?"
„In Batman?"
„Wer?"
„Der Grinch?"
„Nein, wieso?"
Dieses Gespräch verwirrte mich maßlos und ich blickte ihn mit leeren Augen an. Was wollte er mir denn sagen?„Hier, lies dir das durch."
„Ich bin doch nicht deine Sekretärin", maulte ich. Das waren bestimmt hundert Seiten.
„Kelly hat sie schon gelesen. Überflieg es wenigstens. Insbesondere die Punkte, welche wir noch geändert haben. Ich habe keine Lust, dass der gegnerische Anwalt mir das um die Ohren haut. Es geht um eine Menge Geld." Er war ein Energiebündel und manchmal verstand ich nicht, woher er die Kraft für Arbeit, Familie und Sport nahm. Ich bekam zurzeit gar nichts auf die Reihe. Seine braunen Augen sahen mich fragend an.
„Ja, ja. Ich mach schon."„So, zurück zum eigentlichen Thema. Du hattest Sex, richtig?"
„Das war das Thema? Nein ... hatte ich nicht." Was hatte denn Batman mit Sex zu tun? Er hatte doch nie etwas mit Robin, oder? Egal ... Jetzt verstand ich langsam, warum Tom fast jeden seiner Fälle gewann. Er verwirrte die Menschen so lang, bis sie nicht mehr wussten, um was es eigentlich ging.„Du kommst zu spät, deine Haare sehen heute eigenartig aus und du grinst. Du grinst nie."
„Doch das tue ich. Nur nicht in deiner Gegenwart, weil du mich immer nur nervst." Wir mussten beide lachen und er ging langsam auf die Tür zu.
„Aber ich habe recht."„Du bist ein schlechter Anwalt", rief ich ihm hinterher. Ich schaute auf das Pamphlet vor mir und fuhr mir durch meine Haare und zupfte daran herum. Was meinte er denn mit eigenartig?
Nachdem ich Tom die korrigierten Seiten, wieder auf den Tisch geworfen hatte, ging ich in die Küche und machte mir ein Sandwich. Ich lächelte vor mich hin, als ich an das Szenario in meiner Küche vor nicht allzu langer Zeit dachte. Das war echt heiß. Aber warum zum Teufel reagierte ich so auf ihn? Vor ein paar Wochen hatte ich ihn aus dem Gefängnis geholt und jetzt in mein Bett? Nein, was? Na ja, nicht nur im übertragenen Sinne ... aber nicht so. Abgesehen davon, dass er mein bester Freund war, vor langer Zeit, war er mein Klient. Scheiße, das war nicht richtig. Ich musste mir dringend darüber klar werden, was das alles zu bedeuten hatte.
Heute Früh wollte ich nur eins. Seine Lippen. Er sollte mich nochmal küssen, wie an dem Abend und dann wollte ich noch mehr und ... arghh ... Aber allem Anschein nach, war ich nicht der Einzige, dem es danach verlangte. Ich sollte dringend aus meiner Höhle kriechen und mit Louis reden. So etwas konnten wir nicht ignorieren.
Mit einem guten Gefühl, dass ich wohl doch nicht dem allgemeinen Bild eines Höhlenmenschen entsprach, betrat ich mein Appartement. Es war schon wieder spät geworden, aber die Arbeit nahm einfach kein Ende.
„Hi", begrüßte mich Louis und kam aus der Küche. „Ich habe gekocht. Hast du Hunger?"
„Ja, sehr sogar." Ich schenkte ihm ein Lächeln und setzte mich an den Küchentisch. Louis gab mir einen Teller mit einem Haufen Gemüse und Reis.„Ist nichts Besonderes, aber es stillt den Hunger", scherzte er.
„Es schmeckt sehr gut", antwortete ich mit vollem Mund.
„Ja, sicher. Wir wissen beide, dass ich nicht der beste Koch bin."
„Mir hat dein Essen immer geschmeckt. Auch wenn du es nur in der Mikrowelle warm gemacht hast." Er grinste mich über den Tisch hinweg an und danach aßen wir schweigend.Als ich aus der Dusche kam, saß Louis auf der Couch und durchstöberte das Fernsehprogramm.
„Und was Gutes gefunden?", fragte ich und dehnte dabei meinen Nacken. Es wurde immer schlimmer.
„Nein. Komm her zu mir", sagte er und schaltete das Gerät aus. Langsam ging ich zu ihm hinüber und setzte mich neben ihn.„Zieh dein Shirt aus." Ich sah ihn etwas irritiert an. Ging das nicht etwas zu schnell? Sollten wir nicht erst reden?
„Deine Schulter. Mach schon."
„Oh, ja klar", entgegnete ich und er schmunzelte.
„Was dachtest du denn?"
„Ähm ... nichts ..." Er biss sich auf die Lippe und ich fragte mich mal wieder, warum ich ihn so anziehend fand. Vor allem so plötzlich, von einer Sekunde auf die andere. Meine Augen heftete ich auf seinen Mund und fuhr mir unbewusst mit der Zunge über die Lippen.„Wo bist du mit deinen Gedanken, Herr Anwalt?" Ich schüttelte leicht den Kopf und fühlte mich ertappt. Ich zog mein Shirt aus und setzte mich nach vorn auf die Kante der Couch. Louis schob sich hinter mich auf die Knie und legte seine Hände auf meine Schulter.
„Wo tut es weh?"
„Nacken, Schulter und dann den Rücken hinunter. Eigentlich alles", erklärte ich.
„Okay, wenn dir etwas unangenehm ist, dann sag es mir. Ich habe das seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht."
„Schon gut." Er griff nach irgendwas und ich erkannte eine kleine Flasche.
„Was ist das?"
„Massageöl. Ich habe es heute gekauft. Ich dachte, es wäre nicht schlecht", erwiderte er und dann spürte ich seine warmen Hände auf meiner Haut und schloss die Augen. Langsam fuhr er erst mal die schmerzenden Stellen nach und verteilte das Öl. Danach begannen seine Finger, meine Muskeln zu bearbeiten und zu lockern. Das tat unglaublich gut. Nach ein paar Minuten war meine Haut angenehm warm und die Verkrampfung löste sich allmählich. Er hatte es immer noch drauf, dachte ich mir und musste lächeln. Nach einer halben Stunde wurden seine Finger sanfter und er strich mir noch ein paar Mal über den Rücken und dann ließ er von mir ab.„Gut?", fragte er und saß immer noch hinter mir.
„Ja, danke. Das war schön." Ich drehte mich zu ihm um und er zog seine Beine in den Schneidersitz.
„Die Narbe ist gut verheilt. Man sieht sie fast nicht mehr."
„Zum Glück", sagte ich und fuhr mit meinen Fingern darüber. „Gott, ich bin hundemüde."
„Dann geh schlafen."„Louis, sollten wir darüber reden? Ich meine, über den Kuss ...?" Er gab mir erst keine Antwort, sondern beugte sich etwas näher zu mir.
„Ich will ... nicht reden." Ich wollte ehrlich gesagt auch nicht reden. Nicht jetzt zumindest. Das wurde eindeutig überbewertet.Das Kribbeln in meinem Bauch nahm zu und ich griff in seinen Nacken und holte ihn näher zu mir. Kurz hielt ich inne, aber nur um den Moment auszukosten, bevor man sich küsst. Diese Aufregung, bevor man die Lippen des anderen schmeckt. Unser Atem verließ heiß unsere Münder, als nur eine Sekunde danach unsere Lippen zusammenfanden. Louis löste sich aus seinem Sitz, ließ sich gegen mich sinken und ich fiel langsam nach hinten auf die Couch. Er lag nun halb auf mir und erkundete mit seiner Zunge meinen Mund.
Wieder dominierte er den Kuss, was mich ganz verrückt machte. Mir gefiel es, wenn er die Kontrolle übernahm. Das war mir bisher überhaupt nicht bewusst gewesen. Anscheinend entdeckte ich gerade einige neue Seiten an mir. Seine Finger wanderten von meiner Wange über meinen Hals, mein Schlüsselbein und über meine Brust. Ich stöhnte in den Kuss hinein, als er mit dem Daumen über meine Brustwarze strich. Mein Griff in seine Haare verstärkte sich, aber es schien ihm zu gefallen. Ein paar wundervolle Minuten später, drückte sich Louis von mir weg. Ich öffnete meine Augen und blickte ihn an. Er hatte geschwollene rosige Lippen und seine Haare hatte ich ganz schön durcheinandergebracht. Er legte den Kopf schief und betrachtete mich eine Weile.
„Was?", fragte ich irgendwann, denn ich wollte wissen, was er dachte.
„Es waren definitiv nicht nur deine langen Haare."
„Ach ... nein?" Er schüttelte nur den Kopf und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Er machte den Eindruck, als würde er versuchen ein Rätsel zu lösen. Wieder beugte er sich zu mir und küsste mich erneut. Langsam, als würden unsere Lippen miteinander verschmelzen. Heilige Mutter Gottes ...
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High Walls - Larry Stylinson FF
FanficWenn du die Liebe gefunden hast, lass sie nie wieder gehen. Leider ist das Finden oder auch das Festhalten gar nicht so einfach ... Harry ist ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinem besten Freund Tom eine Kanzlei in Manhattan. Er ist Single...