Als mein Wecker langsam das Schlafzimmer erhellte, kroch als erstes der Geruch von Louis Shampoo in meine Nase. Es war mittlerweile so vertraut, dass dieser mir ein wohliges Gefühl in der Magengegend verursachte. Es roch nach zu Hause. Danach spürte ich seine Haare, wie sie mein Kinn kitzelten und seinen warmen Körper, der eng an meinem lag. Nachdem wir uns gestern Abend quasi unsere Liebe gestanden und uns so lange küssten, bis wir beide geschwollenen Lippen hatten, schliefen wir eng umschlungen ein. Und irgendwie hatte sich bis heute Morgen nicht viel daran geändert.
Ich öffnete meine Augen, bewegte mich ein bisschen und fühlte auf einmal einen stechenden Schmerz in meiner Schulter. Da Louis genau auf diesem Arm lag, konnte ich mich allerdings nicht bewegen. Dieses Stechen fuhr mir urplötzlich in meinen Rücken und ebenfalls in meinen Nacken. Eigentlich wollte ich Louis sanfter wecken, aber ich musste mich unbedingt aus dieser Position befreien. Ich packte seine Schulter und rüttelte ihn etwas.
„Lou, Lou ... geh runter von mir." Verschlafen öffnete er die Augen und sah mich an.
„Mach schon, geh von meinem Arm runter." Schnell setzte er sich auf und rieb sich über das Gesicht.
„Was ist denn passiert?"
„Fuck ...", fluchte ich, denn es tat höllisch weh. „Ich habe mich nur verlegen." Ich rollte mich auf den Rücken und biss die Kiefer fest aufeinander. Ich hasste es, wenn das geschah. Es lag nicht an Louis, sondern einfach nur an meiner kaputten Schulter.„Kann ich irgendetwas tun?", fragte er besorgt.
„Ja. Unten in der Küche habe ich starke Schmerztabletten. Kannst du mir eine davon holen? Das wird schon wieder. Ist nicht das erste Mal", erklärte ich ihm.
„Solltest du nicht lieber zu einem Arzt gehen?"
„Der gibt mir auch nur Spritzen um die Verkrampfungen zu lösen. Da kann ich auch die Tabletten nehmen."
„Es ist meine Schuld, oder?" Wie kam er denn jetzt schon wieder auf so einen Schwachsinn? Manchmal fragte ich mich, wie sein Kopf funktionierte.„Ja, du hast recht. Es ist deine Schuld. Hättest du dich gestern Abend nicht mit mir gestritten, dann hätte ich dich heute Nacht nicht so umklammern müssen, aus Angst, dass du einfach so verschwindest." Er senkte seinen Blick und nickte tatsächlich.
„Es tut mir leid", flüsterte er.
„Lou, echt jetzt?", seufzte ich. „Niemand kann etwas dafür, außer diese Typen, die mich damals mit einem Football verwechselt haben. Sei so gut und hol mir eine Tablette und komm dann wieder zu mir ins Bett", bat ich ihn und er stand auf.Er ging nach unten und kam eine Minute später mit den Medikamenten und einem großen Glas Wasser wieder. Er half mir beim Aufsetzten, da ich es nicht allein schaffte. Ich stöhnte auf, denn der Schmerz nahm mir kurz die Luft zum Atmen. Schnell schluckte ich die Tablette in der Hoffnung, dass sie bald ihre Wirkung zeigte.
„Das wird heute ein beschissener Tag werden", jammerte ich und Louis stopfte mir ein paar Kissen in den Rücken, sodass ich mich nicht wieder flach hinlegen musste. So war es auf jeden Fall besser.
„Möchtest du Frühstück? Ich kann uns etwas machen."
„Ja, gern einen Kaffee und ... keine Ahnung. Überrasch mich."
„Vielleicht etwas Süßes?", fragte er und ich musste lachen. Definitiv keine gute Idee, da es sofort in meinem Rücken stach.
„Bring mich nicht zum Lachen", beklagte ich.
„Sorry, Babe."Mit diesen Worten ging er nach unten in die Küche und ich hörte die Kaffeemaschine ... und meinen Mixer? Ich hoffte inständig, dass ich danach nicht die Wände neu streichen musste. Trotz allem musste ich schmunzeln.
Als er zurückkam, stellte er mir eine Tasse Kaffee auf den Nachttisch und hielt ein Glas mit grünem Inhalt in der Hand.
„Hier für dich." Misstrauisch beäugte ich die grüne Substanz.
„Was ist da drin?"
„Gesunde Sachen. Das magst du doch."
„Und was ist mit dir?"
„Ich habe keinen Appetit." Er setzte sich neben mich und streichelte meine Hand.
„Lou, sag mir was du hast?"
„Ach, nichts. Ich habe einfach nur keinen Hunger."
„Dann trink wenigstens etwas davon", schlug ich vor und hielt ihm das Glas unter die Nase.
„Du weißt, dass ich so etwas nicht mag."
„Du hast es gemixt. Es ist nur fair, dass du es zuerst probierst", beharrte ich darauf.
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High Walls - Larry Stylinson FF
FanficWenn du die Liebe gefunden hast, lass sie nie wieder gehen. Leider ist das Finden oder auch das Festhalten gar nicht so einfach ... Harry ist ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinem besten Freund Tom eine Kanzlei in Manhattan. Er ist Single...