High Walls - Larry Stylinson FF

Kapitel 48

Hi ihr Lieben, dann schauen wir mal, was Harrys Mum geplant hat 🤭

„Alles Gute zum Geburtstag, Dad", sagte ich und umarmte meinen Vater, als er die Tür meines Elternhauses öffnete. Er klopfte mir auf den Rücken und lächelte mich an.
„Schön, dass du da bist mein Junge. Nur ein kleiner Tipp, deine Mum hat zwei Ladies aus der Nachbarschaft eingeladen." Geschockt sah ich ihn an. Sie hatte es wirklich getan. Das durfte doch nicht wahr sein? Ich schüttelte den Kopf und mein Vater sah mich mitleidig an.

„Das wird schon. Sei einfach höflich."
„Das bin ich doch immer. Hast du mir beigebracht."
„Auch wenn deine Mutter meint, du bist einsam, denke ich nicht, dass es so ist." Ich starrte ihn mit offenem Mund an und wusste nicht, was ich darauf entgegnen sollte. Er war schon immer ein guter Beobachter.
„Ähm ... also ...", stotterte ich.
„Behalte es ruhig für dich." Er legte den Arm um meine Schulter und zusammen gingen wir zu den anderen Gästen.

„Hi, Mum", begrüßte ich sie und sah sie dabei etwas böse an. Sofort zuckte ihr Blick zu meinem Vater, der nur die Schultern nach oben zog und sich schnell aus dem Staub machte. Ich liebte ihre stumme Kommunikation. Ein Blick genügte und schon war klar, was der Eine dachte, und der Andere rannte um sein Leben. Sie nahm mir meine Geschenktüte ab und lief damit davon. Durfte ich ihm mein Geschenk nicht selbst geben?

Ich schnappte mir ein Glas Sekt und machte die Runde. Ich kannte hier fast alle im Raum nur zwei junge Frauen hatte ich noch nie gesehen. Plötzlich schob mich meiner Mutter von hinten in deren Richtung. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und wäre weggelaufen, aber ich war ja höflich.

„Harry, darf ich dir Kristi vorstellen?" Ah, Kristi Hanfpullover. Toll.
„Hi", sagte sie etwas schüchtern und kicherte. Warum tat sie das? Das war merkwürdig.
„Hallo", entgegnete ich.
„Und das ist Jessica." Eine große schlanke Frau, mit grauen Augen und blonden langen Haaren, schüttelte mir die Hand.
„Freut mich sehr", sagte sie.

„Kristi hat ihren eigenen Laden, hier ganz in der Nähe und verkauft wunderschöne Mode, alles rein biologisch." Na, wenn das mal nichts ist.
„Das ist ja ... toll", entgegnete ich, da mir immer noch die Worte fehlten, dass meine Mum hier die Kupplerin spielte. Dachte sie echt, dass ich nicht in der Lage war, mir selbst jemanden zu suchen? Sie hatte es wohl tatsächlich eilig eine Grandma zu werden.

„Und Jessica ist Tierärztin." Meine Mum stand freudig zwischen uns und strahlte uns der Reihe nach an. Ich hatte ebenfalls ein Lächeln aufgesetzt, aber es war definitiv nicht echt. Louis ... Hilfe.

„Dann lass ich euch mal allein und kümmere mich um den Kuchen. Unterhaltet euch gut." Sie warf mir noch einen unmissverständlichen Blick zu, dass ich mich benehmen sollte und ließ uns stehen.
Es gab bisher wenig Situationen, in denen ich mich so unwohl fühlte, wie in dieser gerade.

„Schönes Wetter heute, oder?", fragte Kristi und ich bejahte und trank mein Glas in einem Zug leer. Leider konnte ich nicht mehr davon zu mir nehmen, da ich später noch fahren musste. Nur zu gern hätte ich mir jetzt die Flasche geschnappt, um diese Stunden zu überstehen.

Jessica sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen von der Seite an und verdrehte die Augen. Die zwei Ladies, wie mein Vater sagen würde, verstanden sich wohl nicht so gut. Das konnte ja heiter werden.
„Ich geh kurz meiner Mum helfen", verkündete ich und verkrümelte mich.

„Mum, was zur Hölle soll das?", fragte ich sie, als ich die Küche betrat.
„Was denn?"
„Bitte nicht diese Unschuldsmasche. Du weißt genau, was ich meine." Mit etwas Schwung stellte ich mein Glas auf den Küchentisch.
„Jetzt reg dich nicht so auf. Seitdem du dich von Laura getrennt hast, bist du allein. Oder zumindest hast du keine Beziehung. Das ist doch nicht gesund", meinte sie und wedelte mit dem Küchenmesser herum, mit dem sie gerade den Kuchen geschnitten hatte.