Kapitel 49

113 20 75
                                    

Gegen neun Uhr betrat ich mein Appartement und hängte meine Jacke auf. Da das Licht in der Küche brannte, nahm ich an, dass ich Louis dort vorfinden würde. Ich entdeckte ihn, sitzend auf der Küchenarbeitsplatte, lediglich bekleidet mit einer Boxer und meinem Lieblingsshirt. Neben ihm stand ein Packung Eis und er schob sich gerade einen großen Löffel davon in den Mund.
„Hi", nuschelte er und ich ging lächelnd auf ihn zu und stellte mich zwischen seine Beine.
„Hi", erwiderte ich und küsste sacht seine kalten Lippen. Sofort schmeckte ich das Erdbeereis. „Mmh ... meine Lieblingssorte."

„Und wie war die Feier? Hat dein Dad sich über die Uhr gefreut?"
„Ja, sehr sogar." Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und drückte mich an ihn.
„Meine Mum wollte mich verkuppeln", murmelte ich und war so froh, einfach wieder bei ihm zu sein.
„Sie wollte ... was?", fragte er und ich stellte mich wieder aufrecht hin.
„Meine Mum denkt, es ist an der Zeit, dass ich unter die Haube komme."
„Oh, okay. Und war eine Frau dabei, die dir gefallen hat?", wollte er wissen und senkte seinen Blick.

„Na ja, Kristi ist ganz nett, aber eher nein. Die Tierärztin, Jessica, welche zwei Jahre kleine Koalas in Australien gerettet hat ...", berichtete ich, bis Louis mich verwundert ansah.
„Wow, das ist ... irgendwie toll."
„Ja, ist es, oder? Aber sie ist auch nicht mein Typ", stellte ich klar. Louis fing an auf seiner Lippe herumzukauen und fuhr mit seinem Finger über die Knopfleiste meines Hemdes.
„Und wie ist dein Typ?"

Ich lehnte mich nah zu ihm, sodass unsere Lippen sich berührten und ließ meine Hände von seinen Oberschenkeln zu seinem Po wandern.
„Ich stehe total auf blauäugige Zuckerjunkies", raunte ich ihm entgegen. Ich spürte Louis Lächeln an meinen Lippen.
„Da habe ich ja wahnsinniges Glück."
„Und was ist so dein Typ?", setzte ich dieses Spiel fort, denn es machte mich ganz hibbelig.

„Es gibt nur eine einzige Person für mich. Schon damals und heute immer noch." Mein Mund wurde plötzlich ganz trocken und auch, wenn mir das Reden gerade sehr schwerfiel, wollte ich es hören.
„Wen meinst du?", brachte ich gerade so heraus, bevor meine Stimme versagte.
„Ach, kennst du nicht", antwortete er, wie aus der Pistole geschossen, und meine Augenbrauen schnellten Richtung meines Haaransatzes. Dann fing er an zu lachen und währenddessen machte ich einen Schritt nach hinten.
„Na, wenn das so ist", sagte ich und hob abwehrend die Hände.
„Bleib hier." Er packte meinen Arm und zog mich wieder zu sich.
„Sorry, aber den konnte ich mir gerade nicht verkneifen. Es tut mir leid", entschuldigte er sich.

„Du bist der Einzige für mich. Du bist derjenige, bei dem mir der Atem stockt, wenn er einen Raum betritt", sagte er und begann dabei mein Hemd aufzuknöpfen. „Du bist derjenige, der immer wieder Schmetterlinge in mir zum Fliegen bringt. Du bist derjenige, der Gefühle in mir weckt, die ich bisher nicht kannte. Dich vermisse ich jede Minute am Tag und sehne mich danach, dich zu küssen, dich zu berühren, mit dir zu lachen, mit dir zu reden." Ich starrte ihn einfach nur an und seine Worte brannten sich in mein Herz. Er schob mir das Hemd von den Schultern und beugte sich vor und verteilte kleine Küsse auf meinem Schlüsselbein. Jetzt war ich es, dem der Atem stockte.

„Louis, Lou, ich ... ich ..." Ein Blau umfing mich und er strich über meine Wange.
„Ich weiß", wisperte er. Was wusste er? Wusste er, was ich ihm sagen wollte? Was ich einfach nicht über die Lippen brachte und mir nicht erklären konnte, wieso?

Dann verwickelte er mich in einen Kuss, der mich alles vergessen ließ. Seine Finger fuhren hauchzart über meinen Bauch und wieder mal brach ein Feuer in mir aus. Ich griff unter seinen Po und automatisch wickelten sich seine Beine um meine Hüften. Unsere Zungen tanzten einen heißen Tanz und ich stöhnte in den Kuss hinein. Dann hob ich ihn hoch und küssend trug ich ihn Richtung Treppe. Mit seinen Händen an meinem Nacken hielt er sich fest. Ich brachte uns in mein Schlafzimmer und legte ihn vorsichtig ab.

High Walls - Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt